»The Horse in Motion«: Pferde in der Bewegung auf den Münzen von Korinth und Maroneia

von Oliwia A. Ullrich

Zusammenfassung: Das (geflügelte) Pferd ist ein beliebtes Motiv auf den Münzen der beiden Poleis Korinth und Maroneia in archaischer und klassischer Zeit. Während Korinth mit seiner Darstellung Bezug nimmt auf den Mythos (Bezähmung des Pegasos durch den Helden Bellerophon an der Quelle Peirene), demonstriert Maroneia durch seine Motivauswahl wirtschaftliche Aspekte: die Zucht von Pferden und den Anbau des berühmten thrakischen Weines. Beiden Städten gemein ist das Fehlen von Reitern oder Trainern: Die Pferde stehen für sich.

Neben der Ergründung der regionalen Bedeutung von Pferden war es das Ziel dieser ikonographischen Analyse die Gangarten der Pferde auf den Münzen zu untersuchen. Mit geschultem Auge kann man schnell feststellen, dass die abgebildeten Gangarten über die gesprächsläufigen wie Trab und Galopp hinausgehen; tatsächlich werden die Pferde in Paradegangarten präsentiert, bei denen diese die Schrittabläufe überspitzt wiedergegeben werden.

Mithilfe von Xenophons (430/425–354 v. Chr.) Beschreibungen der Reitkunst, περὶ ἱππικῆς, und den Bewegungsstudien von Eadweard Muybridge (1878) wurde das numismatische Material untersucht, um eine eindeutige Zuordnung der Gangarten auf antiken Münzen zu gewährleisten.

Schlagworte: Pferd, Pegasos, Dressur, Korinth, Maroneia, »Horse in motion«, Eadweard Muybridge

Abstract: (Winged) horses are a popular motif on Greek coinage. Especially Corinth and Maroneia chose this depiction in the Archaic and Classic period. But there are different local meanings behind these stampings. On one hand, we have Corinth, the place where the mythological creature, the winged horse Pegasos was tamed at the fountain Peirene. Maroneia is, on the other hand, a polis in Thrace, which is known for breeding horses and selling wine. But these two cities have already one thing in common, the riders or trainers are not part of the depiction.

Next to the regional relevance of horses, the overall aim of this research is to study movements of horses. With careful observation it becomes clear that these captured motions on coinages are going beyond usual gaits like trotting or galloping; actually, these coins are showing parading horses with their exaggerated walk or rearing.

For the analysis of the coins, paragraphs of Xenophons (430/425–354 BC) »On horsemanship« is compared to the picture series of Eadweard Muybridges’ »The animal in locomotion« (1878) to insure a classification of the various gaits on ancient stampings.

Key words: Horse, Pegasos, dressage, Corinth, Maroneia, Horse in motion, Eadweard Muybridge

 

»Was macht das Pferd eigentlich in diesem Bild?« – diese Frage stellt sich oft bei Bildbeschreibungen von Münzen mit Pferdedarstellungen. Wenn keine Antwort parat ist, wird gerne der Reiter bis ins kleinste Detail beschrieben, während sein treuer Gefährte nur im Nebensatz erwähnt wird. Manchmal dagegen werden den Pferden auf Münzprägungen die Gangarten wie Schritt, Trab oder Galopp zugeordnet. Allerdings dürfte schon den antiken Stempelschneidern aufgefallen sein, dass es schwierig ist einen Schlüsselmoment in den schnellen Bewegungen zu finden, um diese dann abzubilden. Denn erst durch die Bildserie »The Horse in Motion« von Eadweard Muybridge aus dem Jahre 1878 (Abb. 1), die mithilfe einer aufwendigen Konstellation von mehreren hintereinander aufgestellten Kameras mit Elektromagneten[1] aufgenommen werden konnte, ließen sich die einzelnen Bewegungsphasen des Pferdes im Galopp abbilden. Nun stellt sich die Frage: Wie haben die antiken Stempelschneider ein Pferd in der Bewegung dargestellt?[2]

 

Abb. 1: Bildserie »The Horse in Motion« mit dem Pferd Sallie Gardner von Leland Stanford. Aufnahme vom 19. Juni 1878 von Eadweard Muybridge. Library of Congress Prints and Photographs Division, LC-DIG-ppmsca-06607

In der Reiterei wurden die Pferde nicht nur für die Kavallerie[3], sondern auch für Paraden[4] ausgebildet, damit sie sich prächtig mit verlangsamten, eleganten Bewegungen präsentieren. Bis heute werden die Lektionen in der sogenannten Dressur-Kür ausübt, bei denen die Pferde die Vielfalt und Eleganz ihrer Bewegungsarten im Takt der Musik präsentieren.

Eine wichtige Quelle über die antike Pferdehaltung liefert Xenophon (430/425–354 v. Chr.), der seine Erfahrung mit Pferden als hippeus der athenischen[5] und persischen[6] Kavallerie und letztlich Reitkommandant in seinen Werken Anabasis, Hipparchikos und Über die Reitkunst niederschrieb. Über die Wirkung der Paradepferde auf die antiken Betrachter*innen berichtet er in seinem Werk περὶ ἱππικῆς (»Über die Reitkunst«) Folgendes:  

Etwas so Schönes, Gewaltiges, Reizvolles, Bewundernswertes ist ein sich hebendes Pferd, dass es die Augen aller Zuschauer fesselt, ob sie nun jung oder schon älter sind; kein einziger wird weggehen oder müde werden zuzuschauen, solange es nur seine Pracht entfaltet[7].

Klaus Widdras Übersetzung von Xenophons Reitkunst zeichnet sich durch jahrelange hippologische Kenntnis aus; seine erklärenden Kommentare am Ende seines Werkes ermöglichen es, speziell in den Kapiteln 10 und 11 diverse Dressurlektionen für Paradepferde auszumachen, die idealiter mit gewaltfreien Methoden trainiert worden sind.

