Das Münzkabinett der Staatlichen
Museen zu Berlin im Jahr 2024
Vorwort – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter –
Mitgliedschaften – Erwerbungen – Publikationen –
Forschungsprojekte – Lehre und Qualifizierung – Sammlungen –
Fotografie – Bibliothek, Studiensaal und Archiv – Digitale
Transformation – Ausstellungen und Veranstaltungen –
Restaurierung – Förderverein
Drei Jubiläen (300 Jahre
Mittelaltersammlung – 120 Jahre Bode-Museum – 20 Jahre Erivan
und Helga Haub-Stiftung), die Herausgabe von gleich zwei
Monographien in der Reihe der Berliner Numismatischen
Forschungen, die Erprobung neuer Formen der Vermittlung, der
Abschluss alter, die Fortführung bestehender und der Beginn
neuer und großer Forschungsprojekte: Dies sind Aspekte, die das
Jahr 2024 besonders auszeichnen. Der Themenschwerpunkt »Fälschungen«
führte zu Publikationen und einer Ausstellung. Der 75.
Geburtstag des Museumsdirektors a. D. Bernd Kluge war mit der
Veröffentlichung der Website
klugenumismatik
verbunden, in die Ergebnisse einer über fünfzigjährigen
Forschungstätigkeit einfließen. Mit den Projekten zu den Münzen
des Ostfränkisch-Deutschen Reiches (843–1125) und dem am 1.
Januar 2025 startenden Vorhaben »Imagines Nummorum«
an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gibt
es zwei große Erschließungs- und Forschungsvorhaben, die weit in
die Zukunft des Münzkabinetts weisen. Der Fotograf Ludwig Ehlers
schenkte im Jahr 2024 dem Münzkabinett 49 Münzen, darunter eine
ganze Reihe von Goldprägungen, die aus dem Besitz seines
Vorfahren, des Pathologen Karl Ewald Hasse (1810–1902) stammen.
Helga Haub verdanken wir die Schenkung eines hochseltenen, 1544
geprägten Talers des Grafen Jobst Nikolaus II. aus dem Hause der
schwäbischen Hohenzollern.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Prof. Dr. Bernhard Weisser,
Museumsdirektor (Münzen der Antike bis 3. Jh. n. Chr.;
Gesamtleitung IKMK). – Dr. Karsten Dahmen, Vertreter des
Direktors (Münzen der Spätantike und des Frühmittelalters,
Byzanz, Islam/Orient, ausländische Medaillen; Datenredaktion
IKMK, NDP). – Christian Stoess M. A. (Münzen des Mittelalters,
der Neuzeit und Moderne, Europa und Übersee; Fotodokumentation).
– Dr. Johannes Eberhardt (Münzen und Medaillen der Neuzeit und
Moderne / deutschsprachiger Raum; Geldscheine und Wertpapiere;
historisches Stempelarchiv der Berliner Münzstätte; Bibliothek;
IT-Beauftragter)
Wissenschaftlicher Museumsassistent
in Fortbildung: Max Resch M. A. (bis 30.09.2024)
Restaurator: Dipl.-Restaurator (FH)
Jens Dornheim (bis 30.06.2024). – Dipl.-Restaurator Kyrill
Radezky M. A. (seit 1.12.2024, außerdem Sicherheits- und
Risikobeauftragter)
Fotografin: Franziska Vu (20 %)
Sekretariat: Dörte Klafack
Bibliotheksmitarbeiterin:
Dipl.-Designerin Natalie Osowski (außerdem Studiensaal, Archiv)
Bildung und Vermittlung: Marie Fröde
M. A. (16 %)
Projektangestellte: Stefanie Baars M.
A. (wiss. Mitarbeiterin, 100 %). – Dr. Angela Berthold (wiss.
Mitarbeiterin, 75 %). – Andrea Gorys M. A. (wiss. Mitarbeiterin
der BBAW, 50 %). – Kaya Guske (Drittmittel, stud. Hilfskraft
seit 1.10.2024). – Arthur Hampel (Drittmittel, stud. Hilfskraft
seit 15.09.2024). – Dipl.-Rest. (FH) Petra Hofmann
(Drittmittel). – Paul Scott Höffgen M. A. (wiss. Hilfskraft,
seit 01.06.2024). – Dr. Christoph Klose (wiss. Mitarbeiter, 100
%). – Ioanna Maina (stud. Hilfskraft, bis 14.8.2024). – Dr.
Katharina Martin (wiss. Mitarbeiterin, 50 %, seit 01.04.2024) –
Jan Peuckert Ass. d. L. (stud. Hilfskraft bis 14.05.2024, wiss.
Hilfskraft seit 15.05.2024). – Patrik Pohl M. A. (wiss.
Hilfskraft, bis 30.09.2024). – Paul Seyfried M. A.
(Doktorandenstipendium, Drittmittel). – PD Dr. Vladimir Stolba
(wiss. Mitarbeiter, 75 %, bis 31.10.2024)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Ehrenamt: Karsten Förtsch. – Prof. Dr. Bernd Kluge. – Horst
Kosanke. – Renate Vogel M. A.
Stefanie Baars M. A. erhielt für ihre Dissertation den Walter-Hävernick-Preis. Der ehemalige Stellvertretende Direktor des Münzkabinetts Dr. Wolfgang Steguweit erhielt das Bundesverdienstkreuz. Christian Stoess und Bernhard Weisser wurden erneut in den Vorsitz der Numismatischen Kommission gewählt. Zu weiteren Mitgliedschaften vgl. den Jahresbericht 2021/22.
