Buch des Monats


J.W.H. Konst
Fortuna, Fatum en Providentia Dei in de Nederlandse tragedie
1600-1720

 

J.W.H. Konst: Fortuna, Fatum en Providentia Dei in de Nederlandse tragedie 1600-1720.
Hilversum, Uitgeverij Verloren 2003.

384 Seiten. ISBN 90-6550-745-0.
Prijs: € 32,-

Wenn man die niederländischen Tragödien des 17. Jahrhunderts vergleichend betrachtet, stellt man fest, dass eine Problematik im Mittelpunkt steht: das Kräftespiel zwischen individuellem, menschlichem Handeln und der absoluten Macht einer höheren, abstrakten Instanz. Die Protagonisten in diesen Trauerspielen müssen feststellen, dass sie kaum Einfluss auf den Lauf der Dinge haben. Die menschliche Selbstbestimmung ist stark eingeschränkt und die Figuren erreichen nicht immer das, was sie erreichen wollen, sondern sind oft gezwungen etwas zu tun, was ihnen widerstrebt. Höhere Mächte, wie glückliche Fügung (fortuna), verhängnisvolles Schicksal (fatum) und Vorsehung Gottes (providentia dei) beherrschen das Handeln des Einzelnen und somit den Handlungsverlauf.

Prof. Dr. Jan Konst ist es auf eindrucksvolle Weise gelungen, mit diesem Buch eine Übersicht über den oben genannten Themenkomplex in den niederländischen Trauerspielen der Zeit zwischen 1600 und 1720 zu geben. Er fokussiert das Verhalten des Individuums in Bezug auf das Wirken von fortuna, fatum und providentia dei. Hierfür hat er mehr als 35 Trauerspiele des 17. Jahrhunderts untersucht, darunter die der wohl bekanntesten Literaten P.C. Hooft, G.A. Bredero und Joost van den Vondel.

Prof. Dr. Jan Konst ist Professor für Niederländische Literatur an der Freien Universität Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der niederländischen Theatergeschichte. U.a. veröffentlichte er Woedende wraakghierigheidt en vruchtelooze weeklachten. De hartstochten in de Nederlandse tragedie van de zeventiende eeuw (1993).