Anhand dieser Beschreibungen wurde es Ziel meiner Untersuchung[8] herauszufinden, ob sich die auf den antiken Prägungen dargestellten Bewegungen der Pferde in diesen beschriebenen Parade-Disziplinen wiederfinden lassen. Ein Vergleich der beiden Poleis Korinth[9] und Maroneia[10] bietet sich in diesem Falle an, weil an beiden Orten einerseits das (geflügelte) Pferd ohne Reiter als zentrales Motiv der Stadtprägung in archaischer und klassischer Zeit gewählt wurde und sich somit die Veränderung des Motivs nachvollziehen lässt, andererseits auch, weil das (geflügelte) Pferd eine andere Bedeutung in der jeweiligen Stadt hatte.

Für die Analyse und Beschreibung werde ich mich an der Methodik der Magisterarbeit von Claudia Knörle orientieren, die an der LMU München eingereicht wurde mit dem Titel »Zur Rolle des Pferdes in der kaiserzeitlichen Bildkunst«, in der die Bewegungsabläufe von Pferden neben eigener langjähriger Erfahrung mithilfe wissenschaftlicher Verhaltensforschung analysiert[11] und verifiziert[12] wurden.

Es stellte sich heraus, dass sich die Pferde auf zwei verschiedene Arten darstellen lassen:  Dazu gehören sog. Genredarstellungen[13], die das Pferd unbeobachtet beim Grasen oder beim Trinken zeigen. Das Motiv findet sich vor allem auf Münzen aus Thessalien[14] und auch in der Troas[15] wieder.

Abb. 2: Trinkender Pegasos auf einem Stater aus Korinth mit Kopf der Athena Chalinitis nach l. auf dem Revers, ca. 450–415 v. Chr., ca. 22 mm. American Numismatic Society, Inv. Nr. 1955.54.248
 
Abb. 3: Grasendes Pferd auf einer Drachme aus Larissa, 420 v. Chr., 15mm. Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Objektnummer 18226927

Die beiden ungefähr zeitgleich geprägten Münzen zeigen hier Details, die man bei grasenden oder trinkenden Pferden beobachten kann. Bei Abb. 2 wird Pegasos auf einer Standlinie mit gesenkten Hals abgebildet, und sein rechtes Vorderbein ist angehoben; wobei das Scharren des Vorderhufs gerne als Ungeduld interpretiert wird[16]. Das linke Hinterbein ist erhoben, mit Bedacht darauf, nicht auf die am Boden liegenden Zügel zu treten[17]. Unter dem Bauch befindet sich zusätzlich noch ein koppa Ϙ, das Münzzeichen der Stadt Korinth. Diese explizite Darstellung des Pegasos könnte eine Anspielung auf den Ort der Bezähmung sein, bei dem es sich um die heilige Quelle Peirene handelt, wo Bellerophon Pegasos trinkend fand und ihn anschließend mit dem Zaumzeug der Athena zähmte[18].

Auf dem Revers des korinthischen Staters befindet sich der Kopf einer weiblichen Figur mit einem korinthischen Helm, die nach der communis opinio als Athena[19] verstanden wird (Abb. 2b). Die Göttin der Handwerkskunst[20] überreichte Bellerophon das goldene Zaumzeug und dieser soll der Göttin als Dank nach seinem Sieg über die Chimära auch einen Altar errichtet haben[21]. Zusätzlich wird der Athena ein Heiligtum in Korinth und ein weiteren Beiname Chalinitis von Pausanias zugeschrieben[22], der von χαλινός, »Zügel« abgeleitet wurde. Die Abbildung der hippischen Athena auf dem Avers ergibt auch für den inhaltlichen Bezug zu Pegasos mehr Sinn als die der Aphrodite, deren Heiligtum sich auf dem Akrokorinth befand[23].

Eine ähnliche Darstellungsform mit einem nicht geflügelten Pferd findet sich bei einer zeitgleichen Prägung aus Larissa wieder[24] (Abb. 3). Das Pferd wird grasend dargestellt und ist mit einem Strick an einer kleinen Pflanze festgebunden[25]. Der rechte Vorderhuf erscheint wie bei dem Stater aus Korinth erhoben, allerdings Knicken seine Hinterbeine ab, was als »crouching horse«, ein sich hinlegendes Pferd, interpretiert wird[26].

Abb. 4: Bellerophon auf Pegasos auf einer Trihemidrachme aus Leukas mit der Chimära nach l. auf dem Revers, 18mm, um 431 v. Chr., 18 mm. Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Inv. Nr. Ka 1139 = H 6505
 
Abb. 5: Eine sog. scharfe Trense, ausgestellt im Archäologischen Nationalmuseum in Athen

Wie bereits bei der Münze auf Abb. 2a zu sehen, ist das Zaumzeug bei den korinthischen Münzen ein wichtiges Attribut des gezähmten Pegasos. Noch deutlicher zeigt es sich bei der Münze in Abb. 4a, bei der es sich um Trihemidrachmen aus der Tochterstadt Leukas[27] handelt. Pegasos wird von Bellerophon mit einer sog. scharfen Trense geritten, die sich sowohl literarisch[28] als auch archäologisch bezeugen lässt (Abb. 5). Auf der Rückseite der Münze bei Abb. 4b befindet sich die Chimära, gegen die Bellerophon antreten musste. Abgesehen von dieser kleinen Trihemidrachmen-Serie spielte Bellerophon, der Erfinder der Reitkunst, von archaischer bis in hellenistische Zeit keine zentrale Rolle in der korinthischen Münzprägung. Die Prominenz des Helden zeigt sich erst in der Münzprägung Korinths in römischer Zeit, in welcher Bellerophon auf Pegasos ein beliebtes Motiv ist[29].

Neben diesen Genredarstellungen lassen sich auch zahlreiche Münzen mit Bewegungsmomenten finden, die man Kunstgangarten nennt, heutzutage auch als Dressurlektionen[30] bekannt, bei denen die Gangarten bewusst verlangsamt ausgeführt werden.