Erwerbungen (Abb. 2–13)
Insgesamt belief sich der
Sammlungszuwachs im Jahr 2024 auf 1.255 Objekte. Hiervon
entfallen 1.056 Medaillen, Münzen, Marken und Zeichen auf die
Schenkung der Sammlung »Thomas Würtenberger – Ius in nummis«
durch Professor Dr. Thomas Würtenberger und seinen Sohn aus
Freiburg im Breisgau. Weitere Erwerbungen beinhalten:
|
Münzen: |
172 |
|
Münzfälschungen |
4 |
|
Mittelalterliches Fundgefäß: |
1 |
|
Medaillen, Plaketten,
Modelle, Marken und Zeichen |
22 |
Von den insgesamt 28
Erwerbungsvorgängen betreffen 16 Schenkungen, zwei Überweisungen
und zehn Ankäufe, meist von zeitgenössischen Kunstmedaillen (Abb.
10–13). Für den Bereich Antike gab es eine Erwerbung, sowie
eine weitere im Gebiet der modernen Fälschungen. Für den Bereich
Mittelalter waren 118 Neuerwerbung (darunter drei moderne
Fälschungen) zu verzeichnen. Neuzeitliche Münzen, Medaillen,
Modelle sowie Marken und Zeichen waren mit 78 Objekten
vertreten.
Weitere Geschenke werden Herrn Ludwig
Ehlers, der Gesellschaft für Internationale Geldgeschichte, Frau
Helga Haub, der Erivan und Helga Haub-Stiftung, der Firma Dr.
Busso Peus Nachf., Herrn Jochen Krengel, Fritz Rudolf Künker,
der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin, dem Numismatischen
Verein zu Dresden, Herrn Klaus Priese, der Royal Mint von
Großbritannien, Herrn Christian Stoess und Frau Anne Katrin
Weinkauff verdankt. Überweisungen nahmen wir von der Neuen
Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (Preußischer
Kulturbesitz) und eine weitere durch den Präsidenten der
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Herrn Prof. Dr. Dr. h. c.
mult. Hermann Parzinger, entgegen.

Der Berliner Fotograf Ludwig Ehlers
schenkte dem Münzkabinett 49 Münzen, überwiegend aus Gold (Abb.
5–7). Ein Teil der Sammlung geht auf seinen Urgroßvater, den
Pathologen Karl Ewald Hasse (1810–1902) zurück, der insbesondere
während seiner Zeit als Klinikdirektor in Zürich 1844–1852 eine
ganze Reihe von hervorragend erhaltenen Schweizer Goldmünzen
erwarb (Abb. 6).

Publikationen
Falschgeld und Münzfälschungen, Berliner Numismatische Forschungen NF, Bd. 14, hrsg. von Ch. Stoess, B. Weisser und B. Balz (Regenstauf 2024). Mit Beiträgen von Burkhard Balz, Elke Bannicke, Karsten Dahmen, Gerd Dethlefs, Ralf Fischer zu Cramburg, Markus Floeth, Johannes Hartner, Florian Haymann, Stefanie Herbst, Martin Hirsch, Dietrich O. A. Klose, Christian Schinzel, Heinrich Schlange-Schöningen, Konrad Schneider, Christian Stoess, Klaus Vondrovec, Daniela Williams und Bernhard Weisser (Abb. 21)
M. Kunzel – A. Morlang, Gryp und Stral. Die Münzen der Rostock-sundischen Währung 1365 bis 1489, Berliner Numismatische Forschungen NF, Bd. 15, hrsg. von B. Weisser (Regenstauf 2024). Mit Beiträgen zur Münz- und Geldgeschichte von Gerald Stefke und Markus Leukhardt
B. Kluge, Die Münzen des Ostfränkisch-Deutschen Reiches 843 bis 1125 (MODR). Bd. II,2 Basistypenkatalog: Die ostfränkisch-deutschen Münzen 919 bis 1125, Herzogtümer Ober- und Niederlothringen (Berlin 2024). Enthält 1. Frankreich, 2. Flandern und Belgien und 3. Niederlande und Luxemburg
M. Pataridze – B. Weisser – K. Dahmen, Münzen aus Georgien im Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin (Tblissi 2024). Publikation auf Georgisch, Englisch und Deutsch
Artikel (in Auswahl):
Stefanie Baars
- F. Thiery – F.
Schenk – S. Baars – K. Tolle – P. Thiery (2024).
Modellierung von Fuzzyness / Wobbliness in Geodaten. Tagungsband
FOSSGIS-Konferenz 2024 (FOSSGIS2024), Technische Universität
Hamburg.
https://doi.org/10.5281/zenodo.10571859
- S. Baars, Rez. zu M. Ph.
Wahl, Motivwanderungen. Studien zu Übernahme und Verbreitung von
Münzmotiven der Westgriechen in der Klassik (Wien 2022), Geldgeschichtliche Nachrichten 59, 2024, 252–254
Angela
Berthold
- F. Thiery – A.
Berthold, NFDI4Objects, Temporary Working Group (TWG):
Prototypical modelling of a provenance gazetteer for FAIR
provision in a Wikibase (2024).
