Forschungsbericht

für das Jahr 1997

Projekt A: Der Verschriftlichungsprozess und seine Träger in Oberitalien (11.-13. Jh.)

Leiter: Professor Dr. Hagen Keller
Der Forschungsbericht wird in leicht veränderter Form in den Frühmittelalterlichen Studien 32, 1998, erscheinen.


Das Teilprojekt erforscht die Ausweitung pragmatischer Schriftlichkeit und die Entwicklung neuer schriftgebundener Kulturtechniken in den oberitalienischen Stadtkommunen und ihren Territorien durch exemplarische Fallstudien (vgl. Frühmittelalterliche Studien 30, 1996, S. 428-434). Im Vordergrund des Interesses steht die Verschriftlichung von Lebensvollzügen in den Bereichen der Rechtsnormierung und des Prozeßwesens, der kommunalen und territorialen Administration sowie der inneren Organisation kirchlicher Institutionen und gesellschaftlicher Teilverbände.

Die Analyse der Administration öffentlicher und privater Gelder bildete eines der Arbeitsfelder im Berichtszeitraum. Claudia Becker fand heraus, daß die zunehmende Verschuldung der kleinen Kommune Chiavenna nicht nur zu einem Anwachsen von Schriftstücken - zumeist 'Folgeurkunden', die auf bereits existierende schriftliche Vereinbarungen Bezug nahmen - führte, sondern auch zu einer immer detaillierteren Ausgestaltung der Darlehnsurkunden selbst (Nr. 7; die Nummern verweisen auf die Bibliographie am Ende dieses Berichts). Marita Blattmann stellte bei ihrer Durchleuchtung der Finanzverwaltung des Stadtviertels San Pancrazio in Bergamo einen krassen Gegensatz zwischen den detaillierten und rational durchstrukturierten Normvorgaben auf der einen Seite und der Verwaltungspraxis - die nicht einmal eine 'Kasse' kannte - auf der anderen fest (Nr. 13). Bei der Analyse kaufmännischer Rechnungsbücher wies Franz-Josef Arlinghaus eine starke Eigendynamik des Schriftgebrauchs nach und konnte die Entwicklung grundlegender Buchführungstechniken auf dieses Moment zurückführen. Angesichts der umfangreichen Schreibtätigkeit der Kaufleute auf diesem Gebiet waren zudem Rückwirkungen auf spezifische Denkstrukturen feststellbar (Nr. 5, 6). Thomas Scharff geht in mehreren Beiträgen der Verwendung von Schrift im Rahmen der Inquisition nach. Ausgeleuchtet werden dabei u.a. der Schrifteinsatz zur Außen- wie Selbstkontrolle von Personen (Nr. 32, 34, 35) und der Umgang der zeitgenössischen Historiographie mit dem Phänomen 'Inquisition' (Nr. 36). Einige der genannten Aufsätze sowie weitere Arbeiten (Nr. 5, 9, 16, 40, 42, 43) sind in dem von Thomas Scharff und Thomas Behrmann herausgegebenen Band "Bene vivere in comunitate. Hagen Keller zum 60. Geburtstag" publiziert worden (Nr. 37). Im Druck erschienen sind auch die Habilitationsschrift von Jörg W. Busch (Nr. 15) sowie die Dissertation von Thomas Scharff (Nr. 34).

Die Frage nach Art und Umfang der zunehmenden Archivierung und Registrierung von Schriftstücken stellte einen weiteren Arbeitsschwerpunkt der Forschergruppe dar. Den Anfängen der systematischen Aufbewahrung kommunaler Bücher spürt Petra Koch nach (Nr. 31). Thomas Behrmann ordnet die Registerführung und Überlieferungspraxis in Genua und Lübeck den jeweils spezifischen literaten Traditionen zu (Nr. 10). Auf den öffentlichen Charakter der Schrift als Kontrollinstrument und die Bedeutung von mündlichen Ritualen weist Petra Schulte hin (Nr. 39). In einer Reihe von Beiträgen setzt sich Hagen Keller mit den zentralen Problemen der Zeit und der Region auseinander (Nr. 25, 27) und arbeitet die epochale Veränderung administrativer Schriftlichkeit in der Zeit um 1200 heraus (Nr. 29). In Einführungen zu Kolloquien verdeutlichte er das Erkenntnisanliegen des SFB 231 (Nr. 21, 24). Grundsätzliche Fragen der Rechtswahrung und des Schriftgebrauchs im 10. und 11. Jahrhundert waren Studien gewidmet, die helfen sollen, den Wandel der Schriftlichkeit seit dem ausgehenden 11. Jahrhundert historisch einzuordnen (Nr. 20, 22, 23, 28).