Weitere Fragen, die sich stellen, sind: Wie viel »Pferd« steckt in den Pegasos-Darstellungen überhaupt, wenn es sich doch um ein mythologisches Mischwesen handelt, das, wie man bereits sah, mit Zügeln wie ein gewöhnliches Pferd geritten wurde? Welche Bewegungen wählte man für das Münzmotiv aus und aus welchem Grund? Wie konnten diese Dressurlektionen für Paradepferde ohne einen sichtbaren Reiter ausgeführt werden? Wie groß könnte das Wissen über die Tiere beim Stempelschneider sowie beim Rezipienten gewesen sein?

 

Der Paradeschritt und -trab

Um verschiedenartige Dressurlektionen ausführen zu können, bedienen sich die erfahrene Reiter*innen am natürlichen Imponiergehabe[31] des Hengstes in freier Wildbahn. Dies beschreibt auch Xenophon am Anfang des zehnten Kapitels, in welcher er die Einführung zu den Lektionen gibt:

Es gibt einen Beweis, dass es sich darüber freut: Wenn es nämlich selber bei Pferden, hauptsächlich aber bei Stuten Figur machen will, dann hebt es den Nacken und biegt den Kopf voll prächtiger Wildheit besonders heran, wirft die Schenkel geschmeidig in die Höhe und trägt den Schweif hoch[32].

Abb. 6: Imponierendes Pferd auf einer Tetradrachme aus Maroneia, ca. 436/435– 411/410 v. Chr., 24 mm. Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Objektnummer 18235145 (cn coin 2573 / cn type 829)

Abb. 7: Ausschnitt aus der Bildserie »Eagle trotting free (.045 second)« nach Muybridge 1887, Taf. 596. Digital Commonwealth Massachussets Collections Online (Bild gespiegelt)

Besser könnte man die Tetradrachme aus Maroneia (Abb. 6a) nicht beschreiben, die von einem Beamten mit dem Namen Athenes geprägt wurde (siehe Umschrift auf dem Revers)[33]. Die Stadt Maroneia hob mit dem Pferde-Motiv den wirtschaftlichen Aspekt der Pferdezucht in Thrakien hervor; in gleicher Weise wurde auf der Rückseite auf den lokalen Weinanbau verwiesen (Abb. 6b)[34]. Daneben wird in Abb. 7 als Vergleich für die Wiedergabe der Bewegung ein freilaufendes und imponierendes Pferd in trabender Bewegung gezeigt, das aus den Bildserien »Animal Locomotion: An Electro-Photographic Investigation of Consecutive Phases of Animal Movements« von Muybridge stammt.

Da diese Bewegung von den antiken und heutigen Zuschauer*innen als elegant wahrgenommen wird[35], wurden die Bewegungen junger Hengste verfeinert und verlangsamt. Diese Übungen boten sich nicht nur an, um die Pferde dem Publikum bei Paraden zu präsentieren[36], sondern dienten auch zur Gymnastizierung des Pferdes und zur Stärkung der Beine und Hufe, vor allem, wenn mit der Kavallerie Geländeritte unternommen wurden[37].

Abb. 8: Pegasos im Paradeschritt auf einen Stater aus Korinth, ca. 450–415 v. Chr., ca. 21 mm. American Numismatic Society, Inv. Nr. 1955.54.262

 

Abb. 9: Ausschnitt aus der Bildserie »The amble«, nach Muybridge 1887, Taf. 590. Digital Commonwealth. Massachusetts Collections Online (Bild gespiegelt)

In Abb. 8a zeigt sich Pegasos erneut mit zerrissenen Zügeln, die über den Rücken geworfen wurden. Das rechte Vorderbein wird hoch in die Luft gestreckt[38]. Diese Dressurlektion wird heutzutage Spanischer Schritt genannt. Das Ausholen und »Aufstampfen«[39] des Vorderhufes gehört ebenfalls zu dem Imponiergehabe des Pferdes, das sich der Mensch zur Veredlung der Gangart Schritt zu Nutze machte. Die Stellung der Beine verdeutlicht, dass die Gangart Schritt im Bild beabsichtigt war, denn das Aufhufen des rechten Vorder- und Hinterbeines erfolgt im festgehaltenen Moment lateral und somit befindet sich das Pferd, vereinfacht erklärt, in der Gangart Schritt[40].

Bei Abb. 9 sieht man den Bildausschnitt eines Pferdes im sogenannten Passgang, der sich zeigt, wenn man die Gangart Schritt beschleunigt, und bei der das Pferd vom Reiter getrieben wird, die Hufe weiter vom Boden zu heben als beim gemächlichen Schritt. Die Bewegungen auf dem Münzbild und der Fotografie ähneln sich, allerdings greift das Vorderbein des Pegasos auf dem Stater weiter und höher aus. Diese Gegenüberstellung verdeutlicht, dass Pegasos auf dem Stater die Bewegungen akzentuiert, also übertrieben wiedergibt, welches die Eigenart der Kunstgangarten ist und sich deswegen der Begriff »Paradeschritt« zur Beschreibung der Bewegung anbieten würde.