Zenodo.
https://doi.org/10.5281/zenodo.13284076
- F. von Hagel –
A. Berthold, NFDI4Objects, Temporary
Working Group (TWG): Services and Tools for Research Collections
and Provenance Research (2024). Zenodo.
https://doi.org/10.5281/zenodo.13284191
- M. Hopp – A.
Berthold – P. Winter – B. Weisser, NFDI4Objects Community
Cluster »Provenance Research« (2024). Zenodo.
https://doi.org/10.5281/zenodo.10653946
Karsten Dahmen
- K. Dahmen – J. Hartner, Der
seltsame Fall des Friedrich Stefan. Eine Sammlung
völkerwanderungszeitlicher und frühmittelalterlicher Gepräge im
Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, in: Ch. Stoess –
B. Weisser – B. Balz (Hrsg.), Falschgeld und Münzfälschungen,
Berliner Numismatische Forschungen NF, Bd. 14 (Regenstauf 2024)
109–122.
Onlinefassung
Johannes Eberhardt
- J. Eberhardt, Musikkultur auf
Reformationsmedaillen, in: G. Dethlefs – S. Rhein (Hrsg.),
Zeichen der Identität. 500 Jahre Reformationsmedaillen (Leipzig
2024) 275–292
- J. Eberhardt, Katalogeintrag zu Kunz
von der Rosen, Hans Schwarz, in: É. Antoine-König – P.-Y. Le
Pogam (Hrsg.), Figures du fou: du Moyen Âge aux romantiques
(Paris 2024) 367
- J. Eberhardt, Von Eva bis Greta –
Frauen auf Münzen und Medaillen. Rückblick auf eine Ausstellung
des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin, 2020–2022,
in: U. Heide – G. Sturm (Hrsg.), Frauen und Frauenbilder auf
Münzen und Medaillen. Bonner Numismatische Studien Bd. 4 (Bonn
2024) 19–33
Christoph Klose
- Ch. Klose, Johann Andreas Boses Erbe. Die Entdeckung der langen Geschichte des Akademischen Münzkabinetts Jena, Antike Welt 2024/1, 62–67
- Ch. Klose – B. Weisser – M. Resch, NFDI4Objects – Temporary Working Group: Besitznachweis im Verlustfall: Use-Case für den Minimaldatensatz (2024). Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.13320391
- Ch. Klose – U. Ehmig –
B. Weisser, NFDI4Objects – Community Cluster
»Objects as
Information Carriers«
(2024). Zenodo.
https://doi.org/10.5281/zenodo.10686632
Bernd Kluge
- B. Kluge, »Dbg.« wird »MODR«. Hermann
Dannenberg (1824–1905) zum 200. Geburtstag, Geldgeschichtliche
Nachrichten 335/2024, 288–293
Jan Peuckert
- J. O. Peuckert, Der Greif als
Parasemon von Assos, OZeAN 6, 2024, 87–111. DOI:
10.17879/ozean-2024-6154
- J. O. Peuckert, Von Lysimachos bis in
römische Zeit: Eine Tetradrachme mit dem Gegenstempel CL CAES,
Numismatisches Nachrichtenblatt 73, 2024, 285 f.
Christian Stoess
- Ch. Stoess, Nicolaus Seeländer und
die Brakteaten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in:
Ch. Stoess – B. Weisser – B. Balz (Hrsg.), Falschgeld und
Münzfälschungen, Berliner Numismatische Forschungen NF, Bd. 14
(Regenstauf 2024) 55–70.
Onlinefassung
Bernhard Weisser
- B. Weisser, Objekte und
Zeugnisse zu Carl Wilhelm Becker (1772–1830), in: Ch. Stoess –
B. Weisser – B. Balz (Hrsg.), Falschgeld und Münzfälschungen,
Berliner Numismatische Forschungen NF, Bd. 14 (Regenstauf 2024)
71–87.
Onlinefassung
- B. Weisser, Die Nationale
Forschungsdateninfrastruktur und (Münz-)fälschungen, in: Ch.
Stoess – B. Weisser – B. Balz (Hrsg.), Falschgeld und
Münzfälschungen, Berliner Numismatische Forschungen NF, Bd. 14
(Regenstauf 2024) 181–190.
Onlinefassung
- B. Weisser,
Briefe aus
Berlin, Numismatisch-museologische Betrachtungen, in:
MuenzenRevue 56, 2024: Briefe Nr. 61–81.
Onlinefassung
- B. Weisser, Das
Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin (Preußischer
Kulturbesitz) im Jahr 2023. Online Zeitschrift zur Antiken
Numismatik 6, 2024, 63–78. DOI:
10.17879/ozean-2024-5762
Die Zeitschrift »Geldgeschichtliche
Nachrichten« der Gesellschaft für Internationale Geldgeschichte
wird von Christian Stoess herausgegeben.
Social Media
Bernhard Weisser und Johannes
Eberhardt berichteten auf X (ehemals Twitter) über
die Arbeit im Münzkabinett. Zum Jahresende wurde dieser Dienst
verlassen. Bernhard Weisser wechselte zu Linked in, Johannes
Eberhardt zu Instagram. Karsten Dahmen pflegt die
Nachrichtenseiten des IKMK und der
Numismatischen Gesellschaft zu Berlin,
Johannes Eberhardt die Webseite der
Deutschen
Gesellschaft für Medaillenkunst und Christian
Stoess die Webseite der
Numismatischen Kommission.
