»The Horse in Motion«: Pferde in der Bewegung auf den Münzen von Korinth und Maroneia
Zusammenfassung: Das (geflügelte)
Pferd ist ein beliebtes Motiv auf den Münzen der beiden Poleis
Korinth und Maroneia in archaischer und klassischer Zeit.
Während Korinth mit seiner Darstellung Bezug nimmt auf den
Mythos (Bezähmung des Pegasos durch den Helden Bellerophon an
der Quelle Peirene), demonstriert Maroneia durch seine
Motivauswahl wirtschaftliche Aspekte: die Zucht von Pferden und
den Anbau des berühmten thrakischen Weines. Beiden Städten
gemein ist das Fehlen von Reitern oder Trainern: Die Pferde
stehen für sich.
Neben der Ergründung der regionalen
Bedeutung von Pferden war es das Ziel dieser ikonographischen
Analyse die Gangarten der Pferde auf den Münzen zu untersuchen.
Mit geschultem Auge kann man schnell feststellen, dass die
abgebildeten Gangarten über die gesprächsläufigen wie Trab und
Galopp hinausgehen; tatsächlich werden die Pferde in
Paradegangarten präsentiert, bei denen diese die Schrittabläufe
überspitzt wiedergegeben werden.
Mithilfe von Xenophons (430/425–354 v.
Chr.) Beschreibungen der Reitkunst, περὶ ἱππικῆς,
und den Bewegungsstudien von Eadweard Muybridge (1878) wurde das
numismatische Material untersucht, um eine eindeutige Zuordnung
der Gangarten auf antiken Münzen zu gewährleisten.
Schlagworte:
Pferd, Pegasos, Dressur, Korinth, Maroneia, »Horse in motion«,
Eadweard Muybridge
Abstract:
(Winged) horses are a popular motif on Greek coinage.
Especially Corinth and Maroneia chose this depiction in the
Archaic and Classic period. But there are different local
meanings behind these stampings.
On one hand, we have Corinth, the place where
the mythological creature, the winged horse Pegasos was tamed at
the fountain Peirene. Maroneia is, on the other hand, a polis in
Thrace, which is known for breeding horses and selling wine. But
these two cities have already one thing in common, the riders or
trainers are not part of the depiction.
Next to the regional
relevance of horses, the overall aim of this research is to
study movements of horses. With careful observation it becomes
clear that these captured motions on coinages are going beyond
usual gaits like trotting or galloping; actually, these coins
are showing parading horses with their exaggerated walk or
rearing.
For the analysis of the
coins, paragraphs of Xenophons (430/425–354 BC) »On
horsemanship« is compared to the picture series of Eadweard
Muybridges’ »The animal in locomotion« (1878) to insure a
classification of the various gaits on ancient stampings.
»Was macht das Pferd
eigentlich in diesem Bild?« – diese Frage stellt
sich oft bei Bildbeschreibungen von Münzen mit
Pferdedarstellungen. Wenn keine Antwort parat ist, wird gerne
der Reiter bis ins kleinste Detail beschrieben, während sein
treuer Gefährte nur im Nebensatz erwähnt wird. Manchmal dagegen
werden den Pferden auf Münzprägungen die Gangarten wie Schritt,
Trab oder Galopp zugeordnet. Allerdings dürfte schon den antiken
Stempelschneidern aufgefallen sein, dass es schwierig ist einen
Schlüsselmoment in den schnellen Bewegungen zu finden, um diese
dann abzubilden. Denn erst durch die Bildserie »The Horse in
Motion« von Eadweard Muybridge aus dem Jahre 1878 (Abb. 1),
die mithilfe einer aufwendigen Konstellation von mehreren
hintereinander aufgestellten Kameras mit Elektromagneten[1]
aufgenommen werden konnte, ließen sich die einzelnen
Bewegungsphasen des Pferdes im Galopp abbilden. Nun stellt sich
die Frage: Wie haben die antiken Stempelschneider ein Pferd in
der Bewegung dargestellt?[2]
In der Reiterei wurden die Pferde nicht nur
für die Kavallerie[3],
sondern auch für Paraden[4]
ausgebildet, damit sie sich prächtig mit verlangsamten,
eleganten Bewegungen präsentieren. Bis heute werden die
Lektionen in der sogenannten Dressur-Kür ausübt, bei denen die
Pferde die Vielfalt und Eleganz ihrer Bewegungsarten im Takt der
Musik präsentieren.
Eine wichtige Quelle über die antike
Pferdehaltung liefert Xenophon (430/425–354 v. Chr.), der seine
Erfahrung mit Pferden als hippeus der athenischen[5]
und persischen[6]
Kavallerie und letztlich Reitkommandant in seinen Werken
Anabasis, Hipparchikos und Über die Reitkunst
niederschrieb. Über die Wirkung der Paradepferde auf die antiken
Betrachter*innen berichtet er in seinem Werk περὶ ἱππικῆς (»Über
die Reitkunst«) Folgendes:
-
Etwas so Schönes, Gewaltiges, Reizvolles, Bewundernswertes ist ein sich hebendes Pferd, dass es die Augen aller Zuschauer fesselt, ob sie nun jung oder schon älter sind; kein einziger wird weggehen oder müde werden zuzuschauen, solange es nur seine Pracht entfaltet[7].