Abb. 10: Steigender Pegasos im Paradetrab auf einem Diobol mit Pegasos im Paradetrab auf dem Revers, ca. 350–307 v. Chr., 11 mm. Savoca Coins, Online Auction 27 (2018­11­25) Lot 127

Abb. 11: Ausschnitt aus der Bildserie »Horse trotting: Beauty with rider (.052s)«, nach Muybridge 1887, Taf. 601. Digital Commonwealth. Massachusetts Collection Online

Eine ähnliche Haltung nimmt Pegasos mit seinen »Sichelflügeln«[41] auf dem Diobol (Abb. 10b) ein. Der Unterschied zum vorher gezeigten »Paradeschritt« ist, dass sich der linke Vorderhuf und der rechte Hinterhuf diagonal über der Standlinie erheben, weswegen er sich in der Gangart Trab[42] (Abb. 11) befindet. Um diese Bewegung unter dem Reiter auszuführen, gibt Xenophon folgende Anleitung:

[…] Gibt man dem entflammten Pferd den Zügel hin, so trägt es aus Freude darüber, dass es auf Grund der weichen Zügelführung glaubt, vom Gebiss befreit worden zu sein, in stolzer Haltung, mit geschmeidigen Schenkeln prunkend, und ahmt in jeder Hinsicht das Gepräge gegenüber anderen Pferden nach.[43]

Bei dieser Beschreibung handelt es sich um eine Übung der klassischen Reitkunst. Dabei wird durch den angezogenen Zügel »[…] die Schubkraft zugunsten der Tragkraft durch vermehrtes Beugen von Hüft- und Kniegelenk, verbunden mit deutlicher Federkraft der Muskulatur«[44] eingeschränkt, was man als »versammeltes« Pferd bezeichnet. Dadurch kann entweder eine trabähnliche Bewegung auf der Stelle, die Piaffe, oder eine in der Vorwärtsbewegung, die Passage[45], ausgeführt werden. Da anhand dieser Darstellung nicht klar ist, ob sich das Pferd auf der Stelle oder vorwärtsbewegt, könnte man diese Haltung Paradetrab[46] nennen. In Abb. 11 sieht man einen Abschnitt der Bildserie, in der die Gangart Trab festgehalten wurde. Zwar ist das rechte Vorderbein hoch erhoben, wie bei dem Pegasos im Paradetrab bei Abb. 10b, allerdings tritt bei der Fotografie der Hinterhuf nicht so weit unter wie bei der Münzdarstellung, welches ein wichtiges Charakteristikum bei den Kunstgangarten wie der Piaffe und der Passage ist.

 

(In die Höhe) steigende Pferde

Bei dem Paradeschritt bzw. -trab handelte es sich um Dressurlektionen, die auf der Erde ausgeführt werden. Sobald sich allerdings das Pferd mit den Vorderhufen erhebt und sich auf die Hinterhufe stellt, wie auf der Rückseite der Abb. 10 bereits zu sehen ist, handelt es sich bei der Haltung um eine die der anspruchsvollsten Dressurlektionen der sogenannten Hohen Schule über der Erde. Diese Lektionen finden sich auch auf den Münzen von Korinth und Maroneia.

Edith Schönert-Geiss beschreibt die maroneischen Pferdeprotome auf den Münzen in ihrem Katalog als »springend«[47], wie die Didrachme aus der 3. Prägephase (Abb. 12). Diese Beschreibung könnte irreführend sein, denn man weiß nicht, ob der Sprung in die Höhe oder Weite dirigiert wird, wodurch das Pferd in beiden Szenarien steigend abgebildet werden würde[48]. Auch an dieser Stelle möchte ich auf die Details der Abbildung hinweisen.

 
Abb. 12: Steigende Pferdeprotome auf einer Didrachme aus Maroneia, ca. 495/490–449/448 v. Chr., 23 mm. Martin von Wagner Museum, Universität Würzburg, Inv. Nr. Ka 1267 = H 6634 (= cn coin 21261 / cn type 521)

Auch wenn der Zügel fehlt, wird der Kopf des Pferdes auf der Didrachme ohne weitere sichtbare Hilfsmittel auf die Brust des Pferdes gedrückt, wodurch sich zwei Falten am hinteren Bereich des Unterkiefers bilden. Diese Haltung am Pferd wird im Reitsport »Ganaschenzwang«[49] oder – heutzutage üblicher – »Rollkur«[50] genannt. Mit dem Zügel wird ein sichtlich schmerzhafter Druck auf die Ohrspeicheldrüse ausgeübt[51]. Der stumme Schmerz des Pferdes wird zusätzlich durch das aufgesperrte Maul zum Ausdruck gebracht. Tatsächlich finden sich gerittene Pferde mit aufgerissenem Maule auf zahlreichen Bildträgern der Antike[52]. In der heutigen Dressur steht die Rollkur in starker Kritik, da diese erzwungene Haltung des Halses und des Kopfes psychische wie auch schwere gesundheitliche Schäden an Hals und Rücken verursachen können.

 
Abb. 13: Steigendes Pferd mit Leitseil auf einem Stater aus Maroneia, ca. 386/385–348/347 v. Chr., 25mm. Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Objektnummer 18243366 (cn coin 5663 / cn type 941)

Abb. 14: Steigendes Pferd, nach Muybridge 1887, Taf. 652. Digital Commonwealth. Massachusetts Collection Online (Bild gespiegelt)

 

Aufschluss über die Richtung der Bewegung können uns die Ganzkörper-Abbildungen (Abb. 13) der Pferde zeigen. Bei dem Stater erkennt man, dass das Pferd steigend, in einer sog. Levade abgebildet wird. Über seinen Rücken wirft das Pferd ein langes Leitseil[53], das sich als geeignetes Hilfsmittel für diese Disziplin erweist. Diese Übung wird zuerst von der Hand (des Reiters mit der Longe) und nicht auf den Rücken des Tieres, sondern vom Boden aus trainiert, was sich ebenso beispielhaft auch bei einem Zirkuspferd zeigt (Abb. 14). Das steigende Pferd auf der Fotografie befindet sich allerdings in der Pesade, bei der das Pferd den Rumpf über den 45°-Winkel über den Boden erhebt. Auffällig ist, dass hier nicht der Reiter oder Ausbilder im Fokus stehen, sondern das Pferd. Nur die Longe als Hilfsmittel verweist darauf, dass ein kontrolliertes Steigen beabsichtigt war. Dies könnte die Kenntnisse über die Ausübung der Reitkunst in Maroneia bestätigen, dass auch für die Zucht von Pferden bekannt war[54]. Für diese Lektion gibt Xenophon folgende Anleitung:

Gibt man nun dem Pferd, wenn es untersetzt, eine (halbe) Parade, so senkt es die Hinterhand, in den Sprunggelenken und hebt den Vorderleib, so dass man vorne den Bauch und die Genitalien sehen kann. Auch muss man ihm, wenn er das tut, die Zügel hingeben, damit das Pferd sein Schönstes freiwillig tut und bei den Betrachtern den Eindruck erweckt[55].