Forschungsprojekte (chronologisch
und in Auswahl)
CHANGE. The development of the monetary economy of ancient
Anatolia, c. 630–30 BC, seit 09/2020
(kostenneutral verlängert bis 08/2025), EU-gefördert; gemeinsam
mit University of Oxford, British Museum.
Das Jahr 2024 stand im
Zeichen des Anlegens qualifizierter Datensätze und der
Qualifizierung von Kerndatensätzen sowie der Veröffentlichung
von Objekten als Basiseintrag im IKMK. Letztere wurde für die
Regionen Kilikien und Pamphylien abgeschlossen, die Regionen
Ionien und Karien befinden sich aktuell in der Bearbeitung. Es
gab insgesamt einen Zuwachs um 1.042 Objekte. Seit Projektstart
im September 2020 wurden insgesamt 14.612 Objekte (ohne Mysien
und Troas) der vorkaiserzeitlichen Münzen Kleinasiens entweder
als qualifizierte Datensätze oder Basiseinträge erfasst.
Beteiligte: Bernhard Weisser,
Stefanie Baars, Jan Peuckert
Kipper- und Wipper, seit
09/2020, gefördert durch den Förderkreis des Münzkabinetts und
die Ronus-Foundation.
Alle Kippermünzen der Stammsammlung
des Münzkabinetts sind digital fotografiert (ca. 5.000 Objekte).
3.521 Münzen sind mit Datensätzen in mk-edit angelegt, davon
sind 1.794 online publiziert (1.301 qualifizierte Einträge, 492
Basiseinträge, Zuwachs in 2024: 436 Einträge).
Beteiligte:
Christian Stoess, Paul Scott Höffgen
Corpus Nummorum, Datenqualität für Numismatik, basierend auf Natural Language Processing und Neuronalen Netzen (D4N4), 07/2021–10/2024, DFG-gefördert; gemeinsam mit BBAW, Big Data Lab der Goethe-Universität Frankfurt.
Das
Projekt wurde im Oktober erfolgreich abgeschlossen, die
Ergebnisse fließen in das neue Akademievorhaben Imagines
Nummorum: Thesaurus Iconographicus Nummorum Graecorum Online
(ThING) ein (Start 1. Januar 2025).
Beteiligte: Bernhard Weisser,
Vladimir Stolba, Ioanna Maina, Andrea Gorys
NFDI4Objects.
Research Data Infrastructure for the Material Remains of Human
History, seit 03/2023,
DFG-gefördert; gemeinsam u. a. mit dem DAI und LEIZA (Abb. 14).
NFDI4Objects beteiligt sich am Aufbau
einer nationalen Forschungsdateninfrastruktur für die
materiellen Hinterlassenschaften der Menschheitsgeschichte. Das
Münzkabinett ist dabei für den Arbeitsbereich (Task Area 2)
»Collecting« mitverantwortlich. In diesem spielen vorrangig die
folgenden sechs Themenbereiche eine Rolle: Sammlungsmanagement,
Besitznachweis im Verlustfall Provenienzforschung, Objekte als
Inschriftenträger, Research Software Engineering sowie Semantic
Modelling und Linked Open Data. Im Rahmen von unterschiedlichen
Formaten (Diskussionsforen sowie sog. Temporary Working Groups)
diskutiert die Task Area domänenspezifische Fragen zum
Forschungsdatenmanagement, um daraus Empfehlungen für die
Objekterfassung in Sammlungen abzuleiten.
Beteiligte: Stefanie Baars, Angela
Berthold, Christoph Klose, Katharina Martin, Jan Peuckert und
Bernhard Weisser

Sammlung Thomas
Würtenberger, »Ius in nummis«, seit 2021, gefördert durch den
Förderkreis des Münzkabinetts und Familie Würtenberger
Die Förderung dient der
Unterstützung der Publikation der über 3.000 Medaillen
umfassenden Neuerwerbung im IKMK. In diesem Jahr wurden
bevorzugt die Medaillen bearbeitet, die für die Publikation
ausgewählt sind.
Beteiligte: Johannes
Eberhardt, Patrik Pohl, Renate Vogel, Kaya Guske
Fälschungen, seit 2023, gefördert durch den Förderkreis des Münzkabinetts, 2024 zusätzlich durch die Numismatische Kommission.
Unterstützt wird die
Veröffentlichung von Publikationen, der Beckerschen Stempel, die
Herausgabe der Tagebücher Beckers, die Erstellung einer
Bibliographie zum Thema Fälschungen sowie die Vorbereitung eines
Fälschungsportals. Die Bibliographie wurde zusätzlich durch
einen Beitrag in Höhe von 2.000 EUR durch die Numismatische
Kommission gefördert.
Beteiligte: Bernhard
Weisser, Christian Stoess, Andrea Gorys, Kaja Guske, Horst
Kosanke, Max Resch
Die Münzen des
Ostfränkisch-Deutschen Reiches 843 bis 1125 (MODR)
Das von Bernd Kluge im Ehrenamt seit
2014 betriebene Vorhaben ist in diesem Jahr in seine
Publikationsphase getreten. In der Abteilung MODR I sind
eine Auswahl seiner seit 1977 veröffentlichten Studien zu diesem
Thema und in der Abteilung MODR II (Basistypenkatalog)
der Band 2/1-3 (Herzogtümer Ober- und Niederlothringen:
Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg) vorgelegt worden.
