Leuchtturm an der Schlossgräfte

Förderung ökologischer Analysen durch die Universitätsgesellschaft
© Peter Leßmann

Der sternförmige Graben, der das Areal um Schloss und Botanischen Garten in Münster umfasst, muss als Stadtgewässer einige Herausforderungen meistern. Seit Ende 2021 wird die durch starken Eintrag von Falllaub über Jahrzehnte entstandene Schlammschicht am Grunde des im Mittel weniger als zwei Meter tiefen Wasserkörpers entfernt. Studierende des Bachelor- und Masterstudienganges Biowissenschaften und des interdisziplinären Masterstudiengangs Wasserwissenschaften haben bereits in den letzten Jahren die physiko-chemischen Bedingungen der Gräfte charakterisiert und über eine Bestandsaufnahme der Tier- und Pflanzenwelt die Lebensgemeinschaft des Gewässers erfasst. Außerdem wurde die Regenwassereinleitung sowie die Wechselwirkung mit dem Grundwasser untersucht. Diese Untersuchungen sollen im Frühjahr 2022 fortgesetzt werden und eine Beurteilung der Effizienz der Sanierungsmaßnahme erlauben. Dieses interdisziplinäre Projekt wird 2022 als „Leuchtturmprojekt“ durch die Universitätsgesellschaft gefördert. