Nr. 8 - Grundpositionen der Partei „Alternative für Deutschland“ und der katholischen Soziallehre im Vergleich - Eine sozialethische Expertise

Juni 2017

In einer auf Bitte und Anregung der Bevollmächtigten der katholischen Bischöfe gegenüber den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen angefertigten Vergleichsstudie hat sich ein ForscherInnen-Team des ICS und des Zentrums für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft, München mit dem Verhältnis parteipolitischer Positionen und Äußerungen der „Alternative für Deutschland“ (AfD) und der Katholischen Soziallehre beschäftigt.

Gegenstand der Untersuchung sind insbesondere das Grundsatz-, sowie das Bundestagswahlprogramm der Partei. Außerdem wird die Kommunikationsstrategie der Partei anhand einer Analyse ausgewählter Reden von ParteifunktonärInnen sowie sowie ihrer Social Media-Strategie untersucht.

Das AutorInnen-Team – bestehend aus Marianne Heimbach-Steins, Alexander Filipović, Josef M. Becker, Maren Behrensen und Theresa Wasserer – zeigt, dass in vielen Bereichen maßgebliche Differenzen zwischen den gegenübergestellten Positionen bestehen. Als unvereinbar mit Grundpositionen der Soziallehre der Kirche werden u. a. das ethno-nationale Gesellschafts- und Staatsverständnis, die damit einhergehende bevölkerungspolitische Fokussierung von Familienpolitik und Lebensschutz-Optionen, sowie die auf ausgrenzenden Feindbildern beruhenden Positionen der AfD identifiziert. Abzulehnen sind zudem Strategien eines antidemokratischen Populismus, die in der Kommunikation der Partei zu beobachten sind. Die AutorInnen plädieren dafür, auf der Grundlage der Soziallehre der katholischen Kirche vor allem der Verstärkung negativer Emotionen durch das pessimistische Menschen- und Geschichtsbild der Partei zu begegnen und Potentiale der Hoffnung, der Solidarität und der dialogischen Suche nach Wahrheit bewusstzumachen und zu stärken.

Download:

Vollständige Studie (ICS AP 8)

Thesengeleitete Zusammenfassung