Allerdings gibt es auch Darstellungen, in welcher die Hinterhufe eindeutig die Standlinie verlassen, während sich das Pferd in der steigenden Position befindet[56], wie bei der Tetradrachme aus Maroneia (Abb. 15).

 
Abb. 15: In die Höhe springendes Pferd, in der sog. Courbette auf einer Tetradrachme aus Maroneia, um 436/435–411/410 v. Chr., 28 mm. Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Objektnummer 18235158 (= cn coin 5603 / cn type 785)

Diese Disziplin, bei der das steigende Pferd einen Satz in die Höhe springt, heutzutage Courbette genannt, wird ebenfalls von Xenophon beschrieben:

Befindet sich nun ein Pferd an der Spitze – wie man am meisten derartige Pferde lobt –, das seinen Körper ganz hoch und ganz oft aufrichtet und nur ein wenig vorrückt (…)[57].

Das Ziel ist dabei, das steigende Pferd aus dem Stand in den Sprung zu bringen, damit es einen kurzen Satz mit den Hinterbeinen in die Höhe macht und auf dem Boden aufkommt, ohne sich mit den Vorderbeinen abzustützen[58].

Für die verschiedenen Disziplinanforderung der Hohen Schule »über der Erde« benutzt Xenophon das Adjektiv μετέωρος[59], was wörtlich »in der Höhe schwebend« bedeutet[60]. »In der Höhe schwebend« oder eher springend[61] könnte man die Pegasoi auf der korinthischen Münzprägung beschreiben, weshalb sich ein motivischer Vergleich zwischen Maroneia und Korinth anbietet.

 
Abb. 16: Fliegender Pegasos mit Zügeln auf einem Stater aus Korinth, ca. 450–415 v. Chr., 21,5 mm. Kunsthistorisches Museum Wien, Inv. Nr. GR 13328
 
Abb. 17: In die Höhe springendes Pferd in der Courbette mit Leitseil auf einem Stater aus Maroneia, ca. 386/385–348/347 v. Chr., 22 mm. Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Objektnummer 18243373 (= cn coin 5670 / cn type 940)

Der fliegende Pegasos aus Korinth[62] (Abb. 16) erhebt seine Vorderbeine und stellt sich auf die Hinterbeine (ohne Standlinie) und macht somit den Eindruck, als würde er in die Höhe steigen; somit ähnelt er von der Körperhaltung den springenden Pferden aus Maroneia, die in steigender Position in die Höhe springen (Abb. 17), weshalb man davon ausgehen kann, dass auch in dem fliegenden Pegasos-Motiv auf diese Dressurlektion referiert wird[63]. Auch befindet sich Pegasos auf der Abbildung mit Bellerophon in der sog. Courbette (Abb. 4) sowie auch auf dem Avers des Diobols (Abb. 10).

 

Pegasos als »geflügeltes« Pferd

Dass Pegasos ein Sonderstatus bei den mythologischen Mischwesen genießt, möchte ich bei den folgenden Darstellungen auf korinthischen Statere, die mit viel Liebe zum Detail geprägt wurden, verdeutlichen:

Abb. 18: Pegasos (ver-)treibt seinen Gegner auf einem Stater aus Korinth, ca. 450350 v. Chr., ca. 20 mm. American Numismatic Society, Inv. Nr. 1941.153.669

 

Abb. 19: Ausschnitt aus der Bildserie »Lotta rolling a box«, in der Lotta eine Kiste vor sich her ›treibt‹ nach Muybridge 1887, Taf. 657. Digital Commonwealth. Massachusetts Collection Online (Bild gespiegelt)

Bei Abb. 18a senkt Pegasos den Hals nicht zu Boden – welcher nicht durch eine Standlinie angegeben wird –, sondern streckt den Hals lang. Auffällig sind noch die angelegten Ohren, das erhobene rechte Bein und die eingeknickten Flügel[64]. Diese angespannte Haltung deutet nicht auf ein gelöstes Trinken hin, wie Oscar Ravel und Romolo Calciati es beschrieben haben[65], sondern eher auf eine Drohgeste. Dieses Verhalten lässt sich bei (Leit-)Hengsten beobachten, wenn sie ihre Artgenossen in eine bestimmte Richtung treiben wollen, außerdem wird ein solches Verhalten ebenfalls gegen Eindringlinge oder Feinde eingesetzt. Dazu wird der Kopf in gerader Linie mit einem lang gestreckten Hals nach vorne zum Boden gesenkt und wippend auf und ab oder schlängelnd bewegt. Diese Drohung wird noch durch die stark angelegten Ohren unterstützt. Die hengsttypische Knieaktion mit den leicht eingeknickten Vordergliedmaßen soll die Haltung einer angreifenden Raubkatze nachstellen[66]. Für Pferdekenner und Beobachter wäre dieses gezeigte Verhalten gleich erkennbar und es erscheint schlüssig, dass Pegasos sich gegen die Versuche gewehrt hat, gezähmt zu werden, weswegen diese Deutung der Szene auf den Münzen nicht abwegig erscheint. Auffällig ist, dass bei dieser Darstellung die Zügel weggelassen wurden; Pegasos war also noch nicht eingefangen[67]. In Muybridges Studien findet sich eine ähnliche Darstellung, bei der das Pferd eine Kiste vor sich her treibt (Abb. 19). Auf dem Revers sieht man neben den Kopf der Athena Chalinitis eine Pferdeprotome als Beizeichen (Abb. 18b).

