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Neue Judoka des Hochschulsports meistern erfolgreich ihre erste Gürtelprüfung

Seit vielen Jahren gehört zum vielfältigen Angebot des Hochschulsports auch die japanische Kampfsportart Judo. Zum Abschluss jedes Semesters finden im Rahmen des Anfängerkurses die so genannten Gürtelprüfungen statt, bei denen die Teilnehmenden ihren ersten erwerbbaren Schülergrad erwerben können.
Unsere Obfrauen für den Bereich Judo Theresa Groß-Thebing (1. Dan, Schwarzgurt) und Ellen Barnert (Orange-Grüner Gurt) haben für uns einen kleinen Bericht über die Prüfung und die Sportart Judo geschrieben, die übrigens auch im Sommer-Ferienprogramm angeboten wird:

Zum Semesterabschluss fanden im Rahmen des Anfängerkurses der Judoabteilung im HSP Gürtelprüfungen statt, auf die sich die Anfänger ein ganzes Semester lang vorbereiten konnten.

Insgesamt traten 9 Prüflinge an und unterzogen sich unter den Augen von 2 Prüfern aus der Judoabteilung der Turngemeinde (TG) Münster einem Prüfungsprogramm zur nächsthöheren Gürtelstufe, dem sogenannten „Kyu” oder auch Schülergrad.

Der erste erwerbbare Schülergrad ist der 8. Kyu, ein weiß-gelber Gürtel, von dem an es schrittweise bis zum 1. Kyu, dem Braun-Gurt geht. Erst nach Erwerb aller Schülergrade ist ein Judoka berechtigt, eine Prüfung zum Meistergrad (jap. Dan) abzulegen und den schwarzen Gürtel zu erlangen.
Voraussetzung, um an einer Prüfung teilzunehmen ist eine Vorbereitungszeit von mindestens 3 Monaten für Judoka ab 14 Jahren. Da ein reiner Anfängerkurs zudem in den Semesterferien nicht angeboten wird, finden Gürtelprüfungen im HSP nur am Ende eines jeden Sommer- oder Wintersemesters statt. Normalerweise können diese nur im Rahmen einer Vereinsmitgliedschaft abgenommen werden. Für Hochschulen bestehen jedoch Ausnahmegenehmigungen, die im HSP Münster durch Unterstützung der Judoabteilung der TG Münster durchgeführt werden können.

Vorbereitet wurden die Prüflinge durch Thilo Titze und Finn-Frederic Bittscheidt, den Trainern des Anfängerkurses. 8 Prüflinge erwarben hierbei erste Grundkenntnisse der Judosportart, wobei zunächst das korrekte Fallen erlernt wurde, bevor es an das Erlernen von judospezifischen Wurf- oder Haltetechniken, die den Partner kontrolliert auf den Rücken zu Fall bringen oder am Boden auf beiden Schultern fixieren, ging. Anschließend standen komplexere Aufgaben auf dem Programm, das z.B. eine Verkettung verschiedener Würfe oder das Werfen aus bestimmten Bewegungssituationen beinhaltete. Auch auf der Agenda stand ein im Judojargon bezeichnetes „Randori”, der sogenannte Übungskampf. Hier sollten die Anfänger aus der Bodensituation die Haltegriffe und Befreiungen erproben und demonstrieren, dass sie diese beherrschen. Alle Teilnehmer bestanden die Prüfung zur ersten Gürtelstufe mit Bravur und sind von nun an berechtigt und verpflichtet, den Weiß-Gelben Gürtel auf der Judomatte zu tragen.

Zwei weitere Teilnehmer des Anfängerkurses bestanden die Prüfung zum 5. Kyu bzw. 4. Kyu und erhielten damit eine Berechtigung zum Tragen des Orangen bzw. Orange-Grünen Gurts. Hier mussten zunächst stichprobenartig Vorkenntnisse aus allen bisher erlangten Kyu-Graden abgefragt werden, wobei im Anschluss weitaus komplexere Wurf- und Bodentechniken auf dem Programm standen, die vor allem Techniken miteinschlossen, die den gegnerischen Arm hebeln. Auch das „Randori“ gestaltete sich weitaus anspruchsvoller, das bereits im Stand absolviert werden musste und unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten des gegnerischen Griffs demonstrieren sollte. Auch diese Prüfung konnte mit Erfolg abgeschlossen werden.

Insgesamt ist von allen Teilnehmern eine tolle Leistung geboten worden, die weiterhin motiviert bleiben, um auch den nächsthöheren Grad zu erlangen.
Judo ist eine japanische Kampfsportart, die ins Deutsche übersetzt „der sanfte Weg” bedeutet. Es werden gegnerische Kräfte und Bewegungen für den eigenen Sieg genutzt. Judo ist ein technisch komplexer Sport, der den Körper bis in die letzte Zehenspitze hinein trainiert und gleichzeitig Kraft, Koordination, Körperspannung und Gleichgewicht fördert. Auch nach jahrelanger Judopraxis hört der Lernprozess nicht auf, da es einen unerschöpflichen Vorrat an Techniken und Kombinationen gibt, sowie bereits erlernte Techniken weiter verfeinert und für die Anwendung im Wettkampf spezialisiert werden können. Darüber hinaus fördert die Philosophie des Judosports auch die eigene Persönlichkeitsentwicklung und stärkt Selbstbewusstsein und eine gesunde innere Haltung zu sich und seinen Mitmenschen. Achtung und Respekt vor dem Partner stehen immer im Vordergrund.

Das Anfängertraining findet 1x wöchentlich im Semester statt. Zusätzlich haben Anfänger die Möglichkeit an einem gemischten Kurs zusammen mit Fortgeschrittenen teilzunehmen, der auch in den Ferien stattfindet. Darüber hinaus wird auch ein Wettkampfkurs für fortgeschrittene Judoka ab dem Orange-Gurt angeboten.