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N. N

Dr. Matthias Brandl, Augsburg: Extremwertaufgaben - Wege der Öffnung; Manifestation mathematischer Begabung in der Sekundarstufe - auf diese Vorträge wird besonders hingewiesen

Wednesday, 23.06.2010 10:15 im Raum M 5

Mathematik und Informatik

Das Konzept einer „mathematischen Begabung“ scheint schwer greifbar zu sein. So äußert sich z.B. der Marburger Bega-bungsforscher Detlef Rost 2006 zu der Frage nach dem Forschungsstand im Bereich der mathematischen Hochbegabung, „dass die Existenz einer eigenständigen ‚mathematischen’ Begabung hoch umstritten ist – mathematische Begabung ist, so sind viele empirische Befunde, nichts Anderes als generelle Intelligenz (Problemlösen im numerischen Inhaltsbereich).“ (Vohns 2007, S. 94). Diese Äußerung steht in Tradition mit älteren Arbeiten, wie z. B. (Fölsch 1977): „Die Frage, ob es eine spezifisch mathematische Begabung gibt, wird, soweit ich sehe, in der Literatur eher verneint.“ Andererseits wird das Vorliegen spezieller Begabungsstrukturen von bestimmten Autoren betont (u.a. Kruteskii 1976, Bartkovich & George 1980, Greenes 1981, König 1986, Kießwetter 1992, Käpnick 1998). Wir sehen „mathematische Begabung“ in wissenschaftstheoretischem Terminus als ein offenes Konstrukt im Sinne eines von einer komplexen Umwelt umgebenen Systems. Diese Umwelt besteht zum einen aus der Mathematik, zum anderen aber auch aus verschiedenen Institutionen und Zweigen anderer Wissenschaften. Im Sinne eines Foucaultschen Diskurses konstruiert und bedingt diese Umwelt „mathematische Begabung“. Wir sehen zudem im Interesse an der Mathematik einen der wesentlichen Punkte mathematischer Begabung, nicht zuletzt, da die Entwicklung und Förderung mathematischer Kompetenz bei vorhandenem Interesse leichter gelingt als bei fehlendem Interesse (Bauer 1988). Mit dem Ziel einer Entwicklung von adäquatem Fördermaterial für mathematisch begabte und interessierte Schülerinnen und Schüler wurden und werden hierzu verschiedene empirische Untersuchungen durchgeführt. Dabei handelt es sich um Fra-gebögen sowie qualitative Lehrerund Schülerinterviews in unterschiedlichen Kontexten innerhalb der Sekundarstufe I und II. Generell handelt es sich bei der befragten Schülerschaft um begabte und/oder interessierte und/oder hochleistende Schüle-rinnen und Schüler. Wir zeigen neben dem theoretischen Konzept erste vorläufige Resultate und geben einen Überblick über mitunter bereits erprobte Fördermaterialien, die insbesondere das Prinzip der Vernetzung unterschiedlicher mathematischer Aspekte betonen.



Angelegt am Friday, 04.06.2010 12:07 von N. N
Geändert am Friday, 04.06.2010 12:13 von N. N
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Oberseminare und sonstige Vorträge