Die Rolle der Notare als maßgeblicher Träger des Verschriftlichungsprozesses war immer wieder Gegenstand interner Diskussionen und ist mehrfach - mal als zentraler Punkt, mal als ein wichtiger Aspekt neben anderen - in öffentlichen Vorträgen von Mitarbeitern beleuchtet worden (Arlinghaus, Becker, s.u.). Derzeit arbeitet Christoph Dartmann über die für das Kloster Chiaravalle in Mailand tätigen Notare. Eine kleinere Arbeit, in der Monika Martin die Tätigkeit des Comasker Notare in der kommunalen Verwaltung untersucht, ist in Vorbereitung. Barbara Pantano analysiert, welche Funktionen die Artes Notariae der Schrift im Gerichtsverfahren zuweisen. In ihrem Dissertationsprojekt will sie aus einer doppelten Perspektive - notarielles Selbstverständnis und öffentliches Bild des Notars - die Funktion der Notare als wichtige Mittlerfiguren zwischen den Mitgliedern der kommunalen Gemeinschaft und den Institutionen im Hinblick auf die Umsetzung kommunaler Lebensvorstellungen und Ordnung herausarbeiten. Dem sich wandelnden Zusammenspiel von Vertragspartnern, Zeugen und Notaren in der Sicherung privater Rechtsgeschäfte geht Petra Schulte anhand der normativen und urkundlichen Überlieferung der italienischen Stadtgemeinden des 12. und 13. Jahrhunderts (Schwerpunkt Como) in ihrer Doktorarbeit nach. Frank Schweppenstette untersucht das Wechselspiel und das Ineinandergreifen von kommunalem Urkundenwesen und Geschichtsschreibung in Genua im Hinblick auf die Sicherung von Rechtsansprüchen, während sein Dissertationsprojekt die vielfältigen Funktionen der Genueser Geschichtsschreibung im kommunalen Kontext des 12. und des 13. Jahrhunderts in den Blick nimmt.

Aktuell werden in der Arbeitsgruppe die Beiträge für einen dritten Sammelband redigiert bzw. abgeschlossen, den Hagen Keller und Marita Blattmann herausgeben (Arbeitstitel: "Formen der Verschriftlichung und Strukturen der Überlieferung. Studien über Gestalt, Funktion und Tradierung von kommunalem Schriftgut des 12. und 13. Jahrhunderts"). Die Thematik der Landstatuten (statuti rurali) behandeln Marita Blattmann und Juliane Trede in je einem Aufsatz. Am Beispiel des Podestà Guilielmus de Pusterla aus Mailand kann Claudia Becker die Ausbreitung bestimmter Typen administrativen Schriftguts in den Kommunen durch die Tätigkeit dieses 'reisenden Verwaltungsexperten' zeigen. In einer weiteren Arbeit klärt sie die Entstehung und Entwicklung des ältesten Comasker Liber Iurium. Eine frühe Vercelleser Urkundensammlung des 13. Jahrhunderts wird von Petra Koch analysiert. Gestützt auf Mailänder und Novareser Urkunden sieht Thomas Behrmann einen Zusammenhang zwischen zunehmender Verschriftlichung und abnehmender Zeugentätigkeit bei Beurkundungsvorgängen. Hagen Keller analysiert die Prozeßvorbereitungen des Abtes von S. Ambrogio (Mailand) anläßlich einer 1241 geführten Auseinandersetzung um die Ortsherrschaft Inzago. Auf Basis der Datenbank Amtmail kann Franz-Josef Arlinghaus fünf verschiedene Phasen bei der sukzessiven Umgestaltung des Mailänder Zivilgerichtsverfahrens herausarbeiten. Die in den Phasen hervortretenden Verfahrensänderungen lassen sich jeweils an Änderungen in der politisch-gesellschaftlichen Struktur der Kommune rückbinden. Anhand eines breve recordationis de ficto der Lektoren einer Mailänder Bischofskirche geht Patrizia Carmassi spezifischen Gebrauchskontexten von Schriftgut in kirchlichen Institutionen nach. Zur Archivierung und Überlieferung von Inquisitionsschriftgut wird Thomas Scharff einen Beitrag vorlegen.