In der Abteilung MODR VI (Bestandskatalog des
Münzkabinetts) ist der Band 2/1–3 (Herzogtümer Ober- und
Niederlothringen: Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg)
abgeschlossen. Der Band enthält 1.601 Münzen, die komplett
abgebildet sind. Gegenwärtig läuft noch die IKMK-Aufnahme, nach
deren Abschluss auch dieser – wie die bisherigen und alle
folgenden – Bände auf der Website
klugenumismatik
der Öffentlichkeit online zur Verfügung stehen. Für Museen und
wissenschaftliche Institutionen gibt es eine Printauflage, die
über das Münzkabinett auf Anfrage kostenlos bezogen werden kann.
Die Kosten der Printauflage werden von privater Seite
übernommen. Parallel zum Erscheinen des Bestandskatalogs wird
der Bestand entsprechend der neuen Systematik umgeordnet und neu
beschriftet.
Beteiligte: Bernd Kluge, Christian
Stoess, Arthur Hampel
Lehre und Qualifizierung
Qualifikationsarbeiten
Stefanie
Baars M. A., Die Silbermünzprägung von Kroton vom 6. bis zum 3.
Jh. v. Chr. (Diss. Phil. 2024). – Paul Scott Höffgen, M. A.,
Reichsstadt und Inflation – Mühlhausens Geld- und Münzpolitik in
der Kipper- und Wipperzeit (Masterarbeit 2024). – Lilly Sophie
Prinada B. A., Zwischen Fälschung und Antikenrezeption – die
Prägestempel von Carl Wilhelm Becker (Masterarbeit 2024).
Lehre
SS 2024: Max Resch (gemeinsam mit
Marie Fröde und Christian Stoess), »Numismatik des
Mittelalters«, Übung, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut
für Geschichtswissenschaften (Abb. 15).
WS 2024/25: Bernhard Weisser und Paul
Seyfried, »Methoden der antiken Numismatik«, Seminar,
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Archäologie.
Karsten Dahmen, Christian Stoess und
Bernhard Weisser veranstalteten Übungen und Blockseminare zur
Numismatik mit Studierenden der Universitäten Berlin,
Greifswald, Kiel und Potsdam sowie mit Schülerinnen und Schülern
des Humboldt-Gymnasiums, Berlin.
Forschungsstipendiat der
SPK: Liv Yarrow (New York). – IKMK-Stipendiat: Paul Seyfried.
Praktika (studienbegleitend):
Wolfgang Kern und Jasper Rüther (Betreuer: Bernhard Weisser).

Sammlungen
Die Arbeiten an den Münzen aus
Mysien und der Troas dauern an. Fortgeführt wurden die Erfassung
der Kerndaten zu den vorkaiserzeitlichen Münzen Kleinasiens, des
Ostfränkisch-Deutschen Reiches (843–1125), der sog. Kipper und
Wipper sowie der Neuerwerbungen aus der Sammlung »Ius in nummis«
von Thomas Würtenberger. Weiterhin wurden Datensätze zu den
Münzen des spätantiken Fundes von Edfu angelegt sowie Gold und
Silber der Spätantike publiziert. Alle Wissenschaftler
dokumentierten Objekte im Interaktiven Katalog des Münzkabinetts
(IKMK). Die Provenienzforschung betraf ungezählte
Einzelrecherchen. Im Übrigen wird die Arbeit an der Sammlung
stark bestimmt durch Materialvorlagen im Studiensaal, Anfragen,
Leihersuchen und Fotowünsche, wobei jeweils parallel die Eingabe
dieser Objekte in den IKMK erfolgt.
Fotografie (Ch. Stoess, F. Vu)
Die Zahl der mit dem System
»Quickpx« fotografierten Objekte ist im Jahr 2024 von 147.751
auf 169.284 Stück gestiegen (Abb. 16). Damit wurden ca.
21.500 Objekte (2023: 27.000 Objekte) neu erfasst.

Sicherheitsfotografie (Stand 7. Dezember 2024):
|
|
Antike |
MA/NZ/Med. |
Fremdbestände/Gipse |
|
Objekte 2024 |
73.600 |
73.453 |
22.231 |
|
Einzelaufnahmen 2024 |
1.344 |
1.307 |
- |
Unser Quickpx-System kam nicht nur in der eigenen Sammlung zum Einsatz, sondern wurde auch wieder auf der Grabungskampagne in Assos verwendet, wie auch zur Dokumentation der Medaillen und Plaketten der Skulpturensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin. Ergänzend wurden in einer Fotokampagne der Firma Lübke & Wiedemann im Juni 2024 1.500 Objekte, für die sich das hauseigene Fotosystem Quickpx nicht eignet, aufgenommen. Hinzu kommen die Aufnahmen von Franziska Vu (ca. 500 Objekte). Somit sind insgesamt 23.500 Objekte in 2024 fotografisch erfasst worden. Mittlerweile liegen von insgesamt ca. 240.000 unserer 540.000 numismatischen Objekte digitale Aufnahmen vor. Die seit Mitte 2017 mit dem Quickpix-System aufgenommenen 150.000 Objekte enthalten zudem die Kerndaten (Durchmesser, Gewicht, Stempelstellung, Akzessionsangabe).
Bibliothek, Studiensaal und Archiv (D.
