T
Hyoscyamin [101-31-5]
C17H23NO3, Farblose bis gelbliche, geruchlose Nadeln. Zu den Tropan-Alkaloiden zählende L-Form des Atropins; kommt in Nachtschattengewächsen wie Tollkirsche und Stechapfel vor.
Gefahren für Mensch und Umwelt
Bei Zugabe von Lauge erfolgt Racemisierung zu DL-Hyoscyamin (Atropin), von dem nur die L-From toxikologisch wirksam ist.
Wirkt parasympatholytisch und in höheren Dosen auf das zentrale Nervensystem. Es besteht unterschiedliche individuelle Empfindlichkeit, wobei Kleinkinder und ältere Menschen als besonders gefährdet gelten. Bei aktuter Vergiftung kommt es zu Rötung des Gesichtes, Erweiterung der Pupille, Pulsbeschleunigung, Erregungszustände mit Tobsuchtsanfällen und Halluzinationen. Resorption durch Schleimhäute und Bindehaut.
Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln
Staubentwicklung vermeiden und für gute Belüftung sorgen. Staub nicht Einatmen. Berührung mit Haut, Augen und Kleidung vermeiden. Behälter dicht geschlossen halten und an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren.
Schutzbrille mit Seitenschutz und oberer Augenraumabdeckung
Handschuhe aus Gummi
Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)
Bei Staubentwicklung Atemschutzmaske verwenden. Ausgetretenden Stoff trocken aufnehmen und der Entsorgung zuführen.
Wasser, Kohlendioxid, Schaum, Sand
Erste Hilfe
Nach Hautkontakt: Mit viel Wasser und Seife waschen.
Nach Augenkontakt: 15 min bei geöffnetem Lidspalt mittels Augendusche spülen, Arzt konsultieren.
Nach Einatmen: Nach Einatmen für Frischluft sorgen.
Nach Verschlucken: Nach Verschlucken den Betroffenen viel Wasser mit Aktivkohle trinken lassen und Erbrechen auslösen. Arzt konsultieren.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort wechseln.
Ersthelfer: siehe gesonderten AnschlagSachgerechte Entsorgung
Als Sonderabfall entsorgen (Klasse 6.1 Ziff. 90b, 1544 Alkaloide, fest, n.a.g.; ADR)
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