In einer umfangreichen Dissertation hat Patrizia Carmassi den Gebrauch und die Verwendung liturgischer Bücher in den kirchlichen Institutionen der Stadt Mailand von der Karolingerzeit - mit einem Rückblick auf die fragmentarische Überlieferung des Frühmittelalters - bis in das 14. Jahrhundert hinein analysiert (Nr. 18). Die religiösen Konflikte in der lombardischen Metropole des 11. Jahrhunderts hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Herausbildung der Kommune untersucht die von Olaf Zumhagen vorgelegte Doktorarbeit (Nr. 44). Christoph Dartmann beleuchtet in seiner Dissertation die Funktion der "Wunderberichte in der Historia Mediolanensis des sogenannten Landulf Senior und in der Vita Arialdi des Andrea von Strumi" in der Argumentationsstruktur der beiden Werke und kann dadurch deren Sitz im Leben genauer bestimmen (Nr. 19). In seiner Staatsexamensarbeit über die Genueser Geschichtsschreibung des 12. Jahrhunderts zeigt Frank Schweppenstette auf, daß Historiographie hier zum einen als Tugendkanon der kommunalen Eliten konzipiert worden ist und zum anderen - ganz pragmatisch - notwendiges Herrschaftswissen bereitstellte. Ebenfalls in einer Staatsarbeit ging Monika Martin der Entwicklung der Schriftlichkeit in Wismar bis 1400 nach.

Eine Reihe von Vorträgen ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben den Kenntnisstand des Teilprojektes bereichert und in lebendigen Diskussionen wichtige Impulse für die Arbeit gegeben: Dr. Thomas Hildbrand (Historisches Seminar der Universität Zürich, nun Rektorat, 17.-19.6.1996); Dott. Giuliano Milani (Bologna, 9.10.1996); Dott.essa Stefania Bertini Guidetti (Universität Genua; 21.10.1997); Dott. Marino Zabbia (Universität Triest, DAAD-Stipendiat beim Teilprojekt, 1.10.-30.11.1997); Dr. Simon Teuscher, (Historisches Seminar der Universität Zürich, zugleich Mitarbeiter im Projekt 'Schriftlichkeit, Kommunikationskultur und Herrschaftspraktiken im Spätmittelalter', 28.1.-4.2.1998).