Schatz, J. Eberhardt, N. Osowski)
Der Bibliotheksbestand ist im Jahr
2024 um 217 Monographien und 105 Bände Periodika gewachsen,
davon kamen 264 als Tausch- und Belegexemplare oder als
Schenkung in das Münzkabinett. Eine größere Schenkung (107
Monographien) wird erneut Axel Jürging aus Frankfurt/M.
verdankt.
Die Bibliothekare der Kunstbibliothek
der Staatlichen Museen zu Berlin, Daniel Schatz und Elisabeth
Scheele, haben die Katalogisierung und Signierung der Bestände
fortgesetzt, welche im Zuge dieser Arbeit auch in neuer Ordnung
aufgestellt werden. Der Fokus lag 2024 auf der Retrokonversion
der Rara-Bestände (frühe numismatische Literatur des 16. bis
frühen 19. Jahrhunderts) sowie der umfangreichen Sammlung an
Auktionskatalogen. Die Anzahl recherchierbarer Bestände im OPAC
der SMB-Bibliotheken umfasst nun 14.800 Titel.

Digitalisierung der Korrespondenz
des Münzkabinetts 1932–1945. Seit Ende November 2024 findet
im Münzkabinett, mit dem ihm zur Verfügung gestelltem Equipment
für die Digitalisierung die Retrokonversion des Archivbestandes
1932–1945 statt (Abb. 17). Der Gesamtumfang der zu
digitalisierenden Bestandes umfasst mit 45 Akteneinheiten über
11.000 Einzeldokumente. Im Laufe des Jahres 2024 wurde auch der
Jahrgang 1932 mit 1.139 Dokumenten komplett verzeichnet und
tiefenerschlossen.
Die Besucherzahlen im von Natalie
Osowski betreuten Studiensaal betrugen 1.171 (2023: 1.751)
Digitale Transformation
IKMK.NET
Das gemeinsame Portal
IKMK.NET ist der
sichtbarste Ausdruck des institutionsübergreifenden Handelns m
Münzkabinett. 2021 gestartet, kamen die Universität Regensburg am 6.2.2024, das Salzburg-Museum
(als dritter österreichischer Partner) am 17.05.2024 sowie das
Römisch-Germanische Museum in Köln am 1.11.2024 hinzu. Weitere
IKMKs haben ihren Probebetrieb aufgenommen und bereiten ihren
offiziellen Start vor.
Mit nunmehr 143.203 (2023: 129.052) Objekten ist es weiterhin
das umfangreichste qualitätvolle numismatische Online-Portal im
deutschsprachigen Raum. Alle Informationen und ein Großteil der
Bilder (u. a. vom Münzkabinett Berlin) sind gemeinfrei gestellt.
Teilgruppen daraus werden in viele weitere, vorrangig
internationale, Themenportale übertragen. Verbesserungen im Layout betrafen sowohl das IKMK.NET als auch
die einzelnen IKMKs. Das IKMK.NET wird seit 2023 auf einem
externen Server gehostet. Dieser steht auch den IKMKs unserer
Partner zur Verfügung, wenn sich das Hosting auf
institutionseigenen Servern als zu kompliziert bzw. die
IKMK-Server als bessere Lösung erweisen, darunter jetzt neu z.
B. im Falle Salzburgs.
NDP
Das Normdatenportal
NDP,
ein Dienst des Münzkabinetts für
IKMK.NET,
KENOM
sowie die gesamte Öffentlichkeit, ist weiter gewachsen: bei den
Personendaten auf 15.258 (2023: 14.374) Einträge, den
Geographica auf 4.081 (2023: 3.947) und den Nominalen auf 2.599
(2023: 2.530). Insgesamt sind derzeit 22.438 (2023: 21.264)
Konzepte hinterlegt. NDP-Personenkonzepte erhielten zudem
weitere Linked Open Data Identifikatoren zugewiesen: GND
7.287 (2023: 6.300), VIAF 7.706 (2023: 6.700), nomisma.org 2.331
(2023: 2.230), British Museum-id 2.625 (2023: 2.178),
museum-digital-id 1.147 (neu), mmlo.de 456 (2023: ca. 430),
wikidata-entity: 7.831 (2023: 5.838).
Die Klärung von Urheberrechten bei
rechtebehafteten Objektabbildungen erweist sich weiterhin als
zeitintensiv.
1.631 Medailleure von der Renaissance
bis zur Gegenwart sind im NDP erfasst. Davon sind 93 bei der
Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst registriert und deshalb
gesperrt, 453 mit rechtebedingten Bildblockade versehen, 29
haben individuelle Genehmigungen zur Abbildung (ohne Download)
für alle IKMK-Partner erteilt. Insgesamt vier Medailleurinnen
und Medailleure haben ihre Arbeiten gemeinfrei gestellt (E.
Backofen, C. Riedmiller, A. Rossen und H. Wagner-Kerkhof).
Für die Erweiterung unserer Reichweite und
der Zugriffsmöglichkeit auf unsere Daten sind folgende
Meilensteine in 2024 hervorzuheben. So wurde im Juni 2024 eine
Schnittstelle (API) für das Normdatenportal eingerichtet und im
Oktober erfolgte die Aufnahme des Normdatenportals als
Datenquelle in wikidata (sog. Property). Knapp 17.000 NDP-ids
wurden passenden wikidata-Einträgen zugewiesen.
