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Ultimate Frisbee: Fühle den Spirit of the Game


Eine Deutsche Hochschulmeisterschaft (DHM) ohne Schiedsrichter? Kaum denkbar, werden viele sagen. Ganz normal, sagt unser Münsteraner Ultimate Frisbee Team, das am 20. und 21. Juni bei den DHM Ultimate Frisbee an der TU Chemnitz teilnahm.

Gemeinsam mit 31 anderen Hochschulen machten sich unsere 14 Spielerinnen und Spieler in den Osten der Republik auf, um bei der wohl fairsten Sportart der Welt einen Deutschen Hochschulmeister zu ermitteln. „Ultimate wird auch als fairste Sportart der Welt bezeichnet, da es bei uns keinen Schiedsrichter gibt. Strittige Situationen und Regelverletzungen klären die Spieler untereinander. Am Ende des Spiels kommt man noch einmal zusammen und klärt in einem großen Kreis, was einem an dem Spiel gefallen hat und was nicht“, beschreibt der langjährige Spieler Felix Bayer den besonderen "Spirt" des Spiels.

Sportlich müssen die Spieler vor allem durch kluges Passen der Scheibe möglichst viel Raum überwinden, um schlussendlich in der Endzone des Gegners anzukommen. Das Spielfeld ist dabei dem des American Football sehr ähnlich, Körperkontakt ist jedoch strengstens untersagt.

Trotzdem verlangte der Turniermodus der DHM Ultimate Frisbee den Sportlerinnen und Sportlern alles ab. Sechs Spiele à 40 Minuten bedeuteten vor allem körperliche Anstrengung für das junge Team. Nach einer langen Aufwärmphase vor dem ersten Spiel gegen Karlsruhe konnte das Team um Felix Bayer zunächst in Führung gehen. Im weiteren Verlauf jedoch passierten jedoch auf beiden Seiten viele einfache Fehler, deutlich mehr noch auf Seiten Münsters. Dies nutzten die Karlsruher routiniert aus und konnten das Spiel letztlich deutlich mit 10:2 für sich entscheiden. Im zweiten Spiel lief es dann besser. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten die Münsteraner am Ende die Oberhand gewinnen und schließlich einen 10:4-Sieg einfahren. Im dritten und letzten Spiel des ersten Pools ging es gegen Dresden, die zuvor gegen Karlsruhe gewonnen hatten. Damit musste ein hoher Sieg für Münster her, um noch auf den zweiten Platz des Pools zu gelangen. Das war wichtig, um im Spielsystem dieses Turniers überhaupt noch unter die besten 17 zu kommen. Leider war auf dem Kunstrasenplatz bei heftigen Regenschauern und fiesem Wind gegen den späteren Finalisten Dresden nichts zu holen. Münster unterlag mit 4:14.

Am Ende konnte sich unser Team Platz 18 sichern. Enttäuscht waren sie nicht, trotzdem erklärt Felix Bayer: „Wir haben unter dem Spielsystem gelitten. Mit dem Vorjahressieger Karlsruhe und dem Zweitplatzierten Dresden in diesem Jahr war mehr als der dritte Platz in der ersten Poolphase und damit maximal Endplatzierung 17 nicht drin.“

Im nächsten Jahr feiert die Hochschulsparte Ultimate Frisbee ihr zwanzigjähriges Bestehen. Natürlich will das Team auch dann wieder an den Deutschen Hochschulmeisterschaften teilnehmen. Dann wollen sie sich, dank neuer Regeleinführung, mindestens unter den ersten 16 wiederfinden: „Gut für uns ist, dass es ab dem kommenden Jahr eine Frauenquote bei der DHM geben wird. Das heißt, dass immer mindestens eine oder zwei Frauen pro Mannschaft auf dem Feld sein müssen. Das kommt uns entgegen, da wir schon in diesem Jahr durchgehend mit zwei oder drei Frauen gespielt haben und das sicherlich im nächsten Jahr fortführen werden.“