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsgruppe haben in mehreren Vorträgen die Arbeit des Teilprojekts einem breiteren Publikum präsentieren können. An der Universität Florenz stellte Hagen Keller im März 1996 im Rahmen von sechs Gastvorlesungen über die Verwaltung der italienischen Kommunen die Ergebnisse der Projektarbeit vor dem Hintergrund der Geschichte der italienischen Städte im 12. und 13. Jahrhundert dar. Seine zweistündige Vorlesung an der Universität Münster galt im Sommersemester 1997 dem Thema "Schriftkultur und praktischer Schriftgebrauch in der Gesellschaft des Mittelalters." Weitere Vorträge: "Die Idee königlicher Gerechtigkeit und die Praxis königlicher Rechtswahrung im Reich der Ottonen" (XLIV Settimane di studio del Centro italiano di studi sull'alto medioevo 'La giustizia nell'alto medioevo II [secoli IX-XI]', Spoleto, 11.4.1996); "Mündlichkeit und Schriftlichkeit" (Rencontre CNRS-MPG, "Les tendances recentes de l'histoire du Moyen Âge en Allemagne", Paris, 21.11.1997); "Norm, Rechtsbruch und Strafe im 'öffentlichen Bewußtsein' der italienischen Stadtkommunen" (DHI Rom, 23.3.1998). Franz-Josef Arlinghaus: "Von der Notiz zur Bilanz. Zur Eigendynamik des Schriftgebrauchs in der kaufmännischen Buchführung am Beispiel der Datini-Handelsgesellschaft in Avignon (1367-1373)" (DHI Rom, 17.4.1996); "Zum Verhältnis von Person, Amt und Befugnis bei den Schreibern der Mailänder Kommunalsentenzen des 12. und 13. Jahrhunderts" (Zentrum für historische Sozialforschung, Köln, 12.9.1996); "Die Entwicklung des Mailänder Zivilverfahrens in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs. Zum Verhältnis von Prozeßstruktur und Schriftlichkeit im 12. und 13. Jahrhundert" (Historisches Seminar der Universität Zürich, 23.10.1997); "Über die Schwierigkeiten, ein Rechnungsbuch zu führen" (FernUniversität Hagen, 18.11.1997). Claudia Becker: "Comunità rurali e notariato nelle Alpi lombarde: Chiavenna (XII-XIV secolo)" (Kongreß: "Le Alpi medievali nello sviluppo delle regioni contermini", Verona 9.11.1996). Thomas Behrmann: "Genoa and Lübeck: The Beginnings of Communal Record-keeping in two Medieval Trading Metropolises" (Kongreß: "Archives and the Metropolis", veranstaltet vom 'Center for Metropolitan History', London, 11.7.1996); "Zum Wandel der öffentlichen Anrede im Spätmittelalter" (Frühjahrstagung des Konstanzer Arbeitskreises für Mittelalterliche Geschichte, Reichenau 5.3.1997). Petra Schulte: "Oralità, scrittura e trasparenza in un comune cittadino. Como tra i secoli XII e XIII" (Circolo Medievistico Romano, Rom, 25.11.1997). Mit je einem Beitrag nahmen Frau Schulte und Herr Arlinghaus am 21.11.1997 am ersten 'Tag des Wissenschaftlichen Nachwuchses' der Universität Münster teil.

In den Städten Chiavenna, Como, Mailand und Prato wurden im Berichtszeitraum aus Mitteln des SFB finanzierte Materialerhebungen durchgeführt. Petra Schulte hielt sich vom 15.9. bis 15.12.1997 als Stipendiatin am DHI in Rom auf. Franz-Josef Arlinghaus besuchte einen zweiwöchigen Intensivkurs 'Methodik der historischen Sozialforschung' am 'Zentrum für historische Sozialforschung' in Köln.

Im Berichtszeitraum promoviert wurden Olaf Zumhagen (23.10.1996), Franz-Josef Arlinghaus (29.1.1997), Patrizia Carmassi (4.7.1997) und Christoph Dartmann (6.2.1998).

Im Verlauf des Jahres 1997 hat sich die personelle Zusammensetzung der Arbeitsgruppe stark verändert. Dr. Thomas Behrmann wurde 1996 habilitiert und lehrt jetzt als C2-Professor für Mittelalterliche Geschichte an unserer Universität. Der Weggang von Dr. Marita Blattmann war für das Teilprojekt und seine Mitarbeiter - nicht nur in wissenschaftlicher Hinsicht - besonders schmerzlich. Sie lehrt seit dem 1.4.1997 als Professorin (C2) für Historische Hilfswissenschaften und Geschichte des Mittelalters an der Ruhr-Universität Bochum. Bereits zum Jahresende 1996 schied Dr. Claudia Becker aus dem Teilprojekt aus und wechselte in den Archivdienst. Dr. Olaf Zumhagen trat am 1.2.1997 als Referendar in den Schuldienst ein. Sabine Rutar trat im September 1997 ein Stipendium am 'European University Institute' in Florenz an. Dr. Patrizia Carmassi schied, nachdem sie nach der Promotion für begrenzte Zeit im Teilprojekt mitgearbeitet hatte, zum 31.12.1997 aus.

