Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2005
Prof. Dr. Gerd Althoff
080987 Vorlesung: Die Zeit Heinrichs IV. als Krisenzeit mittelalterlicher Herrschaft
Mi. und Fr. 11-12 Uhr; Ort: F2; Beginn: 20.04.05
Die Zeit Heinrichs IV. (1056-1106) wird allgemein als die Zeit angesehen, in der die mittelalterliche Königsherrschaft in eine fundamentale Krise geriet. Im Investiturstreit ist die enge Zusammenarbeit zwischen Königtum und Kirche ihrer wichtigsten Grundlagen beraubt worden; die Fürstenopposition gegen den König veränderte das Zusammenwirken von Königtum und Adel fundamental. Zur Frage steht seit langem, welchen Anteil strukturelle Probleme und persönliches Fehlverhalten an dieser Krise hatten, die interessanterweise neuartige Überlieferung in einiger Fülle produzierte. Die Vorlesung will die Ursachen und die Folgen dieser Krise behandeln und sie vor dem Hintergrund anderer Herrschaftskrisen des Mittelalters bewerten.
Literatur: M. Suchan, Königsherrschaft im Streit. Konfliktaustragung in der Regierungszeit Heinrichs IV. zwischen Gewalt, Gespräch und Schriftlichkeit, 1997; H. E. J. Cowdrey, Pope Gregory VII, 1998; J. Schlick, König, Fürsten und Reich (1056-1159). Herrschaftsverständnis im Wandel, 2001.
Prof. Dr. Gerd Althoff
081232 Proseminar: Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte: Heinrich IV.
Do. 14-18 Uhr; Ort: Fürstenberghaus, Raum 104; Beginn: 21.04.05
Als Herrscher, der nach Canossa gehen musste, hat sich Heinrich IV. dem deutschen Geschichstbewusstsein nachhaltig eingeprägt. Er und seine Zeit eignen sich aber auch deshalb für eine Einführungsveranstaltung in die mittelalterliche Geschichte, weil die Krise seiner Herrschaft exemplarisch Wesenszüge und Eigenarten mittelalterlicher Herrschaftsausübung erkennen lässt.
Literatur: M. Suchan, Königsherrschaft im Streit. Konfliktaustragung in der Regierungszeit Heinrichs IV. zwischen Gewalt, Gespräch und Schriftlichkeit, 1997; J. Schlick, König, Fürsten und Reich (1056-1159). Herrschaftsverständnis im Wandel, 2001; H. W. Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 22000.
Prof. Dr. Gerd Althoff
081395 Kurs: Das sogenannte ottonisch-salische Reichskirchensystem (A 2, B 3, 4)
Mi. 14-16 Uhr; Ort: F3; Beginn: 20.04.05
Die Zusammenarbeit von Königtum und Kirche prägte die Erscheinungsformen und Rahmenbedingungen von Herrschaft im gesamten Mittelalter. Ihre intensivste Ausprägung fand sie aber wohl im 10. und 11. Jahrhundert. Das sogenannte Reichskirchensystem bietet daher alle Möglichkeiten, Wesenszüge mittelalterlicher Herrschaft exemplarisch zu behandeln und die wechselseitige Beeinflussung kirchlicher und herrschaftlicher Sphären zu beobachten.
Literatur: R. Schieffer, Der geschichtliche Ort der ottonisch-salischen Reichskirchenpolitik, 1998; R. Erkens (Hrsg.), Die früh- und hochmittelalterliche Bischofserhebung im europäischen Vergleich, 1998: L. Santifaller, Zur Geschichte des ottonisch-salischen Reichskirchensystems, 21964
Prof. Dr. Gerd Althoff, Prof. Dr. Werner Freitag, Prof. Dr. Martin Kintzinger, Prof. Dr. Gabriela Signori, Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger
081710 Oberseminar: 800-1800. Forschungskolloquium Mittelalter und Frühe Neuzeit.
Di. 18-20 Uhr; Ort: Fürstenberghaus, Raum 104
Hervorgegangen aus und ergänzend zu dem "Forschungsseminar Spätmittelalter" der vergangenen Semester, führt das Forschungskolloquium Studierende, Examinanden und Doktoranden, Lehrende der eigenen Universität und Gäste anderer und auswärtiger Einrichtungen zusammen. Im Mittelpunkt stehen Vorträge und Diskussionen über aktuelle Forschungsarbeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte. Alle Interessierten sind (unter der selbstverständlichen Bedingung aktiver Teilnahme) eingeladen! Im Anschluß an die Veranstaltung findet jeweils ein Stammtisch statt.
Prof. Dr. Gerd Althoff
082057 Kolloquium: Kolloquium für Doktoranden, Staatsexamens- und Magisterkandidaten (A2)
Fr. 14-16 Uhr; Ort: Fürstenberghaus, Raum 106/107; Beginn: 22.04.2005
Die Veranstaltung verfolgt zwei Ziele: Einmal will sie Examenskandidaten aller Studiengänge bei der optimalen Vorbereitung auf das Examen helfen. Deshalb werden sowohl die Techniken der systematischen Vorbereitung auf das Examen wie die wichtigsten Problemfelder der Spezialgebiete behandelt. Zum zweiten dient sie denjenigen, die eine größere Arbeit (Magister/Promotion) anfertigen, dazu, Konzept oder Kapitel ihrer Arbeit vorzustellen.