Dissertation zu Doping-Verhalten im Spitzensport

Daniel Westmattelmann schließt Promotion am DFG-Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“ mit summa cum laude ab

Wie viel wird gedopt im Spitzensport und wie effektiv sind Anti-Doping-Maßnahmen? Diese Fragen stellen sich vermutlich viele Fernsehzuschauer im Supersportjahr 2018. Im Rahmen seiner Dissertation hat Wirtschaftswissenschaftler Daniel Westmattelmann ein Simulationsmodell entwickelt, mit dem sich Doping-Verhalten von Athleten erstmals quantifizieren lässt. Auch Einflussfaktoren auf das Doping-Verhalten, wie Preisgeldverteilungen und Anti-Doping-Maßnahmen, werden mit dem Modell messbar.

„Tatsächliches Dopingverhalten ist empirisch schwierig zu beobachten“, sagt Daniel Westmattelmann, der selbst Profi-Radsportler ist. „Daher haben wir die Methode der Agentenbasierten Modellierung genutzt. Hiermit lassen sich komplexe Systeme mit autonom handelnden und Interagierenden Individuen, wie eben Sportler im System Spitzensport, computergestützt simulieren.“ Durch die Simulation konnte Westmattelmann auch die Effektivität verschiedener Anti-Doping Maßnahmen, wie Testhäufigkeit, Strafen oder Sperren, zur Vermeidung von Doping messen. Welche Anti-Doping-Maßnahmen Spitzensportler selbst für effektiv halten, hatte Daniel Westermattelmann zuvor im Rahmen einer Befragung ermittelt. Die Einschätzung der Effektivität durch die Sportler passte sehr gut zur gemessenen Effektivität des Simulationsmodells.

Daniel Westmattelmann (Mitte) nach erfolgreicher Disputation mit den Betreuern seiner Dissertation, Prof. Dr. Bernd Strauß (l.) und Prof. Dr. Gerhard Schewe (r.).
Daniel Westmattelmann (Mitte) nach erfolgreicher Disputation mit den Betreuern seiner Dissertation, Prof. Dr. Bernd Strauß (l.) und Prof. Dr. Gerhard Schewe (r.).
© Maike Bruckes