Klaus Widdras Übersetzung von Xenophons
Reitkunst zeichnet sich durch jahrelange hippologische Kenntnis
aus; seine erklärenden Kommentare am Ende seines Werkes
ermöglichen es, speziell in den Kapiteln 10 und 11 diverse
Dressurlektionen für Paradepferde auszumachen, die idealiter mit
gewaltfreien Methoden trainiert worden sind.
Anhand dieser Beschreibungen wurde es Ziel
meiner Untersuchung[8]
herauszufinden, ob sich die auf den antiken Prägungen
dargestellten Bewegungen der Pferde in diesen beschriebenen
›Parade-Disziplinen‹ wiederfinden
lassen. Ein Vergleich der beiden Poleis Korinth[9]
und Maroneia[10]
bietet sich in diesem Falle an, weil an beiden Orten einerseits
das (geflügelte) Pferd ohne Reiter als zentrales Motiv der
Stadtprägung in archaischer und klassischer Zeit gewählt wurde
und sich somit die Veränderung des Motivs nachvollziehen lässt,
andererseits auch, weil das (geflügelte) Pferd eine andere
Bedeutung in der jeweiligen Stadt hatte.
Für die Analyse und Beschreibung werde ich
mich an der Methodik der Magisterarbeit von Claudia Knörle
orientieren, die an der LMU München eingereicht wurde mit dem
Titel »Zur Rolle des Pferdes in der kaiserzeitlichen Bildkunst«,
in der die Bewegungsabläufe von Pferden neben eigener
langjähriger Erfahrung mithilfe wissenschaftlicher
Verhaltensforschung analysiert[11]
und verifiziert[12]
wurden.
Es stellte sich heraus, dass sich die
Pferde auf zwei verschiedene Arten darstellen lassen: Dazu
gehören sog. Genredarstellungen[13],
die das Pferd unbeobachtet beim Grasen oder beim Trinken zeigen.
Das Motiv findet sich vor allem auf Münzen aus Thessalien[14]
und auch in der Troas[15]
wieder.
Die beiden ungefähr zeitgleich geprägten
Münzen zeigen hier Details, die man bei grasenden oder
trinkenden Pferden beobachten kann. Bei Abb. 2 wird
Pegasos auf einer Standlinie mit gesenkten Hals abgebildet, und
sein rechtes Vorderbein ist angehoben; wobei das Scharren des
Vorderhufs gerne als Ungeduld interpretiert wird[16].
Das linke Hinterbein ist erhoben, mit Bedacht darauf, nicht auf
die am Boden liegenden Zügel zu treten[17].
Unter dem Bauch befindet sich zusätzlich noch ein koppa
Ϙ, das Münzzeichen der Stadt Korinth. Diese explizite
Darstellung des Pegasos könnte eine Anspielung auf den Ort der
Bezähmung sein, bei dem es sich um die heilige Quelle Peirene
handelt, wo Bellerophon Pegasos trinkend fand und ihn
anschließend mit dem Zaumzeug der Athena zähmte[18].
Auf dem Revers des korinthischen Staters
befindet sich der Kopf einer weiblichen Figur mit einem
korinthischen Helm, die nach der communis opinio als
Athena[19]
verstanden wird (Abb. 2b). Die Göttin der Handwerkskunst[20]
überreichte Bellerophon das goldene Zaumzeug und dieser soll der
Göttin als Dank nach seinem Sieg über die Chimära auch einen
Altar errichtet haben[21].
Zusätzlich wird der Athena ein Heiligtum in Korinth und ein
weiteren Beiname Chalinitis von Pausanias zugeschrieben[22],
der von χαλινός, »Zügel« abgeleitet wurde. Die
Abbildung der hippischen Athena auf dem Avers ergibt auch für
den inhaltlichen Bezug zu Pegasos mehr Sinn als die der
Aphrodite, deren Heiligtum sich auf dem Akrokorinth befand[23].
Eine ähnliche Darstellungsform mit einem
nicht geflügelten Pferd findet sich bei einer zeitgleichen
Prägung aus Larissa wieder[24]
(Abb. 3). Das Pferd wird grasend dargestellt und ist mit
einem Strick an einer kleinen Pflanze festgebunden[25].
Der rechte Vorderhuf erscheint wie bei dem Stater aus Korinth
erhoben, allerdings Knicken seine Hinterbeine ab, was als
»crouching horse«, ein sich hinlegendes Pferd,
interpretiert wird[26].
Wie bereits bei der Münze auf Abb. 2a
zu sehen, ist das Zaumzeug bei den korinthischen Münzen ein
wichtiges Attribut des gezähmten Pegasos. Noch deutlicher zeigt
es sich bei der Münze in Abb. 4a, bei der es sich um
Trihemidrachmen aus der Tochterstadt Leukas[27]
handelt. Pegasos wird von Bellerophon mit einer sog. scharfen
Trense geritten, die sich sowohl literarisch[28]
als auch archäologisch bezeugen lässt (Abb. 5). Auf der
Rückseite der Münze bei Abb. 4b befindet sich die
Chimära, gegen die Bellerophon antreten musste. Abgesehen von
dieser kleinen Trihemidrachmen-Serie spielte Bellerophon, der
Erfinder der Reitkunst, von archaischer bis in hellenistische
Zeit keine zentrale Rolle in der ›korinthischen‹
Münzprägung. Die Prominenz des Helden zeigt sich erst in der
Münzprägung Korinths in römischer Zeit, in welcher Bellerophon
auf Pegasos ein beliebtes Motiv ist[29].
