Beschreibung:
Bisherige Betrachtungen des Verhältnisses von Konzepten zum Schutz von Heranwachsenden in pädagogischen Einrichtungen und der pädagogischen Praxis konzentrieren sich vor allem evaluativ auf Implementationsprozesse. Dabei wird überwiegend gefragt, ob und warum Schutzkonzepte im Alltag stationärer Erziehungshilfeeinrichtungen umgesetzt werden. Das Forschungsprojekt SCHUPPS geht über diesen Ansatz hinaus, indem es auf die empirische Bestimmung dieses Verhältnisses zielt – oder anders formuliert: Es fokussiert die Frage, wie sich Schutzkonzepte in pädagogischer Praxis zeigen. Dazu werden mithilfe einer diskursanalytischen Vorgehensweise (Figurenanalyse) die Formierungsweisen der Prävention sexualisierter Gewalt auf diesen beiden Ebenen mit Blick auf mögliche Gemeinsamkeiten, Transformationen, Paradoxien, Widersprüche und Wechselwirkungen analysiert. Als Grundlage dient ein Datenkorpus, der mittels der Erhebung von Schutzkonzepten und ethnographischen Daten sowie der Durchführung von Gruppendiskussionen in sechs Einrichtungsgruppen generiert wird. Die Ergebnisse sollen durch unterschiedliche Transferstrategien als Reflexionsangebote für die pädagogische Praxis nutzbar gemacht werden.
Drittmittelgeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Mitarbeit:
Jan Pöter, Dipl.-Päd.
Dr. Mark Humme (Leitung)
Jun.-Prof. Dr. Martin Wazlawik (Leitung)