Paradigma https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/paradigma <p><em>Paradigma</em> ist ein Open Access-Journal, das Beiträge zu Theorien und Methoden, zu Terminologien und Arbeitskategorien sowie zu Analysefeldern und Forschungsansätzen der Literatur-, Film- und Medienwissenschaft versammelt. Es steht in enger Verbindung zur Lehre am Germanistischen Institut der Universität Münster und bildet Ergebnisse aus Seminarkontexten ab. Über diese Ergebnissicherung hinaus gibt das Journal Studierenden die Möglichkeit, am Wissenschaftsdiskurs zu partizipieren, und vermittelt einen Einblick in Tätigkeitsfelder der Neueren deutschen Literatur- und Filmwissenschaft in Münster.</p> Germanistisches Institut der Universität Münster de-DE Paradigma 2567-1162 <p>Die indirekte oder direkte Erwähnung jeglicher Inhalte ist zu kennzeichnen.</p> Bifocal gaze, Pastiche, Erfolgsserie – BABYLON BERLIN im Kontext von Re-Modellierung und Serienforschung https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/paradigma/article/view/8900 <p class="p1">Der Beitrag gibt Einblick in die Hintergründe und Zielsetzungen des Heftes, indem er B<span class="s1">ABYLON </span>B<span class="s1">ERLIN</span> an Wilkens’ Konzept des ‚bifocal gaze‘ und an Halls ‚Pastiche‘ anbindet und als Serie mit re-modellierendem Grundzug umreißt.</p> Stephan Brössel Copyright (c) 2025 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 2025-08-26 2025-08-26 9 5 9 10.17879/paradigma-2025-8900 „Glauben Sie an Zufall, Weishaupt?“: Subjektivität, Affektivität und Narrativität in BABYLON BERLIN https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/paradigma/article/view/8901 <p class="p1">In B<span class="s1">ABYLON </span>B<span class="s1">ERLIN </span>steht das doppeldeutige, der zeitgenössischen Kultur und Gesellschaft unterworfene Subjekt im Zentrum, sowohl auf einer narrativen als auch auf einer filmästhetischen Ebene. Durch das Oszillieren zwischen subjektiver und intersubjektiver Wahrnehmung wird Raum für die Abbildung der Innenwelt von Figuren geschaffen. Dabei lässt sich die Zuverlässigkeit des Erzählens allerdings anzweifeln, was wiederum der Darstellung psychischer Erkrankungen dient. Gerade die Symptomatik von Psychosen legt das Konzept des Superschurken aus den 1920er-Jahren nahe. Die Gegenüberstellung der ‚Superschurken‘ Ullrich und Dr. Schmidt in der dritten Staffel eröffnet auf Plotebene eine Doppelstruktur, die den Fokus auf Dr. Schmidts Plan, der Entwicklung einer Mensch-Maschine legt – der endgültige Verlust des Subjekts.</p> Wiebke Germerott Georgina Wheeler Copyright (c) 2025 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 2025-08-26 2025-08-26 9 10 16 10.17879/paradigma-2025-8901 Dimensionen der Selbstreflexivität in BABYLON BERLIN https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/paradigma/article/view/8902 <p class="p1">Der vorliegende Aufsatz untersucht exemplarisch selbstreferenzielle Strukturen innerhalb der Serie B<span class="s1">ABYLON </span>B<span class="s1">ERLIN</span>. Der Fokus liegt dabei auf der dritten Staffel. Durch die Analyse der Szenen des ‚Films im Film‘ können selbstreferenzielle Strukturen auf der Ebene der <em>histoire</em> und des <em>discours</em> ermittelt werden. Diese sind dabei eindeutig als selbstreflexiv zu bewerten. Innerhalb der Serie sind so verschiedene Reflexionsebenen angelegt, sodass neben der Handlung und den Figuren der Serie auch das filmische Medium sowie Fragen der Serialität reflektiert werden. Nicht zuletzt lässt sich festhalten, dass die hohe Konzentration selbstreflexiver Strukturen vor allem mit Blick auf den (Re-)Modellierungscharakter der Serie funktionalisiert ist. So entsteht durch die Bündelung dieser Strukturen eine Metaebene der Reflexion, deren Gegenstand die Bearbeitung der 1920er-Jahre in Serienproduktionen der 2000er-Jahre ist.