Neben diesen Genredarstellungen lassen sich
auch zahlreiche Münzen mit Bewegungsmomenten finden, die man
Kunstgangarten nennt, heutzutage auch als Dressurlektionen[30]
bekannt, bei denen die Gangarten bewusst verlangsamt ausgeführt
werden.
Weitere Fragen, die sich stellen, sind: Wie
viel »Pferd« steckt in den Pegasos-Darstellungen überhaupt, wenn
es sich doch um ein mythologisches Mischwesen handelt, das, wie
man bereits sah, mit Zügeln wie ein gewöhnliches Pferd geritten
wurde? Welche Bewegungen wählte man für das Münzmotiv aus und
aus welchem Grund? Wie konnten diese Dressurlektionen für
Paradepferde ohne einen sichtbaren Reiter ausgeführt werden? Wie
groß könnte das Wissen über die Tiere beim Stempelschneider
sowie beim Rezipienten gewesen sein?
Der Paradeschritt und -trab
Um verschiedenartige Dressurlektionen
ausführen zu können, bedienen sich die erfahrene Reiter*innen am
natürlichen Imponiergehabe[31]
des Hengstes in freier Wildbahn. Dies beschreibt auch Xenophon
am Anfang des zehnten Kapitels, in welcher er die Einführung zu
den Lektionen gibt:
-
Es gibt einen Beweis, dass es sich darüber freut: Wenn es nämlich selber bei Pferden, hauptsächlich aber bei Stuten Figur machen will, dann hebt es den Nacken und biegt den Kopf voll prächtiger Wildheit besonders heran, wirft die Schenkel geschmeidig in die Höhe und trägt den Schweif hoch[32].
Besser könnte man die Tetradrachme aus
Maroneia (Abb. 6a) nicht beschreiben, die von einem
Beamten mit dem Namen Athenes geprägt wurde (siehe
Umschrift auf dem Revers)[33].
Die Stadt Maroneia hob mit dem Pferde-Motiv den wirtschaftlichen
Aspekt der Pferdezucht in Thrakien hervor; in gleicher Weise
wurde auf der Rückseite auf den lokalen Weinanbau verwiesen (Abb.
6b)[34].
Daneben wird in Abb. 7 als Vergleich für die Wiedergabe
der Bewegung ein freilaufendes und imponierendes Pferd in
trabender Bewegung gezeigt, das aus den Bildserien »Animal
Locomotion: An Electro-Photographic Investigation of Consecutive
Phases of Animal Movements« von Muybridge stammt.
Da diese Bewegung von den antiken und
heutigen Zuschauer*innen als elegant wahrgenommen wird[35],
wurden die Bewegungen junger Hengste verfeinert und verlangsamt.
Diese Übungen boten sich nicht nur an, um die Pferde dem
Publikum bei Paraden zu präsentieren[36],
sondern dienten auch zur Gymnastizierung des Pferdes und zur
Stärkung der Beine und Hufe, vor allem, wenn mit der Kavallerie
Geländeritte unternommen wurden[37].
In Abb. 8a zeigt sich
Pegasos erneut mit zerrissenen Zügeln, die über den Rücken
geworfen wurden. Das rechte Vorderbein wird hoch in die Luft
gestreckt[38].
Diese Dressurlektion wird heutzutage ›Spanischer
Schritt‹ genannt. Das Ausholen und »Aufstampfen«[39]
des Vorderhufes gehört ebenfalls zu dem Imponiergehabe des
Pferdes, das sich der Mensch zur Veredlung der Gangart
Schritt zu Nutze machte. Die Stellung der Beine
verdeutlicht, dass die Gangart Schritt im Bild
beabsichtigt war, denn das Aufhufen des rechten Vorder- und
Hinterbeines erfolgt im festgehaltenen Moment lateral und somit
befindet sich das Pferd, vereinfacht erklärt, in der Gangart
Schritt[40].
Bei Abb. 9 sieht man den
Bildausschnitt eines Pferdes im sogenannten Passgang, der sich
zeigt, wenn man die Gangart Schritt beschleunigt, und bei
der das Pferd vom Reiter getrieben wird, die Hufe weiter vom
Boden zu heben als beim ›gemächlichen‹
Schritt. Die Bewegungen auf dem Münzbild und der Fotografie
ähneln sich, allerdings greift das Vorderbein des Pegasos auf
dem Stater weiter und höher aus. Diese Gegenüberstellung
verdeutlicht, dass Pegasos auf dem Stater die Bewegungen
akzentuiert, also übertrieben wiedergibt, welches die
Eigenart der Kunstgangarten ist und sich deswegen der Begriff
»Paradeschritt« zur Beschreibung der Bewegung anbieten
würde.
Eine ähnliche Haltung nimmt Pegasos mit
seinen »Sichelflügeln«[41]
auf dem Diobol (Abb. 10b) ein. Der Unterschied zum vorher
gezeigten »Paradeschritt« ist,
dass sich der linke Vorderhuf und der rechte Hinterhuf diagonal
über der Standlinie erheben, weswegen er sich in der Gangart
Trab[42]
(Abb. 11) befindet. Um diese Bewegung unter dem Reiter
auszuführen, gibt Xenophon folgende Anleitung:
-
[…] Gibt man dem entflammten Pferd den Zügel hin, so trägt es aus Freude darüber, dass es auf Grund der weichen Zügelführung glaubt, vom Gebiss befreit worden zu sein, in stolzer Haltung, mit geschmeidigen Schenkeln prunkend, und ahmt in jeder Hinsicht das Gepräge gegenüber anderen Pferden nach.[43]
Bei dieser Beschreibung handelt es sich um
eine Übung der klassischen Reitkunst. Dabei wird durch den
angezogenen Zügel »[…] die Schubkraft zugunsten der
Tragkraft durch vermehrtes Beugen von Hüft- und Kniegelenk,
verbunden mit deutlicher Federkraft der Muskulatur«[44]
eingeschränkt, was man als »versammeltes« Pferd bezeichnet.
