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Acetoncyanhydrin [75-86-5]
C4H7NO. Farblose bis leicht gelbliche, wasserlösliche, schwach nach Blausäure riechende Flüssigkeit (Bittermandelgeruch).
Gefahren für Mensch und Umwelt
Acetoncyanhydrin zerfällt leicht in Aceton und Blausäure, besonders unter Einwirkung von Wärme und Spuren von Alkali. Mit konz. Säuren, starken Laugen und Oxidationsmitteln sind heftige Reaktionen möglich.
Sehr giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut.
Acetoncyanhydrin selbst sowie der im Körper daraus freiwerdende Cyanwasserstoff rufen ein der Blausäurevergiftung entsprechendes Krankheitsbild hervor. Bei leichten Vergiftungen: Kopfschmerzen, Schwindel, Breichreiz, Erbrechen. Schwere Vergiftungen: infolge innerer Erstickung lebensgefährlich.
Stark wassergefährdender Stoff (WGK 3).
Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln
Acetoncyanhydrin muß stets leicht sauer gehalten und darf nur bei Raumtemperatur im abgesaugten Schrank gelagert werden.
Neopren-Schutzhandschuhe (nur als kurzzeitiger Spritzschutz)
Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)
Gefährdeten Bereich absichern. Hilfe herbeiholen.
Erste Hilfe
Nach Hautkontakt: Mit sehr viel kaltem Wasser und Seife waschen.
Nach Augenkontakt: Mindestens 15 Minuten bei geöffnetem Lidspalt mit Wasser spülen. Augenarzt!
Nach Einatmen: Sofort Frischluft. Atemkontrolle, ggf. apparative künstl. Beatmumg. Arzt!
Nach Verschlucken: Sofort und wiederholt reichlich Wasser mit Aktivkohlezusatz (3 Eßlöffel auf 1 Glas Wasser) trinken lassen. Sofort Notarzt!
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten AnschlagSachgerechte Entsorgung
Kleinmengen: Mit bis zu 15%-ige Natrium- oder Calciumhypochlorit-Lösung oxidieren. Zur vollständigen Reaktion muß längere Zeit kräftig gerührt werden. Das entstandene Gemisch wird neutralisiert und als Sondermüll entsorgt.
Größere Mengen als Sondermüll entsorgen.
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