 
Abb. 20: Pegasos scheuert seinen Kopf zwischen den Vorderbeinen auf einen Stater aus Korinth, ca. 450–415 v. Chr., 21 mm. Roma Numismatics Ltd., Auction 7 (2014­03­22) Lot 240
 
Abb. 21: Pferd reibt sein Kopf gegen das linke Vorderbein auf einen Dichalkon aus Skotussa (Thessalien), ca. 394–367 v. Chr., 17 mm. CNG (Classical Numismatic Group, LLC), E­Auction 263 (2011­08­31) Lot 64

Bei Abb. 20 steht das Fabeltier auf einer Standlinie, die Vorderbeine sind nach vorne gestreckt und der Kopf befindet sich zwischen den Beinen. Der Kopf ist nicht nach unten gestreckt, sondern parallel zum Boden gerichtet[68]. Im Lebensraum des Pferdes könnte man sich noch vorstellen, dass sich das Pferd am Vorderbein scheuert[69]. Ähnliche Darstellungen findet man wie auf Abb. 21 auf den Münzen aus Skotussa in Thessalien[70].

 
Abb. 22: Pegasos beim Hufschmied auf einem Stater aus Ambrakia, um 404–360 v. Chr., 21,5mm. Kunsthistorisches Museum Wien, Inv. Nr. GR 11826
 
Abb. 23: Pegasos wurde an einem Metallhaken festgebunden auf einem Stater aus Korinth, ca. 450–415 v. Chr., ca. 21 mm. American Numismatic Society, Inv. Nr. 1957.172.1330

Folgende Münzen zeigen, dass die Lebenswelt der Pferde auf Pegasos übertragen wurde: Er wird trinkend, zugleich scharrend und sich scheuernd, unter anderem sogar (ver-)treibend mit angelegten Ohren sowie beim Hufschmied (Abb. 22) und an einem runden Metallhaken angebunden (Abb. 23) gezeigt.

 

Zusammenfassend lässt sich anhand der Beschreibungen Xenophons Folgendes erkennen: Diese Münzen zeigen eindeutig, dass die Pferde in den Kunstgangarten im Schritt und Trab abgebildet werden konnten und dies mit größter Sorgfalt getan wurde. Auch wenn die gewöhnlichen Gangarten zu schnell für das menschliche Auge gewesen waren, fanden die Stempelschneider durch die Paradepferde eine Möglichkeit Pferde in Bewegungen zu zeigen: im Paradeschritt oder -trab, in die Höhe steigend oder springend. Diese Bewegungen sind bekannt dafür, betont verlangsamt ausgeführt zu werden, und sind leichter in diesen Schlüsselmomenten in einem Bild festzuhalten. Im Vergleich zu Muybridges Fotografien kann man feststellen, dass eine akkurate Wiedergabe der Bewegung der Pferde bereits in der Antike gelungen ist.

Die besonders ausgebildeten Tiere wurden an Festen und Prozessionen vor Zuschauern stolz präsentiert[71], unter denen sich die Rezipienten der Münzen sowie auch die Stempelschneider befunden haben müssten. Bei der Zuschaustellung zum Verkauf der Pferde in Maroneia mussten sich ähnliche Szenen abgespielt haben, die auf die Münzbilder übernommen wurden. Maroneia schränkt sich motivisch auf das steigende, später auf das in die Höhe springende Pferd mit einem losen Leitseil ein. Korinth zeigt vorwiegend Pegasos in fliegender Haltung, aber versucht sich auch an anderen Darstellungsformen, wie dem Paradeschritt oder steigenden und stehenden Positionen. Pegasos kann folglich nicht nur als ein alleinstehendes, mythisches Mischwesen verstanden werden, sondern dient als mythologisches Paradigma für Zähmung und Beritt des Pferdes. Auch wenn keine Menschen auf dem Bildträger – mit Ausnahme der wenigen Trihemidrachmen mit Bellerophon auf dem Rücken des Pegasos – zu sehen sind, steht dennoch die Domestikation des Pferdes mithilfe eines Zaumzeuges in Korinth oder einem Leitseil in Maroneia bei der Motivauswahl im Vordergrund.

  



[1] Die Konstellation: Während das Pferd an einer weißen Wand entlang galoppiert, durchtrennt es feine, quer zur Bahn gespannten Drahtschnüre, an denen ist jeweils eine von zwölf (später 24) Kameras angeschlossen ist, die sich auf der gegenüberliegenden Seite befanden und dabei auslöst wurden. Zusätzlich hatten die Kameraverschlüsse Elektromagneten mit besonders kurzer Belichtungszeit, die das Einfrieren einer schnellen Bewegung möglich machte. Dies wird auch Chronographie genannt. Diese Aufnahmen wurden bei Pferden, aber auch bei weiteren Tieren und Menschen weitergeführt, die unter den Namen »Animal Locomotion« und »The Human Figure in Motion« von Muybridge publiziert wurden. Diese frühen Serienaufnahmen legten die Grundsteine für die Filmentwicklung.

[2] Ähnliche Überlegung über die Gangart des Pferdes bei Diel 1921, 4. 7. 101.

[3] Xen. equ. 7–8 und 11,13

[4] Xen. equ. 11,1–2 und 11,10–13

[5] Camp 1998, 31; Widdra 22007, 10.

[6] Xen. an. 3,1, 4–8.

[7] Xen. equ. 11,9.

[8] Die Untersuchung fand im Rahmen einer Masterarbeit unter der Betreuung von Prof. Dr. Stefan Krmnicek an der Universität Tübingen statt. Die Studien werden nun ausgebaut und bei Prof. Dr. Achim Lichtenberger in Form einer Dissertation an der Universität Münster fortgeführt.

[9] Ravel 1936 und Ravel 1948; erweitert von Calciati 1990 mit Zuordnung der Münzen in 23 Typen; Vergleich Pegasoi auf Münzen und Aryballoi aus dem 6. Jh. v. Chr. bei Blomberg 1996.

[10] May 1965, 27–56; Schönert-Geiss 1987: Pferde motivisch nur als »springend« bezeichnet; Pferde auf Keramik und Reliefkunst im Vergleich: Lieres und Wilkau 1914, Diel 1921, Markmann 1943, Mommsen 2015, Schertz – Stribling 2017.