Dadurch kann entweder eine trabähnliche Bewegung auf der Stelle,
die Piaffe, oder eine in der
Vorwärtsbewegung, die Passage[45],
ausgeführt werden. Da anhand dieser Darstellung nicht
klar ist, ob sich das Pferd auf der Stelle oder vorwärtsbewegt,
könnte man diese Haltung ›Paradetrab‹[46]
nennen. In Abb. 11 sieht man einen Abschnitt der
Bildserie, in der die Gangart Trab festgehalten wurde.
Zwar ist das rechte Vorderbein hoch erhoben, wie bei dem Pegasos
im Paradetrab bei Abb. 10b, allerdings tritt bei der
Fotografie der Hinterhuf nicht so weit unter wie bei der
Münzdarstellung, welches ein wichtiges Charakteristikum bei den
Kunstgangarten wie der Piaffe und der Passage
ist.
(In die Höhe) steigende Pferde
Bei dem Paradeschritt bzw. -trab
handelte es sich um Dressurlektionen, die auf der Erde
ausgeführt werden. Sobald sich allerdings das Pferd mit den
Vorderhufen erhebt und sich auf die Hinterhufe stellt, wie auf
der Rückseite der Abb. 10 bereits zu sehen ist, handelt
es sich bei der Haltung um eine die der anspruchsvollsten
Dressurlektionen der sogenannten Hohen Schule über der Erde.
Diese Lektionen finden sich auch auf den Münzen von Korinth und
Maroneia.
Edith Schönert-Geiss beschreibt die
maroneischen Pferdeprotome auf den Münzen in ihrem Katalog als
»springend«[47],
wie die Didrachme aus der 3. Prägephase (Abb. 12). Diese
Beschreibung könnte irreführend sein, denn man weiß nicht, ob
der Sprung in die Höhe oder Weite dirigiert wird, wodurch das
Pferd in beiden Szenarien steigend abgebildet werden würde[48].
Auch an dieser Stelle möchte ich auf die Details der Abbildung
hinweisen.
Auch wenn der Zügel fehlt, wird der Kopf des Pferdes auf der Didrachme ohne weitere sichtbare Hilfsmittel auf die Brust des Pferdes gedrückt, wodurch sich zwei Falten am hinteren Bereich des Unterkiefers bilden. Diese Haltung am Pferd wird im Reitsport »Ganaschenzwang«[49] oder – heutzutage üblicher – »Rollkur«[50] genannt. Mit dem Zügel wird ein sichtlich schmerzhafter Druck auf die Ohrspeicheldrüse ausgeübt[51]. Der stumme Schmerz des Pferdes wird zusätzlich durch das aufgesperrte Maul zum Ausdruck gebracht. Tatsächlich finden sich gerittene Pferde mit aufgerissenem Maule auf zahlreichen Bildträgern der Antike[52]. In der heutigen Dressur steht die Rollkur in starker Kritik, da diese erzwungene Haltung des Halses und des Kopfes psychische wie auch schwere gesundheitliche Schäden an Hals und Rücken verursachen können.
Aufschluss über die Richtung der Bewegung
können uns die Ganzkörper-Abbildungen (Abb. 13) der
Pferde zeigen. Bei dem Stater erkennt man, dass das Pferd
steigend, in einer sog. Levade abgebildet wird. Über
seinen Rücken wirft das Pferd ein langes ›Leitseil‹[53],
das sich als geeignetes Hilfsmittel für diese Disziplin erweist.
Diese Übung wird zuerst von der Hand (des Reiters mit der
Longe) und nicht auf den Rücken des Tieres, sondern vom Boden
aus trainiert, was sich ebenso beispielhaft auch bei einem
Zirkuspferd zeigt (Abb. 14). Das steigende Pferd auf der
Fotografie befindet sich allerdings in der Pesade, bei
der das Pferd den Rumpf über den 45°-Winkel über den Boden
erhebt. Auffällig ist, dass hier nicht der Reiter oder Ausbilder
im Fokus stehen, sondern das Pferd. Nur die Longe als
Hilfsmittel verweist darauf, dass ein kontrolliertes Steigen
beabsichtigt war. Dies könnte die Kenntnisse über die Ausübung
der Reitkunst in Maroneia bestätigen, dass auch für die Zucht
von Pferden bekannt war[54].
Für diese Lektion gibt Xenophon folgende Anleitung:
-
Gibt man nun dem Pferd, wenn es untersetzt, eine (halbe) Parade, so senkt es die Hinterhand, in den Sprunggelenken und hebt den Vorderleib, so dass man vorne den Bauch und die Genitalien sehen kann. Auch muss man ihm, wenn er das tut, die Zügel hingeben, damit das Pferd sein Schönstes freiwillig tut und bei den Betrachtern den Eindruck erweckt[55].
Allerdings gibt es auch Darstellungen, in
welcher die Hinterhufe eindeutig die Standlinie verlassen,
während sich das Pferd in der steigenden Position befindet[56],
wie bei der Tetradrachme aus Maroneia (Abb. 15).