Dr. Franz-Josef Arlinghaus übernahm zum 1.4.1997 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Nachfolge von Marita Blattmann die Stellvertretung des Projektleiters bei der Koordination der Arbeiten. Petra Schulte M.A. ist seit dem 1.2.1997 als wissenschaftliche Mitarbeiterin (halbe Stelle) eingestellt; ebenso trat Barbara Pantano, bereits vor 1995 im Teilprojekt beschäftigt, nach Beendigung ihres Referendardienstes (Lehramt, Sek. II) am 1.2.1997 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin (halbe Stelle) wieder in die Arbeitsgruppe ein. Dr. Christoph Dartmann ist seit dem 1.3.1998 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt tätig. Frank Schweppenstette wurde nach seinem Staatsexamen zum 1.12.1997 als Wissenschaftliche Hilfskraft eingestellt. Seit Oktober bzw. November 1997 sind Marita Kewe und Christoph Weber (zuvor Historisches Seminar) Studentische Hilfskräfte im Teilprojekt.


Veröffentlichungen:


Hinweis zu den Veröffentlichungen:
Nr. 1 - 3 von mehreren Projekten des SFB.
Nr. 4 - 44 vom Teilprojekt A.

1. Christel Meier - Dagmar Hüpper - Hagen Keller (Hgg.), Der Codex im Gebrauch. Akten des Internationalen Kolloquiums 11.-13. Juni 1992 (Münstersche Mittelalter-Schriften 70) München 1996

2. Hagen Keller - Franz Neiske (Hgg.), Vom Kloster zum Klosterverband. Das Werkzeug der Schriftlichkeit. Akten des Internationalen Kolloquiums des Projekts L 2 im SFB 231 22.-23. Februar 1996 (Münstersche Mittelalter-Schriften 74) München 1997

3. Hagen Keller - Christel Meier - Thomas Scharff (Hgg.), Schriftlichkeit und Lebenspraxis. Erfassen, Bewahren, Verändern. Akten des Internationalen Kolloquiums 8.-10. Juni 1995 (Münstersche Mittelalter-Schriften 76) München (im Druck)

4. Franz-Josef Arlinghaus, Io, noi und noi insieme. Transpersonale Konzepte in den Verträgen einer italienischen Handelsgesellschaft des 14. Jahrhunderts, in: Nr. 37, S. 131-153

5. Ders., Der Kaufmann und sein Rechnungsbuch. Eigendynamische Prozesse beim Umgang mit dem Medium 'Schrift' im Mittelalter, in: Forschungsjournal Westfälische Wilhelms-Universität Münster 6.1, 1997, S. 16-18

6. Ders., Zwischen Notiz und Bilanz. Zur Eigendynamik des Schriftgebrauchs in der kaufmännischen Buchführung am Beispiel der Datini/di Berto-Handelsgesellschaft in Avignon (1367-1373) (Gesellschaft, Kultur und Schrift - Mediävistische Beiträge) (im Druck)

7. Claudia Becker, Sub gravioribus usuris. Darlehensverträge der Kommune Chiavenna im 12. und 13. Jahrhundert, in: Nr. 37, S. 25-48

8. Thomas Behrmann, The Development of Pragmatic Literacy in the Lombard City Communes, in: Richard Britnell (Hg.), Pragmatic Literacy, East and West. 1200-1330, Woodbridge 1997, S. 25-41

9. Ders., 'Hansekaufmann', 'Hansestadt', 'Deutsche Hanse'? Über hansische Terminologie und hansisches Selbstverständnis im späten Mittelalter, in: Nr. 37, S. 155-176

10. Ders., Genoa and Lübeck: the Beginnings of Communal Record Keeping in two Medieval Economic Metropolises, in: Akten der Internationalen Konferenz 'Archives and the Metropolis' des 'Center for Metropolitan History' (London, 11.-13.07.1996) (im Druck)