[11] Über Pferdeverhalten: Neugebauer – Neugebauer 2020; über das korrekte Reiten in Hinblick auf die Anatomie des Pferdes: Jung 2007; über die Dressurlektionen: Seunig 1961.

[12] Knörle 2014; Knörle 2022. An dieser Stelle möchte ich mich für die Zusendung ihrer Masterarbeit und den inspirierenden Kontakt bedanken.

[13] Martin 2017, 157 spricht von einem »Moment des bukolischen Landlebens«.

[14] Pendleton 2004, 23–32; ein Katalog der Motive auf thessalischen Münzen findet sich bei Papaioannou 2019, 14–26, Tab. 1.

[15] Martin 2017, 157–182.

[16] Neugebauer – Neugebauer 2020, 144–145, s. ›Scharren‹.

[17] Calciati 1990, Nr. 213 = Ravel 1948, Nr. 495; Calciati Nr. 213/1 = Ravel 1948, Nr. 496; Ravel 1948, Nr. 497; Calciati 1990, Nr. 214 = Ravel 1948, Nr. 498; Ravel 1948, Nr. 499; Calciati 1990, Nr. 215 = Ravel 1948, Nr. 500; Calciati 1990, Nr. 215/1 = Ravel 1948, Nr. 500; Ravel 1948, Nr. 501–502.

[18] Pind. O. 13,63; vgl. auch Strab. 8,6,21. Andererseits wäre auch die Quelle Hippokrene möglich, die durch das Aufstampfen des Pegasos entstanden sein soll: Paus. 2,31,9 (zur Hippokrene in Troizen) oder Paus. 9,31,3 (zur Hippokrene auf dem Helikon), Martin 2017, Anm. 56; über die Darstellungsmöglichkeiten des Pegasos- und Bellerophon-Mythos auf archaischen Bildträgern: Ziskowski 2014, 93 f. Abb. 8. 9.

[19] Brice – Ziskowski 2021, 4 f.; Ritter 2002, 19–34; Ravel 1936; Imhoof-Blumer 1908; Überlegungen zur Deutung als »helmed« Aphrodite wegen ihres Heiligtumes bei Akrokorinth bei Blomberg 1996, 82–95; Head 21911, 399 f. weist das Bildnis der Drachmen und Hemidrachmen der Stadtgöttin Aphrodite zu, während Brice – Ziskowski 2021, 1 und 10 die Ikonographie der Quellnymphe Peirene zuordnen.

[20] Ael. Arist. Or. 37,14; dazu: Yalouris 1951, 21.

[21] Pind. O. 13, 63–90; weitere Altäre der Athena Hippia sind bezeugt für Kolonos in Attika (Paus. 1,31,6), Acharnai (Paus. 1,31,6), Olympia (Paus. 5,15,5–6), Lebadeia (Paus. 1,30,4).

[22] Paus. 2,4,1: Der dazugehörige Tempel für Athena Hippia, neben dem Theater und nicht weit entfernt vom Grab der Kinder der Medeia; zum Kult der Athena Hippia: Yalouris 1950, 19–30.

[23] Brice – Ziskowski 2021, 7–9.

[24] An dieser Stelle möchte ich herzlich Rosanagh Mack für die Zusendung ihrer Dissertation danken, die auf der Webseite der University of Reading publiziert werden wird: Mack 2021, 154–157, Abb. 131–137.

[25] Bei dieser könnte es sich um die Alfalfa-Pflanze (Luzerne) handeln, die wegen ihres hohen Proteinwertes für die Züchtung der Pferde verwendet wurde, s. Mack 2021, 156; Plin. nat. 18,43,144–149. Der lateinische Name dieser Pflanze, die aus Persien stammte, ist Medicago sativa.

[26] Lorber 1992, 259; Pendleton 2004, 26; Lorber 2008, 126; Lorber 2015, 117; Martin 2017, 164.

[27] Warren 1968, 143, Taf. 14.

[28] Xen. equ. 10, 6–10, 11: Komm. Widdra 22007, 151–153.

[29] Frühe Beispiele: RPC I, 1116; RPC I, 1117; RPC I, 1128 und RPC I, 1201. Über die Beliebtheit des Bellerophon auf der archaischen Vasenmalerei siehe Ziskowski 2014, 81–83; 88–95; über korinthische Münzprägung im Katalog Ravel 1948 und Calciati 1990 und die ikonographische Auswertung bei Blomberg 1996, Ritter 2002, 19–34 und Brice – Ziskowski 2021.

[30] Diel 1921; erneut aufgearbeitet bei römischen Bildträgern von Knörle 2014.

[31] Neugebauer – Neugebauer 2020, 109 f., s. ›Imponieren‹; auch Knörle 2014, 13, 19.

[32] Xen. equ. 10, 4

[33] Schönert-Geiss 1987, Nr. 152.

[34] Schönert-Geiss 1979, 437.

[35] Auch Xen. equ. 10,17: »Die Leute, die das Pferd in diesem Zustand sehen, werden es edel, arbeitsbereit, rittig, feurig, stolz und seinen Anblick anmutig und furchtbar zugleich nennen«, übersetzt von Widdra 22007, 83.

[36] Xen. equ. 11,1.

[37] Xen. hipp. 1,18; Xen. equ. 1,2; dazu auch Willekes 2015, 50–52. Kriegspferde eignen sich nach ihrer Ausbildung auch als Paradepferde für Vorführungen, dafür Xen. equ. 10,1, allerdings eignet sich nicht jedes Pferd für einen Prozessionsritt für die Dressurlektionen der Hohen Schule über der Erde, s. Xen. equ. 11,1–3.