Diese Disziplin, bei der das steigende
Pferd einen Satz in die Höhe springt, heutzutage Courbette
genannt, wird ebenfalls von Xenophon beschrieben:
-
Befindet sich nun ein Pferd an der Spitze – wie man am meisten derartige Pferde lobt –, das seinen Körper ganz hoch und ganz oft aufrichtet und nur ein wenig vorrückt (…)[57].
Das Ziel ist dabei, das steigende Pferd aus
dem Stand in den Sprung zu bringen, damit es einen kurzen Satz
mit den Hinterbeinen in die Höhe macht und auf dem Boden
aufkommt, ohne sich mit den Vorderbeinen abzustützen[58].
Für die verschiedenen Disziplinanforderung
der Hohen Schule »über der Erde«
benutzt Xenophon das Adjektiv μετέωρος[59],
was wörtlich »in der Höhe schwebend«
bedeutet[60].
»In der Höhe schwebend« oder eher springend[61]
könnte man die Pegasoi auf der korinthischen Münzprägung
beschreiben, weshalb sich ein motivischer Vergleich zwischen
Maroneia und Korinth anbietet.
Der fliegende Pegasos aus Korinth[62]
(Abb. 16) erhebt seine Vorderbeine und stellt sich auf
die Hinterbeine (ohne Standlinie) und macht somit den Eindruck,
als würde er in die Höhe steigen; somit ähnelt er von der
Körperhaltung den springenden Pferden aus Maroneia, die in
steigender Position in die Höhe springen (Abb. 17),
weshalb man davon ausgehen kann, dass auch in dem fliegenden
Pegasos-Motiv auf diese Dressurlektion referiert wird[63].
Auch befindet sich Pegasos auf der Abbildung mit Bellerophon in
der sog. Courbette (Abb. 4) sowie auch auf
dem Avers des Diobols (Abb. 10).
Pegasos als »geflügeltes« Pferd
Dass Pegasos ein Sonderstatus bei den
mythologischen Mischwesen genießt, möchte ich bei den folgenden
Darstellungen auf korinthischen Statere, die mit viel Liebe zum
Detail geprägt wurden, verdeutlichen:
Bei Abb. 18a senkt Pegasos den Hals
nicht zu Boden – welcher nicht durch eine Standlinie angegeben
wird –, sondern streckt den Hals lang. Auffällig sind noch die
angelegten Ohren, das erhobene rechte Bein und die
eingeknickten Flügel[64].
Diese angespannte Haltung deutet nicht auf ein gelöstes Trinken
hin, wie Oscar Ravel und Romolo Calciati es beschrieben haben[65],
sondern eher auf eine Drohgeste. Dieses Verhalten lässt sich bei
(Leit-)Hengsten beobachten, wenn sie ihre Artgenossen in eine
bestimmte Richtung treiben wollen, außerdem wird ein solches
Verhalten ebenfalls gegen Eindringlinge oder Feinde eingesetzt.
Dazu wird der Kopf in gerader Linie mit einem lang gestreckten
Hals nach vorne zum Boden gesenkt und wippend auf und ab oder
schlängelnd bewegt. Diese Drohung wird noch durch die stark
angelegten Ohren unterstützt. Die hengsttypische Knieaktion mit
den leicht eingeknickten Vordergliedmaßen soll die Haltung einer
angreifenden Raubkatze nachstellen[66].
Für Pferdekenner und Beobachter wäre dieses gezeigte Verhalten
gleich erkennbar und es erscheint schlüssig, dass Pegasos sich
gegen die Versuche gewehrt hat, gezähmt zu werden, weswegen
diese Deutung der Szene auf den Münzen nicht abwegig erscheint.
Auffällig ist, dass bei dieser Darstellung die Zügel weggelassen
wurden; Pegasos war also noch nicht eingefangen[67].
In Muybridges Studien findet sich eine ähnliche Darstellung, bei
der das Pferd eine Kiste vor sich her treibt (Abb. 19).
Auf dem Revers sieht man neben den Kopf der Athena
Chalinitis eine Pferdeprotome als Beizeichen (Abb.
18b).
Bei Abb. 20 steht das Fabeltier auf
einer Standlinie, die Vorderbeine sind nach vorne gestreckt und
der Kopf befindet sich zwischen den Beinen. Der Kopf ist nicht
nach unten gestreckt, sondern parallel zum Boden gerichtet[68].
Im Lebensraum des Pferdes könnte man sich noch vorstellen, dass
sich das Pferd am Vorderbein scheuert[69].
Ähnliche Darstellungen findet man wie auf Abb. 21 auf den
Münzen aus Skotussa in Thessalien[70].
Folgende Münzen zeigen, dass die Lebenswelt
der Pferde auf Pegasos übertragen wurde: Er wird trinkend,
zugleich scharrend und sich scheuernd, unter anderem sogar
(ver-)treibend mit angelegten Ohren sowie beim Hufschmied (Abb.
22) und an einem runden Metallhaken angebunden (Abb. 23)
gezeigt.