IKMK Berlin
Im Jahr 2024 waren im IKMK des
Münzkabinetts 58.892 (2023: 56.316) Objekte online
veröffentlicht. Es gab 2.576 (2023: 6.367) Neueinträge, davon
waren 1.405 (2023: 4.482) Basiseinträge. Viele der Neueinträge
waren das Ergebnis von Drittmittelprojekten oder Anfragen. Nach
wie vor gibt es keinen museumseigenen Etat für digitale
Fachaufgaben.
Stärker noch als im Vorjahr stand 2024 die
qualitative Verbesserung und Anreicherung vorhandener und gerade
anzulegender Daten mit einem Schwerpunkt auf dem Normdatenportal
im Vordergrund. Wichtige Ertüchtigungen der IKMKs betrafen
2024 die Möglichkeit, lokale Nachrichten zu IKMK.net zu
exportieren, Optimierungen der internen und externen
Druckansichten der Objekteinträge sowie das Freitextfeld
»Provenienz« ab einer gewissen Anschlagszahl automatisch bei
Klick ausklappbar zu gestalten. Wichtig war auch die im
Hintergrund laufende Verbesserung der Datenbankverwaltung und
Distribution von Änderungen für mittlerweile 35 online aktiv
gestellte IKMKs mit 50 beteiligten Sammlungen durch Dr. Jürgen
Freundel, Ilmenau, und Stefan Plöhn, Firma Deichrakete.
Die Zusammenarbeit mit den
IKMK-Partnern, Weiterentwicklungen sowie die Endredaktion der
museumseigenen IKMK-Einträge, die Betreuung des Normdatenportals
und Mitarbeit bei NOMISMA bildeten auch 2024 Arbeitsschwerpunkte
von Karsten Dahmen.

Ausstellungen und Veranstaltungen
Eigene Sonderausstellungen
Ius in nummis. Die Sammlung Thomas Würtenberger,
26. Mai 2023 – 7. April 2024
Kurator: Johannes Eberhardt
Lange Finger – Falsche Münzen. Die
dunkle Seite der Numismatik, 17. Mai 2024 – 21.
September 2025
Kurator: Christian Stoess. Neben
Objekten des Münzkabinetts werden hier Leihgaben von der
Nationalgalerie, der Deutschen Bundesbank, der KfW Bankengruppe,
des Museums für Rigaer Stadtgeschichte und Schifffahrt sowie von
Sammlern, Händlern und Gutachtern gezeigt. Zur Ausstellung wurde
für eines der interaktiven Elemente der Ausstellung, den
Münzprüfer, ein etwa eurogroßer Jeton geprägt (Abb. 20–22).

Abb. 22 (rechts): Ludwig Ehlers mit Münzprüfgerät. Foto: Franziska Vu
Studierende der Humboldt-Universität
bereiteten im Rahmen einer Übung von Max Resch (mit Marie Fröde
und Christian Stoess) Audio-Beiträge zu einzelnen
Ausstellungsthemen vor (Abb. 16), die am 01.12.2024 auf
den Audioguide des Bode-Museums aufgespielt wurden. Bereits in
der Eingangshalle des Bode-Museums können Besucher an einer
Drehstation ihre Kenntnisse zu »Echt und Falsch« prüfen (Abb.
19). Zur Ausstellung erschien Band 14 der Berliner
Numismatischen Forschungen, NF: »Falschgeld und Münzfälschungen«
(s. Publikationen). Ein weiterer Band (BNF NF16) zu den
Fälschungen des Heinrich von Frauendorfer aus der Feder von
Dietrich O. A. Klose befindet sich in Vorbereitung.
Leihgaben für Sonderausstellungen
Es wurden für sechs externe
Sonderausstellungen neun Objekte und für zwei
Sonderausstellungen der Staatlichen Museen zu Berlin zwei
Objekte ausgeliehen.
Extern:
Und vergib uns unsere Schuld?
Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus,
Stiftung Kloster Dalheim, 1 Objekt. – Prunk &
Prägung. Der Kaiser und seine Künstler,
Kunsthistorisches Museum Wien, 3 Objekte. – Figures du fou.
Entre Moyen Âge et Renaissance,
Musée du Louvre, Paris, 1 Objekt. – Was ist Aufklärung?
Fragen an das 18. Jahrhundert,
Deutsches Historisches Museum, Berlin, 2 Objekte. – Körper.
Kult. Religion. Perspektiven von der Antike bis zur Gegenwart,
Universität Münster, Institut für Klassische Archäologie und
Christliche Archäologie, 1 Objekt – Jüdisches Leben in
Brandenburg, Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und
Geschichte, Potsdam, 1 Objekt.
Staatliche Museen zu Berlin:
(Un)seen
stories, Volontärsausstellung im Kupferstichkabinett, 1
Objekt. – Vom Canal Grande an die Spree. Die Streitsche
Stiftung für das Graue Kloster, Gemäldegalerie mit
Sammlungen des Berlinischen Gymnasiums, 1 Objekt.
Veranstaltungen
Das Münzkabinett betreute Anfang Februar
einen Stand auf der World Money Fair.
Verschiedene Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Münzkabinetts füllten bis Sommer 2024 das
sammlungsübergreifende neue Vermittlungsformat des »10-Minutes-Talk«
als regelmäßiges, direktes Gesprächsforum zwischen Kuratoren und
Museumsbesuchern in den Ausstellungsräumen des Bode-Museums mit
Leben.