</p> Julia Rosin Celina Nickerl Copyright (c) 2025 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 2025-08-26 2025-08-26 9 17 25 10.17879/paradigma-2025-8902 Männlichkeitsbilder in BABYLON BERLIN https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/paradigma/article/view/8903 <p class="p1">In diesem Beitrag wird das Thema Männlichkeit in B<span class="s1">ABYLON </span>B<span class="s1">ERLIN </span>im Kontext der Produktionszeit sowie im historischen Kontext der späten 1920er- und frühen 1930er-Jahre untersucht. Die Serie beleuchtet unterschiedliche Männlichkeitsbilder durch die Figuren Gereon Rath und Bruno Wolter, die jeweils verschiedene Formen von Männlichkeit verkörpern. Während Wolter das hegemoniale, dominante Männlichkeitsbild repräsentiert, steht Rath für ein emotional verwundbares und komplexeres Bild. Außerdem liegt der Fokus auf der Beziehung zwischen den beiden Männern, die als Duell inszeniert wird. Die Serie verdeutlicht, wie die ‚Krise der Männlichkeit‘ durch soziale Veränderungen herausgefordert wird, und spiegelt damit aktuelle Diskurse wider. Gereon Raths Umgang mit dieser Krise wird dabei als erstrebenswerter dargestellt, da er als Sieger des Duells hervorgeht.</p> Hannah Klug Copyright (c) 2025 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 2025-08-26 2025-08-26 9 26 35 10.17879/paradigma-2025-8903 Räume, (Gegen)Öffentlichkeit und Charlotte Ritter als Türöffnerin https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/paradigma/article/view/8904 <p class="p1">Öffentliche und private Räume und ihre Unterteilung in B<span class="s1">ABYLON </span>B<span class="s1">ERLIN</span> durchziehen gesellschaftliche Machtstrukturen und Distinktionslinien. Die Ordnungssätze beschreiben deutlich, welche Figuren sich wo aufhalten können, und welche Handlungen in den jeweiligen Räumen erlaubt sind. Charlotte Ritter überwindet jedoch soziale und räumliche Grenzen mithilfe ihrer ‚Fluidität‘, nutzt unterschiedliche Rollen und erschließt Räume, die anderen verwehrt bleiben. Ihre Wandelbarkeit ermöglicht es ihr, Raumgrenzen dynamisch zu unterlaufen und damit zu hinterfragen.</p> Jojo Hofmann Copyright (c) 2025 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 2025-08-26 2025-08-26 9 36 39 10.17879/paradigma-2025-8904 Okkultismus und Esoterik in BABYLON BERLIN https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/paradigma/article/view/8905 <p class="p1">Der Okkultismus erfreute sich in seinen verschiedenen Ausprägungen während des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts einer breiten Aufmerksamkeit, die ihn bekannt, wenn nicht gar populär machte. Als ‚Spiegel‘ und Träger einer Remodellierung des frühen 20. Jahrhunderts setzt sich auch B<span class="s1">ABYLON </span>B<span class="s1">ERLIN</span> mit dem Thema auseinander. Hier soll der Versuch unternommen werden, sowohl die Darstellung als auch die Rolle des Okkulten in der Serie zu umreißen und zu hinterfragen. Im Rahmen dieser Untersuchung werden dabei zeitgenössische und neuere Perspektiven auf das Okkulte dieser Zeit sowie Aspekte der Serienforschung zurate gezogen.</p> Yanik Günnewich Copyright (c) 2025 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 2025-08-26 2025-08-26 9 40 46 10.17879/paradigma-2025-8905 „Wir schaffen den neuen Menschen“ – Transhumanistische Ideale in BABYLON BERLIN https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/paradigma/article/view/8906 <p class="p1">B<span class="s1">ABYLON </span>B<span class="s1">ERLIN</span> stellt durch Dr. Schmidts Vision der Mensch-Maschine und die filmische Binnenhandlung von <em>Dämonen der Leidenschaft</em> auf unterschiedliche Art und Weise den ideologischen Einfluss des Transhumanismus in den 1920er-Jahren dar und weist Parallelen zu aktuellen Technologiediskursen auf. Die Idee der Mensch- Maschine wird einerseits durch körperliche sowie psychische Optimierung und andererseits durch den Verlust von Individualität und Selbstbestimmung realisiert. So reflektiert die Serie die Doppeldeutigkeit des Transhumanismus, welcher in utopischen Vorstellungen menschlicher Unverwundbarkeit Hoffnung spendet, gleichzeitig jedoch dystopische Szenarien des Individualitäts- und Kontrollverlustes hervorruft. Durch den Erfolg von Dr. Schmidts ideologischer Agenda wird besonders deutlich, wie anfällig verletzliche Mitglieder einer instabilen Gesellschaft für Manipulation sind und wie das Gefühl von Kontrolle sich als Fremdsteuerung entpuppen kann.</p> Maike Heilemann Copyright (c) 2025 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 2025-08-26 2025-08-26 9 47 55 10.17879/paradigma-2025-8906