Zusammenfassend lässt sich anhand der
Beschreibungen Xenophons Folgendes erkennen: Diese Münzen zeigen
eindeutig, dass die Pferde in den Kunstgangarten im Schritt und
Trab abgebildet werden konnten und dies mit größter Sorgfalt
getan wurde. Auch wenn die ›gewöhnlichen‹
Gangarten zu schnell für das menschliche Auge gewesen waren,
fanden die Stempelschneider durch die Paradepferde eine
Möglichkeit Pferde in Bewegungen zu zeigen: im Paradeschritt
oder -trab, in die Höhe steigend oder springend. Diese
Bewegungen sind bekannt dafür, betont verlangsamt ausgeführt zu
werden, und sind leichter in diesen Schlüsselmomenten in einem
Bild festzuhalten. Im Vergleich zu Muybridges Fotografien kann
man feststellen, dass eine akkurate Wiedergabe der Bewegung der
Pferde bereits in der Antike gelungen ist.
Die besonders ausgebildeten Tiere wurden an
Festen und Prozessionen vor Zuschauern stolz präsentiert[71],
unter denen sich die Rezipienten der Münzen sowie auch die
Stempelschneider befunden haben müssten. Bei der Zuschaustellung
zum Verkauf der Pferde in Maroneia mussten sich ähnliche Szenen
abgespielt haben, die auf die Münzbilder übernommen wurden.
Maroneia schränkt sich motivisch auf das steigende, später auf
das in die Höhe springende Pferd mit einem losen Leitseil ein.
Korinth zeigt vorwiegend Pegasos in fliegender Haltung, aber
versucht sich auch an anderen Darstellungsformen, wie dem
Paradeschritt oder steigenden und stehenden Positionen. Pegasos
kann folglich nicht nur als ein alleinstehendes, mythisches
Mischwesen verstanden werden, sondern dient als ›mythologisches
Paradigma‹ für Zähmung und Beritt des Pferdes. Auch
wenn keine Menschen auf dem Bildträger – mit Ausnahme der
wenigen Trihemidrachmen mit Bellerophon auf dem Rücken des
Pegasos – zu sehen sind, steht dennoch die Domestikation des
Pferdes mithilfe eines Zaumzeuges in Korinth oder einem Leitseil
in Maroneia bei der Motivauswahl im Vordergrund.
[1] Die Konstellation:
Während das Pferd an einer weißen Wand entlang
galoppiert, durchtrennt es feine, quer zur Bahn
gespannten Drahtschnüre, an denen ist jeweils eine von
zwölf (später 24) Kameras angeschlossen ist, die sich
auf der gegenüberliegenden Seite befanden und dabei
auslöst wurden. Zusätzlich hatten die Kameraverschlüsse
Elektromagneten mit besonders kurzer Belichtungszeit,
die das Einfrieren einer schnellen Bewegung möglich
machte. Dies wird auch Chronographie genannt. Diese
Aufnahmen wurden bei Pferden, aber auch bei weiteren
Tieren und Menschen weitergeführt, die unter den Namen
»Animal Locomotion« und »The Human Figure in Motion« von
Muybridge publiziert wurden. Diese frühen
Serienaufnahmen legten die Grundsteine für die
Filmentwicklung.
[2] Ähnliche
Überlegung über die Gangart des Pferdes bei Diel 1921,
4. 7. 101.
[3] Xen. equ. 7–8 und
11,13
[4] Xen. equ. 11,1–2
und 11,10–13
[5] Camp 1998, 31;
Widdra 22007, 10.
[6] Xen. an. 3,1, 4–8.
[7] Xen. equ. 11,9.
[8] Die Untersuchung fand im Rahmen einer Masterarbeit unter der Betreuung von Prof. Dr. Stefan Krmnicek an der Universität Tübingen statt. Die Studien werden nun ausgebaut und bei Prof. Dr. Achim Lichtenberger in Form einer Dissertation an der Universität Münster fortgeführt.
[9] Ravel 1936 und
Ravel 1948; erweitert von Calciati 1990 mit Zuordnung
der Münzen in 23 Typen; Vergleich Pegasoi auf Münzen und
Aryballoi aus dem 6. Jh. v. Chr. bei Blomberg 1996.
[10] May 1965, 27–56;
Schönert-Geiss 1987: Pferde motivisch nur als
»springend« bezeichnet; Pferde auf Keramik und
Reliefkunst im Vergleich: Lieres und Wilkau 1914, Diel
1921, Markmann 1943, Mommsen 2015, Schertz – Stribling
2017.
[11] Über
Pferdeverhalten: Neugebauer – Neugebauer 2020; über das
korrekte Reiten in Hinblick auf die Anatomie des
Pferdes: Jung 2007; über die Dressurlektionen: Seunig
1961.
[12] Knörle 2014;
Knörle 2022. An dieser Stelle möchte ich mich für die
Zusendung ihrer Masterarbeit und den inspirierenden
Kontakt bedanken.
[13] Martin 2017, 157
spricht von einem »Moment des bukolischen Landlebens«.
[14] Pendleton 2004,
23–32; ein Katalog der Motive auf thessalischen Münzen
findet sich bei Papaioannou 2019, 14–26, Tab. 1.
[15] Martin 2017,
157–182.
[16] Neugebauer –
Neugebauer 2020, 144–145, s. ›Scharren‹.
[17] Calciati 1990,
Nr. 213 = Ravel 1948, Nr. 495; Calciati Nr. 213/1 =
Ravel 1948, Nr. 496; Ravel 1948, Nr. 497; Calciati 1990,
Nr. 214 = Ravel 1948, Nr. 498; Ravel 1948, Nr. 499;
Calciati 1990, Nr. 215 = Ravel 1948, Nr. 500; Calciati
1990, Nr. 215/1 = Ravel 1948, Nr. 500; Ravel 1948, Nr.
501–502.