[38] Calciati 1990, Nr. 276 = Ravel 1948, Nr. 770; Calciati 1990, Nr. 276/1 = Ravel 1948, Nr. 771; Calciati 1990, Nr. 278 = Ravel 1948, Nr. 772; Calciati 1990, Nr. 278/1 = Ravel 1948, Nr. 772; Calciati 1990, Nr. 279 = Ravel 1948, Nr. 773; Calciati 1990, Nr. 279/1 = Ravel 1948, Nr. 773.

[39] Neugebauer – Neugebauer 2020, 166 f.

[40] Neugebauer – Neugebauer 2020, 152­ f.; Brown 2020, 29 f.

[41] Buchholz – von Wangenheim 1984, 242 f.

[42] Neugebauer – Neugebauer 2020, 176 f.; Brown 2020, 41 f.

[43] Xen. equ. 10, 15–16

[44] Zeeb 1992, 292; dazu auch Knörle 2014, 12.

[45] Boldt 1978, 212; Widdra 22007, 154 f.

[46] Ullrich 2022, 32.

[47] Siehe Katalog bei Schönert-Geiss 1987, 119–220.

[48] Ullrich 2022, 33.

[49] Jung 2007, 37.

[50] Meyer 2008.

[51] Jung 2007, 37.

[52] Unter anderem auf dem Parthenonfries, West Platte IX, in: Berger – Gisler-Huwiler 1996, Taf. 6.

[53] Xen. equ. 8, 3–4: Das Leitseil wurde verwendet um Sprünge in ›Höhe oder Tiefe‹ zu springen.

[54] Schönert-Geiss 1979, 437.

[55] Xen. equ. 11, 3

[56] Schönert-Geiss 1987, Nr. 111.

[57] Xen. equ. 11, 11

[58] Widdra 22007, 161.

[59] Xen. equ. 11, 1

[60] Widdra 22007, 157.

[61] Yalouris 1950, 22.

[62] Calciati 1990, Nr. 360 = Ravel 1948, Nr. 975, Calciati 1990, Nr. 361 = Ravel 1948, Nr. 976, Calciati 1990, Nr. 362 = Ravel 1948, Nr. 977; Ravel 1948, Nr. 979; Calciati 1990, Nr. 363 = Ravel 1948, Nr. 980; Ravel 1948, Nr. 981–982.

[63] Ullrich 2022, 33.

[64] Calciati 1990, Nr. 147 = Ravel 1948, Nr. 455; Calciati 1990, Nr. 147/1 = Ravel 1948, Nr. 455; Calciati 1990, Nr. 148 = Ravel 1948, Nr. 456; Calciati 1990, Nr. 148/1 = Ravel 1948, Nr. 456; Ravel 1948, Nr. 457.

[65] Beschreibung der Münzen von trinkenden Pegasi: Typ V bei Calciati 1990, 196 Nr. 147–148: »Pegasos, head lowered, about to drink water«, ebenso bei Ravel 1948, 160 Nr. 455–457: »Pégase à g., la tête baissée, la patte dr. dedevant levée, dans l’attitude de s’abreuver«.

Beschreibung von Typ VIII bei Calciati 1990, 203 Nr. 178–181: »Pegasos unbridled, r. l. foreleg raised; head lowered as though about to drink« sowie bei Ravel 1948, 202 Nr. 689: »Grand Pégase non bridé, les ailes recoquillées, s’abreuvant à dr.«.

Beschreibung von Typ XII bei Calciati 1990, 211: »Pegasos r. head lowered, about to drink water« sowie bei Ravel 1948, Nr. 495: »Pégase comme celui du P220, mais plus tine ment gravé, à dr., il a la tête baissée et la jambe g. avant levée, dans l’attitude de s’abreuver«, auch bei Yalouris 1950, Abb. 1,3: »(d)er (Pegasos) streckt den Kopf nach unten, wie um von einer Quelle zu trinken«.

[66] Neugebauer – Neugebauer 2020, 178 f., s. ›Treiben‹.

[67] Das tiefe Kopfhalten eines Pferdes kann mehrere Bedeutungen haben, wie auch die Erkundung der Umgebung. Dabei ist allerdings die Ohrenstellung wichtig, um eine eindeutige Interpretation des Verhaltens geben zu können, s. Neugebauer – Neugebauer 2020, 118–120, s. ›Kopf-Tiefhaltung‹.

[68] Calciati 1990, Nr. 178 = Ravel 1948, Nr. 698; Calciati Nr. 178/1 = Ravel 1948, Nr. 689/1; Calciati Nr. 179 = Ravel 1948, Nr. 699; Calciati Nr. 180 = Ravel 1948, Nr. 700; Calciati Nr. 180/1 = Ravel 1948, Nr. 700; Ravel 1948, Nr. 701; Calciati 1990, Nr. 181 = Ravel 1948, Nr. 702; großer Dank hier an Dane Kurth von wildwinds.com, die mich auf diese Abbildung verwiesen hat.

[69] Vgl. Parthenon-Fries, Platte West XII: Berger – Gisler-Huwiler 1996, Taf. 27, 1.

[70] Vgl. Pendleton 2004, 23; Martin 2017, 162–169, Abb. 22; Mack 2021, 151–154, Abb. 126–130.

[71] Simon 2006, 41 f. Anm. 27; Simon 1983, 25. 48. 59.

 

Bildnachweise

Abb. 1: Library of Congress Prints and Photographs Division; Abb. 2, 9, 18, 23: American Numismatic Society, New York; Abb. 3, 7, 13, 15, 17: Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin (Fotos: Reinhard Saczewski [3, 7, 15], Lutz-Jürgen Lübke [13, 17]); Abb. 5: Oliwia A. Ullrich; Abb. 6: Savoca Coins; Abb. 4, 12: Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg (Fotos: Marc Philipp Wahl); Abb. 8, 10, 11, 14, 19: Digital Commonwealth. Massachusetts Collection Online; Abb. 16, 22: Münzkabinett am Kunsthistorischen Museum Wien (Fotos: Margit Redl, KHM); Abb. 20: Roma Numismatics Ltd.; Abb. 21: Classical Numismatic Group, Inc.

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Literaturauswahl

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