| Einführungen in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts | |||
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Der demographische Übergang
2.
Demographie und ihre Kulturgeschichte
2.2. Demographische Konflikte
Heiraten und Kinderbekommen
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»Von Denjenigen, welche nicht ein erhebliches Kapital (...) haben, müsse man (laut Bluntschli) den Nachweis fortgesetzter Ersparnisse (durch Vorlage des Sparkasse-Büchleins) verlangen. (...) Sparen könne jeder, und wenn er nicht sparen könne, dann dürfe er auch nicht heirathen. (...) Hat, sagt Herr Bluntschli, ein Volk, durch zweckmäßig begrenzende Maassregeln seiner Regierung unterstützt, seine Zahl auf das den gegebenen Verhältnissen nach günstigste Maass beschränkt, so dass die Löhne steigen, - ist da nun nicht zu befürchten, dass aus einem Nachbarlande, wo man nicht ein so weises Maas beobachtete, die überschüssige Bevölkerung plötzlich hereinströmt und durch zu starke Theilung die Brocken wieder schmal macht? Muss man deshalb, wenn man den Zweck der Bilanzierung von Bevölkerung und Kapital durch den Staat konsequent durchführen will, nicht auch die Einwanderung verbieten oder einschränken (...)? Nein, sagt Herr Bluntschli, diese Arznei wäre denn doch schlimmer, als die befürchtete Krankheit, vor der sie uns schützen soll. ´Eine solche Erschwerung des internationalen Verkehrs, eine solche Absperrung von dem allgemeinen Kulturstrom, kann keinem Volke auf die Dauer zum Heile gereichen´.«
Braun, Karl: Das Zwangs-Zölibat für Mittellose in Deutschland, in: Vierteljahrschrift
für Volkswirtschaft und Kulturgeschichte 20 (1868), S. 1-80, hier: S.
46-47.
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