[18] Pind. O. 13,63;
vgl. auch Strab. 8,6,21. Andererseits wäre auch die
Quelle Hippokrene möglich, die durch das Aufstampfen des
Pegasos entstanden sein soll: Paus. 2,31,9 (zur
Hippokrene in Troizen) oder Paus. 9,31,3 (zur Hippokrene
auf dem Helikon), Martin 2017, Anm. 56; über die
Darstellungsmöglichkeiten des Pegasos- und
Bellerophon-Mythos auf archaischen Bildträgern:
Ziskowski 2014, 93 f. Abb. 8. 9.
[19] Brice – Ziskowski
2021, 4 f.; Ritter 2002, 19–34; Ravel 1936;
Imhoof-Blumer 1908; Überlegungen zur Deutung als
»helmed« Aphrodite wegen ihres Heiligtumes bei
Akrokorinth bei Blomberg 1996, 82–95; Head 21911,
399 f. weist das Bildnis der Drachmen und Hemidrachmen
der Stadtgöttin Aphrodite zu, während Brice – Ziskowski
2021, 1 und 10 die Ikonographie der Quellnymphe Peirene
zuordnen.
[20] Ael. Arist. Or.
37,14; dazu: Yalouris 1951, 21.
[21] Pind. O. 13,
63–90; weitere Altäre der Athena Hippia sind bezeugt
für Kolonos in Attika (Paus. 1,31,6), Acharnai (Paus.
1,31,6), Olympia (Paus. 5,15,5–6), Lebadeia (Paus.
1,30,4).
[22] Paus. 2,4,1: Der
dazugehörige Tempel für Athena Hippia, neben dem Theater
und nicht weit entfernt vom Grab der Kinder der Medeia;
zum Kult der Athena Hippia: Yalouris 1950, 19–30.
[23] Brice – Ziskowski
2021, 7–9.
[24] An dieser Stelle
möchte ich herzlich Rosanagh Mack für die Zusendung
ihrer Dissertation danken, die auf der Webseite der
University of Reading publiziert werden wird: Mack 2021,
154–157, Abb. 131–137.
[25] Bei dieser könnte
es sich um die Alfalfa-Pflanze (Luzerne) handeln, die
wegen ihres hohen Proteinwertes für die Züchtung der
Pferde verwendet wurde, s. Mack 2021, 156; Plin. nat.
18,43,144–149. Der lateinische Name dieser Pflanze, die
aus Persien stammte, ist Medicago sativa.
[26] Lorber 1992, 259;
Pendleton 2004, 26; Lorber 2008, 126; Lorber 2015, 117;
Martin 2017, 164.
[27] Warren 1968, 143,
Taf. 14.
[28] Xen. equ. 10,
6–10, 11: Komm. Widdra 22007, 151–153.
[29] Frühe Beispiele:
RPC I, 1116;
RPC I, 1117;
RPC I, 1128 und
RPC I, 1201. Über die Beliebtheit
des Bellerophon auf der archaischen Vasenmalerei siehe
Ziskowski 2014, 81–83; 88–95; über korinthische
Münzprägung im Katalog Ravel 1948 und Calciati 1990 und
die ikonographische Auswertung bei Blomberg 1996, Ritter
2002, 19–34 und Brice – Ziskowski 2021.
[30] Diel 1921; erneut
aufgearbeitet bei römischen Bildträgern von Knörle 2014.
[31] Neugebauer –
Neugebauer 2020, 109 f., s. ›Imponieren‹; auch Knörle
2014, 13, 19.
[32] Xen. equ. 10, 4
[33] Schönert-Geiss
1987, Nr. 152.
[34] Schönert-Geiss
1979, 437.
[35] Auch Xen. equ.
10,17: »Die Leute, die das Pferd in diesem Zustand
sehen, werden es edel, arbeitsbereit, rittig, feurig,
stolz und seinen Anblick anmutig und furchtbar zugleich
nennen«, übersetzt von Widdra 22007, 83.
[36] Xen. equ. 11,1.
[37] Xen. hipp. 1,18;
Xen. equ. 1,2; dazu auch Willekes 2015, 50–52.
Kriegspferde eignen sich nach ihrer Ausbildung auch als
Paradepferde für Vorführungen, dafür Xen. equ. 10,1,
allerdings eignet sich nicht jedes Pferd für einen
Prozessionsritt für die Dressurlektionen der Hohen
Schule über der Erde, s. Xen. equ. 11,1–3.
[38] Calciati 1990,
Nr. 276 = Ravel 1948, Nr. 770; Calciati 1990, Nr. 276/1
= Ravel 1948, Nr. 771; Calciati 1990, Nr. 278 = Ravel
1948, Nr. 772; Calciati 1990, Nr. 278/1 = Ravel 1948,
Nr. 772; Calciati 1990, Nr. 279 = Ravel 1948, Nr. 773;
Calciati 1990, Nr. 279/1 = Ravel 1948, Nr. 773.
[39] Neugebauer –
Neugebauer 2020, 166 f.
[40] Neugebauer –
Neugebauer 2020, 152 f.; Brown 2020, 29 f.
[41] Buchholz – von
Wangenheim 1984, 242 f.
[42] Neugebauer –
Neugebauer 2020, 176 f.; Brown 2020, 41 f.
[43] Xen. equ. 10,
15–16
[44] Zeeb 1992, 292;
dazu auch Knörle 2014, 12.
[45] Boldt 1978, 212;
Widdra 22007, 154 f.
