Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2006


Prof. Dr. Gerd Althoff

081655 Vorlesung: Das Zeitalter der Ottonen (A2, B3, B4)

Mi. 11-12 Uhr, Ort: Audimax (Johannisstr. 12-20); Fr 11-12 Uhr, Ort: S2 (Schlossplatz 2); Beginn: 2. Vorlesungswoche

Da sich im Jahre 2006 das Ende des Alten Reiches zum 200. Male jährt, wird in Deutschland verstärkt die Geschichte dieses Reiches erinnert werden. Die Vorlesung behandelt die Zeit, die seit langem als Beginn der Geschichte des deutschen Reiches angesehen wird. Sie will einmal verdeutlichen, welches Bild die Deutschen von diesem Beginn ihrer Geschichte entwickelten und welche Wirkung dieses Bild auf das nationale Bewusstsein hatte. Und sie will im Kontrast dazu zeigen, welche Akzente die moderne Forschung bezüglich der Bewertung des 10. Jahrhunderts setzt.

Literatur: Gerd Althoff, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat, Stuttgart 22003; Hagen Keller, Die Ottonen, München 2001; Ludger Körntgen, Ottonen und Salier, Darmstadt 2002.


Prof. Dr. Gerd Althoff

081909 Kurs: Herrschaftsrituale im Hochmittelalter. Entstehungsbedingungen - Formen - Funktion (A2, B3, B4)

Mi. 14-16 Uhr; Ort: S 8 (Schlossplatz 2); Beginn: 2. Vorlesungswoche

Im Kurs soll vor allem die Frage behandelt werden, welche Funktionen Rituale bei der Etablierung und Aufrechterhaltung von Ordnung erfüllten. Mit den unterschiedlichsten Formen ritueller Handlungen hat man Aussagen mit hohem Geltungsanspruch gemacht und hierauf weit mehr die Ordnung gegründet als etwa auf Schriftlichkeit. Der Kurs erklärt so die Funktionsweisen von Herrschaft im Hochmittelalter und zeigt Rituale als Indikatoren für die Rahmenbedingungen von Herrschaft.

Literatur: Gerd Althoff, Die Macht der Rituale, Darmstadt 2003; Philippe Buc, Dangers of Ritual. Between Early Medieval Texts and Social Scientific Theory, Princeton 2001; Stefan Weinfurter/Marion Steinicke (Hgg.), Investitur- und Krönungsrituale. Herrschaftseinsetzungen im kulturellen Vergleich, Köln/Weimar/Wien 2005.


Prof. Dr. Gerd Althoff

081985 Hauptseminar II: Emotionen in mittelalterlicher Öffentlichkeit. Ausdrucksformen und Funktionen (A2, B3, B4)

Do. 16-18 Uhr; Ort: Fürstenberghaus, Raum 106/107; Beginn: 2. Vorlesungswoche

Emotionsforschung für die Zeiten des Mittelalters hat zur Zeit Konjunktur und wird interdisziplinär betrieben, wobei allerdings die Historiker nicht gerade führend sind. Im Seminar soll sich die Diskussion auf öffentlich gezeigte Emotionen konzentrieren und die Frage behandeln, wie die in mittelalterlicher Öffentlichkeit häufig überdeutlich gezeigten Emotionen zu verstehen sind. Sie erfüllten in einer von Anforderungen der Ehre und des Ranges geprägten Kommunikation offensichtlich Funktionen, die uns heute eher fremd sind. Zur Frage stehen also Regeln und Ausdrucksformen der Kommunikation in der Herrschaftsordnung des Mittelalters.

Literatur: Claudia Benthin/Anne Fleig/Ingrid Kasten (Hgg.), Emotionalität. Zur Geschichte der Gefühle, Köln u. a. 2000.; Ralf Schnell, Historische Emotionsforschung. Eine mediävistische Standortbestimmung, in: Frühmittelalterliche Studien 38 (2004), S. 173-176; Gerd Althoff, Empörung, Tränen, Zerknirschung, in: Ders., Spielregeln der Politik im Mittelalter, Darmstadt 1997, S. 258-281.


Prof. Dr. Gerd Althoff, Prof. Dr. Werner Freitag, Prof. Dr. Martin Kintzinger

082484 Kolloquium: 800-1800. Forschungskolloquium Mittelalter und Frühe Neuzeit.

Di. 18-20 Uhr; Ort: Fürstenberghaus, Raum 108

Vorträge und Diskussionen von Abschlußarbeiten, Dissertations- oder Habilitationsvorhaben und weiteren Projekten ermöglichen das gemeinsame Nachdenken über aktuelle Fragen der geschichtswissenschaftlichen Forschung zur Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Vortragende sind Angehörige der Universität Münster und auswärtige Gäste anderer, deutscher und europäischer Universitäten und Forschungseinrichtungen.


Prof. Dr. Gerd Althoff

082522 Kolloquium: für Magister-, Staatsexamenskandidaten und Doktoranden (A2, B3, B4)

Fr. 14-16 Uhr; Ort: F 108

Die Veranstaltung verfolgt zwei Ziele: Einmal will sie Examenskandidaten aller Studiengänge bei der optimalen Vorbereitung auf das Examen helfen. Deshalb werden sowohl die Techniken der systematischen Vorbereitung auf das Examen wie die wichtigsten Problemfelder der Spezialgebiete behandelt. Zum zweiten dient sie denjenigen, die eine größere Arbeit (Magister/Promotion) anfertigen, dazu, Konzept oder Kapitel ihrer Arbeit vorzustellen.