11. Ders., Zum Wandel der öffentlichen Anrede im Spätmittelalter, in: Formen und Funktionen öffentlicher Kommunikation im Mittelalter, hg. v. Gerd Althoff (Vorträge und Forschungen) (im Druck)

12. Marita Blattmann, "Diz sint dü reht der stat ze Friburg im Brisgöwe". Das Freiburger Rechtswesen bis 1300, in: Heiko Haumann - Hans Schadek (Hgg.), Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau 1: Von den Anfängen bis zum "Neuen Stadtrecht" von 1520, Stuttgart 1996, S. 552-561

13. Dies., Bona vicinancie receperunt et non designaverunt ... Die Verwaltung öffentlicher Gelder in einem Bergamasker Stadtbezirk um 1290, in: Nr. 37, S. 65-92

14. Dies., Artikel 'Bergame', in: Dictionnaire encyclopédique du Moyen Age chrétien, Paris 1997

15. Jörg W. Busch, Die Mailänder Geschichtsschreibung zwischen Arnulf und Galvaneus Flamma. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit im Umfeld einer oberitalienischen Kommune vom späten 11. bis zum frühen 14. Jahrhundert, Habilitationsschrift Münster 1994/95 (Münstersche Mittelalter-Schriften 72) München 1997

16. Ders., Die 'Annales Patavini s. Iustinae' in Mailand. Zur Verbreitung oberitalienischer Geschichtswerke im 13. und frühen 14. Jahrhundert, in: Nr. 37, S. 239-254

17. Ders., Artikel 'Sicard de Crémone', in: Dictionnaire encyclopédique du Moyen Age chrétien, Paris 1997

18. Patrizia Carmassi, Liturgische Bücher und mailändische kirchliche Institutionen im Mittelalter. Studien zur Ausbildung des ambrosianischen Lektionars, Diss. phil. (masch.) Münster 1997

19. Christoph Dartmann, Die Wunderberichte in der Historia Mediolanensis des sogenannten Landulf Senior und in der Vita Arialdi des Andrea von Strumi, Diss. phil. (masch.) Münster 1997

20. Hagen Keller, Das Bildnis Kaiser Heinrichs im Regensburger Evangeliar aus Montecassino (Vat. Ottob. lat. 74). Zugleich ein Beitrag zu Wipos Tetralogus, in: Frühmittelalterliche Studien 30, 1996, S. 173-214

21. Ders., Einführung zum Kolloquium, in: Nr. 1, S. 11-20

22. Ders., Die Idee der Gerechtigkeit und die Praxis königlicher Rechtswahrung im Reich der Ottonen, in: La giustizia nell'alto medioevo (secoli IX-XI). Settimane di studio del Centro italiano di studi sull'alto medioevo 44 (Spoleto, 11-17 aprile 1996) Spoleto 1997, S. 91-131

23. Ders., Ottonische Herrschersiegel. Beobachtungen und Fragen zu Gestalt und Aussage und zur Funktion im historischen Kontext, in: Konrad Krimm - Herwig John (Hgg.), Bild und Geschichte. Studien zur politischen Ikonographie. Festschrift für Hansmartin Schwarzmaier zum 65. Geburtstag, Sigmaringen 1997, S. 1-49

24. Ders., Zur Einführung: Formen des Schriftgebrauchs im Zusammenschluß geistlicher Gemeinschaften, in: Nr. 2, S. 1-6

25. Ders., Adel in den italienischen Kommunen, in: Otto Gerhard Oexle - Werner Paravicini (Hgg.), Nobilitas. Funktion und Repräsentation des Adels in Alteuropa (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 133) Göttingen 1997, S. 257-272

26. Ders., Artikel 'Lombardie', in: Dictionnaire encyclopédique du Moyen Age chrétien, Paris 1997

27. Ders., Mailand im 11. Jahrhundert. Das Exemplarische an einem Sonderfall, in: Jörg Jarnut - Peter Johanek (Hgg.), Die Frühgeschichte der europäischen Stadt (Städteforschung A/43) Köln - Weimar - Wien 1998, S. 81-104.

