Neuübersetzung und Edition der Chronik von Morea
Die “Chronik von Morea” ist eine anonyme, in unverfälschter mittelgriechischer Volkssprache original abgefasste umfangreiche Verserzählung aus dem Anfang des 14. Jhs. Sie behandelt die Eroberung nach 1204 der Peloponnes durch fränkische Barone sowie die Herrschaft dort der Familie Villehardouin. Die Chronik erweist sich als mehrschichtige Fälschung, ursprünglich als das Werk eines im fränkischen Griechenland lebenden lateinischen Prälaten, dem es entgegen der herrschenden Meinung nicht um eine Auseinandersetzung mit den orthodoxen Griechen, sondern, in der Tradition volkssprachlicher Eroberungschroniken des Westens, um die nachträgliche Legitimierung der Herrschaft der Villehardouins ging.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Georgios Makris