[46] Ullrich 2022, 32.
[47] Siehe Katalog bei
Schönert-Geiss 1987, 119–220.
[48] Ullrich 2022, 33.
[49] Jung 2007, 37.
[50] Meyer 2008.
[51] Jung 2007, 37.
[52] Unter anderem auf
dem Parthenonfries, West Platte IX, in: Berger –
Gisler-Huwiler 1996, Taf. 6.
[53] Xen. equ. 8, 3–4:
Das Leitseil wurde verwendet um Sprünge in ›Höhe oder
Tiefe‹ zu springen.
[54] Schönert-Geiss
1979, 437.
[55] Xen. equ. 11, 3
[56] Schönert-Geiss
1987, Nr. 111.
[57] Xen. equ. 11, 11
[58] Widdra 22007,
161.
[59] Xen. equ. 11, 1
[60] Widdra 22007,
157.
[61] Yalouris 1950,
22.
[62] Calciati 1990,
Nr. 360 = Ravel 1948, Nr. 975, Calciati 1990, Nr. 361 =
Ravel 1948, Nr. 976, Calciati 1990, Nr. 362 = Ravel
1948, Nr. 977; Ravel 1948, Nr. 979; Calciati 1990, Nr.
363 = Ravel 1948, Nr. 980; Ravel 1948, Nr. 981–982.
[63] Ullrich
2022, 33.
[64]
Calciati 1990, Nr. 147 = Ravel 1948, Nr. 455; Calciati
1990, Nr. 147/1 = Ravel 1948, Nr. 455; Calciati 1990,
Nr. 148 = Ravel 1948, Nr. 456; Calciati 1990, Nr. 148/1
= Ravel 1948, Nr. 456; Ravel 1948, Nr. 457.
[65]
Beschreibung der Münzen von trinkenden Pegasi: Typ V bei
Calciati 1990, 196 Nr. 147–148: »Pegasos, head lowered,
about to drink water«, ebenso bei Ravel 1948, 160 Nr.
455–457: »Pégase à g., la tête baissée, la patte dr.
dedevant levée, dans l’attitude de s’abreuver«.
Beschreibung von
Typ VIII bei Calciati 1990, 203 Nr. 178–181: »Pegasos
unbridled, r. l. foreleg raised; head lowered as though
about to drink« sowie bei Ravel 1948, 202 Nr. 689:
»Grand Pégase non bridé, les ailes recoquillées,
s’abreuvant à dr.«.
Beschreibung von
Typ XII bei Calciati 1990, 211: »Pegasos r. head
lowered, about to drink water« sowie bei Ravel 1948, Nr.
495: »Pégase comme celui du P220, mais plus tine ment
gravé, à dr., il a la tête baissée et la jambe g. avant
levée, dans l’attitude de s’abreuver«, auch bei Yalouris
1950, Abb. 1,3: »(d)er (Pegasos) streckt den Kopf nach
unten, wie um von einer Quelle zu trinken«.
[66] Neugebauer –
Neugebauer 2020, 178 f., s. ›Treiben‹.
[67] Das tiefe
Kopfhalten eines Pferdes kann mehrere Bedeutungen haben,
wie auch die Erkundung der Umgebung. Dabei ist
allerdings die Ohrenstellung wichtig, um eine eindeutige
Interpretation des Verhaltens geben zu können, s.
Neugebauer – Neugebauer 2020, 118–120, s.
›Kopf-Tiefhaltung‹.
[68] Calciati 1990,
Nr. 178 = Ravel 1948, Nr. 698; Calciati Nr. 178/1 =
Ravel 1948, Nr. 689/1; Calciati Nr. 179 = Ravel 1948,
Nr. 699; Calciati Nr. 180 = Ravel 1948, Nr. 700;
Calciati Nr. 180/1 = Ravel 1948, Nr. 700; Ravel 1948,
Nr. 701; Calciati 1990, Nr. 181 = Ravel 1948, Nr. 702;
großer Dank hier an Dane Kurth von
wildwinds.com, die mich auf diese
Abbildung verwiesen hat.
[69] Vgl.
Parthenon-Fries, Platte West XII: Berger –
Gisler-Huwiler 1996, Taf. 27, 1.
[70] Vgl. Pendleton
2004, 23; Martin 2017, 162–169, Abb. 22; Mack 2021,
151–154, Abb. 126–130.
[71] Simon 2006, 41 f.
Anm. 27; Simon 1983, 25. 48. 59.
Bildnachweise
Abb. 1: Library of Congress Prints and
Photographs Division; Abb. 2, 9, 18, 23: American Numismatic
Society, New York; Abb. 3, 7, 13, 15, 17: Münzkabinett der
Staatlichen Museen zu Berlin (Fotos: Reinhard Saczewski [3, 7,
15], Lutz-Jürgen Lübke [13, 17]); Abb. 5: Oliwia A. Ullrich;
Abb. 6: Savoca Coins; Abb. 4, 12: Martin von Wagner Museum der
Universität Würzburg (Fotos: Marc Philipp Wahl); Abb. 8, 10, 11,
14, 19: Digital Commonwealth. Massachusetts Collection
Online; Abb. 16, 22: Münzkabinett am Kunsthistorischen
Museum Wien (Fotos: Margit Redl, KHM); Abb. 20: Roma Numismatics
Ltd.; Abb. 21: Classical Numismatic Group, Inc.
Sämtliche Website-Verweise in diesem Beitrag wurden vor der Publikation geprüft.