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Alkali- und Erdalkali- und komplexe Metallhydride

(z.B. Natriumhydrid (Suspension in Paraffinöl), Calciumhydrid, Lithiumaluminiumhydrid, Natriumborhydrid)

Gefahren für Mensch und Umwelt

Sehr heftige, u.U. explosionsartige Reaktion mit Wasser, Säuren, niederen Alkoholen und halogenierten Kohlenwasserstoffen. NaBH4 ist außerdem giftig beim Verschlucken. NaH und NaBH4 verursachen Verätzungen.

Die größte von Alkali- und Erdalkalimetallhydriden ausgehende Gefahr sind Verbrennungen als Folge von Entzündung der Hydride. Einwirkung der Hydride auf die (feuchte) Haut bzw. Schleimhaut führt zur Bildung der entsprechenden Hydroxide und dadurch -je nach Menge- zu Reizungen oder Verätzungen. Durch den bei der Hydrolyse entstehenden Wasserstoff besteht die Gefahr der Bildung von Nebel und Aerosolen, dadurch können mitgerissene Hydrid-Partikel tief in die Atemwege eindringen.
Augenkontakt durch Spritzer oder Partikel führt wie bei Laugen zu schweren Reizerscheinungen, Trübung und der Hornhaut.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Nur nach Vorschrift und mit absolut trockenen Geräten und Handschuhen arbeiten! Jeden Wasserkontakt ausschließen. Auf keinen Fall direkt in den Sondermüll geben! Berührung mit den Augen und der Haut vermeiden.
trockene Latex- oder Neopren-Schutzhandschuhe.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Verschüttete Hydride sofort in ein trockenes Gefäß überführen und danach wie unten beschrieben vernichten.
Zum Löschen Sand, notfalls auch NaCl verwenden. Auf keinen Fall Wasser verwenden! Ggf. Labor räumen.

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Zunächst trocken abwischen, dann mit Wasser spülen.
Nach Augenkontakt: Mindestens 15 Minuten bei geöffnetem Lidspalt mit Wasser spülen. Augenarzt!
Nach Kleidungskontakt: Verschmutzte Kleidung sofort ausziehen. Anhaftendes Hydrid trocken entfernen und vernichten.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

LiAlH4 wird in einem Ether (z.B. Dioxan) aufgeschlämmt und unter Rühren tropfenweise in Essigester-/Ether-Mischung getropft. Nach vollständiger Reaktion kann die Mischung als Sondermüll (halogenfreie Lösemittel) entsorgt werden. Die anderen Hydride werden im Abzug in einem inerten Lösungsmittel (z.B. Dioxan) vorgelegt und tropfenweise unter Rühren mit iso-Propanol versetzt, danach tropfenweise Wasser zugeben. Nach Neutralisation als Sondermüll (halogenfreie Lösemittel) entsorgen.


    

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