Neu etabliert wurde das Format »NahBARES
Rares!«, bei dem an jedem ersten Sonntag des Monats
bei freiem Eintritt in das Bode-Museum die Gelegenheit besteht,
gemeinsam mit dem Team des Münzkabinetts ausgewählte Originale
der größten Münzsammlung Deutschlands zu erkunden (Abb. 1).
Was im normalen Museumsbetrieb leider nicht geht, wird hier
möglich: historische Münzen und Medaillen in die Hand zu nehmen.
Es handelt sich um eine möglichst barrierearme Gelegenheit, um
über Museumsobjekte aber auch über gegenseitige persönliche
Interessen am Thema Münzen, Medaillen und Museum mit den
Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen.
Die Jahrestagung der Numismatischen
Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, die vom
15.–16. Mai durch das Münzkabinett in Berlin organisiert wurde (Abb.
18), ging am 17. Mai in das Jahrestreffen
des IKMK.NET über.
Am 25. Juni 2024 fand eine gemeinsame
Abendveranstaltung des Münzkabinetts zusammen mit dem
Sonderforschungsbereich 980 der Freien Universität Berlin im
Bode-Museum statt. Anlass war die Premiere des letzten Podcast
des SFB »Hinter den Dingen« unter
Beteiligung von Karsten Dahmen und Christian Stoess zu einer
Münze des Königs Offa von Mercien (reg. 757–796) und seiner Frau
Cynetryth (Abb. 23). Diese und alle anderen Folgen der
Museumsobjekten gewidmeten Serie sind unter
https://www.sfb-episteme.de/podcast/hinter-den-dingen/index.html)
zu finden.
Am Community-Meeting von
NFDI4Objects vom 25.–27. September in Mainz (s.o. Abb.
14) waren Stefanie Baars, Angela Berthold, Christoph Klose
und Bernhard Weisser beteiligt. Stefanie Baars, Angela Berthold,
Christoph Klose und Katharina Martin organisierten verschiedene
Veranstaltungen für das Task Area »Collecting«
innerhalb von NFDI4objects.
Das Münzkabinett bot am 18. Oktober mit der
eigenen Veranstaltung »300 Jahre
Mittelaltersammlung – 120 Jahre Bode-Museum – 20 Jahre Erivan
und Helga Haub-Stiftung« den Auftakt für ein
Besucherwochenende, an dem sich die Mitarbeitenden in
verschiedenen Funktionen engagierten.
Am 18. Tag der antiken Numismatik in
Münster nahmen Stefanie Baars, Karsten Dahmen, Andrea Gorys,
Paul Höffgen, Katharina Martin, Paul Seyfried und
Bernhard Weisser teil. Johannes Eberhardt und Bernhard Weisser
waren im November in den Jurys zu FIDEM und den Deutschen
Medailleurpreis.
Johannes Eberhardt absolvierte den zweiten
Forschungsaufenthalt als E S G Robinson Charitable Trust
Fellow auf Einladung von Tom Hockenhull, Keeper of Coins and
Medals im British Museum. Darüber hinaus hielten weitere
Vorträge u. a. Stefanie Baars in Bochum und Frankfurt, Angela
Berthold in Berlin und Dresden, Johannes Eberhardt in Berlin und
Leipzig, Karsten Dahmen in Berlin, Köln, Lissabon und Princeton,
Christian Stoess in Berlin und Frankfurt, Bernhard Weisser in
Antalya, Berlin, Bochum, Frankfurt, Köln und Leipzig. Im
Münzkabinett fanden die Veranstaltungen der Numismatischen
Gesellschaft zu Berlin sowie ihrer Arbeitskreise (Freundeskreis
Antike Münzen, Berliner Medailleurkreis) statt.
Restaurierung (J. Dornheim, K. Radezky)
Schwerpunkte im Bereich
Konservierung/Restaurierung/Kunsttechnologie waren, neben der
präventiven Konservierung, die konservatorische und
restauratorische Betreuung des Sammlungsbestandes (Abb. 24).
Die Restaurierungswerkstatt ging im Laufe des Jahres von Jens
Dornheim an Kyrill Radezky über.
Förderverein, die Erivan und Helga
Haub-Stiftung und die Ronus Foundation
Der Förderkreis des Münzkabinetts in
der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin (Sprecher Carl-Ludwig
Thiele), die Erivan und Helga Haub-Stiftung sowie die Ronus
Foundation trugen durch ihre Förderungen erheblich zum Gelingen
von oben genannten Projekten und Vorhaben bei. Dazu gehören vor
allem das Kipper- und Wipperprojekt sowie die Erfassung und
Veröffentlichung der Sammlungserwerbung »Ius in nummis«.
Weiterhin unterstützt wurden die Bearbeitung des Nachlasses von
Carl Wilhelm Becker, die Bibliographie zu Fälschungen und die
Fundmünzenkampagne in Assos. Der Förderverein finanzierte aus
der Spende Plümacher ein zwölfmonatiges Doktorandenstipendium
für Paul Seyfried. Er förderte Erwerbungen, Ausstellungen und
Publikationen. Andrea Gorys und Bernhard Weisser führten
Fördermitglieder in Griechenland. Am 18. Oktober feierten wir in
einem Festakt 20 Jahre der Förderung durch das Ehepaar Erivan
und Helga Haub (Abb. 25).

