Autor: Redaktion

Künstliche Intelligenz im Dienste der Mittelalterforschung – Dominique Stutzmann (IRHT Paris) zu Gast an der WWU

Bericht zur Sitzung des Arbeitskreises Digital Humanities, WWU Münster, 18. April 2019 Die Erfassung maschinenschriftlicher Texte in digitalen Bildobjekten durch Verfahren der automatischen Texterkennung (OCR), ist heutzutage nahezu problemlos möglich. Für mittelalterliche oder frühneuzeitliche Handschriften klang dies allerdings lange Zeit noch wie ferne Zukunftsmusik. Die unterschiedlichen Schriftbilder der Schreiber*innen und die zahlreichen Abkürzungen sind nur einige der Probleme, die auch die Lesekompetenzen paläographisch gut ausgebildeter Historiker*innen gelegentlich herausfordern. Entsprechend liegen noch viele potentielle Quellen in den Archiven und Bibliotheken, deren zahlreiche Informationen bislang noch nicht recherchierbar sind. Welchen Beitrag können hier die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) beziehungsweise des maschinellen Lernens leisten, um das handschriftliche Kulturgut für die Forschung und die interessierte Öffentlichkeit nutzbar zu machen?

Semantic Web und Wikidata. Konzepte formaler Beschreibungs- und Abfragesprachen

Bericht zur Sitzung des Arbeitskreises Digital Humanities, WWU Münster, 1. März 2019 Vor 30 Jahren, im März 1989, legte der Physiker und Informatiker Tim Berners-Lee am Kernforschungsinstitut CERN den Grundstein für das uns heute so selbstverständlich gewordene World Wide Web. Der Idee nach sollte eine Infrastruktur geschaffen werden, die den Informationsaustausch unabhängig vom jeweiligen Computersystem mittels eines einheitlichen Übertragungsstandards ermöglicht. Anders als beim bis dahin etablierten Internet, das ein Netzwerk von Computern war, wurden hier nicht mehr die Rechner, sondern per Hyperlink Dokumente miteinander verbunden. Doch Tim Berners-Lees Vision ging noch weiter. Er erträumte ein Internet, in dem Computer auch dazu in der Lage wären, die in den Dokumenten enthaltenen Informationen zu verstehen und zu verarbeiten – geboren war die Idee vom Semantic Web.

Normdaten – Knotenpunkte für den Wissensaustausch im Internet

Bericht zur Sitzung des Arbeitskreises Digital Humanities, WWU Münster, 1. Februar 2019 Das Internet ist eine unaufhaltsam wachsende Fundgrube für Informationen. Doch die Eigenheiten natürlicher Sprachen erschweren es, dieses Überangebot systematisch zu erschließen. So kann die Westfälische Wilhelms-Universität Münster beispielsweise in verschiedenen Kontexten – ob gewollt oder ungewollt – immer wieder anders bezeichnet werden. Mal heißt es Universität Münster, mal WWU oder auch University of Münster. Oder es stellt sich die Frage, ob sich die Zeichenfolge „Münster“ auf die Stadt in Nordrhein-Westfalen oder doch auf einen speziellen Typ von Kirchen bezieht. Wie lässt sich sicherstellen, dass Informationen trotz synonymer beziehungsweise homonymer Bezeichner referenzierbar sind? Bieten Normdaten hierfür eine Lösung?