28. Ders., Die Siegel der Karolinger und der Ottonen. 'Hoheitszeichen' in der Kommunikation des Königs mit seinen Getreuen, in: Frühmittelalterliche Studien 32, 1998 (im Druck)

29. Ders., Vorschrift, Mitschrift, Nachschrift. Instrumente des Willens zu vernunftgemäßem Handeln und guter Regierung in den italienischen Kommunen des Duecento, in: Nr. 3 (im Druck)

30. Hagen Keller - Olaf Zumhagen, Artikel 'Pataria', in: Theologische Realenzyklopädie 26.1/2, 1996, S. 83-85

31. Petra Koch, Kommunale Bücher in Italien und die Anfänge ihrer Archivierung, in: Nr. 1, S. 87-100

32. Thomas Lentes - Thomas Scharff, Schriftlichkeit und Disziplinierung. Die Beispiele Inquisition und Frömmigkeit, in: Frühmittelalterliche Studien 31, 1997, S. 233-251

33. Roland Rölker, Nobilità e Comune a Modena. Potere e amministrazione nei secoli XII e XIII (Deputazione di storia per le antiche provincie modenesi. Biblioteca - nuova series 143) (&Uml;bersetzung der 1994 erschienenen Disertation 'Adel und Kommune in Modena') Modena 1997

34. Thomas Scharff, Häretikerverfolgung und Schriftlichkeit. Die Wirkung der Ketzergesetze auf die oberitalienischen Kommunalstatuten im 13. Jahrhundert (Gesellschaft, Kultur und Schrift - Mediävistische Beiträge 4) Frankfurt/M. u.a. 1996

35. Ders., Schrift zur Kontrolle - Kontrolle der Schrift. Italienische und französische Inquisitoren-Handbücher des 13. und frühen 14. Jahrhunderts, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 52, 1996, S. 547-584

36. Ders., Die Inquisition in der italienischen Geschichtsschreibung im 13. und frühen 14. Jahrhundert, in: Nr. 37, S. 255-277

37. Ders. - Thomas Behrmann (Hgg.), Bene vivere in communitate. Beiträge zum italienischen und deutschen Mittelalter. Hagen Keller zum 60. Geburtstag überreicht von seinen Schülerinnen und Schülern, Münster - New York - München - Berlin 1997

38. Petra Schulte, 'Vertrauen ist der Anfang von allem'. Politische Kommunikation in den oberitalienischen Stadtgemeinden des 12. und 13. Jahrhunderts, in: Forschungsjournal Westfälische Wilhelms-Universität Münster 6.1, 1997, S. 24-26

39. Dies., "Omnis homo sciat et audiat". Die Kontrolle kommunalen Handelns in Como im späten 12. und 13. Jahrhundert, in: Mélanges de l'École française de Rome. Moyen Âge 110, 1998 (im Druck)

40. Juliane Trede, Beobachtungen zur sozialen Mobilität der ländlichen Bevölkerung im 13. Jahrhundert. Die Familie Cerpanus/de Honrigono aus Varese, in: Nr. 37, S. 93-104

41. Dies., Untersuchungen zum Verschriftlichungsprozeß im nördlichen Mailänder Contado. Die Pilgerkirche S. Maria di Monte Velate (12./13. Jahrhundert), (Gesellschaft, Kultur und Schrift - Mediävistische Beiträge) (im Druck)

42. Nikolai Wandruszka, Die Revolte des Popolo von 1228 in Bologna, in: Nr. 37, S. 49-63

43. Olaf Zumhagen, Tedald von Mailand (1075-1085). Erzbischof ohne civitas, in: Nr. 37, S. 3-23

44. Ders., Die religiösen Konflikte in der zentralen Lombardei zur Zeit der Pataria und ihr Stellenwert für die Entwicklung der Kommunen, Diss. phil. (masch.) Münster 1996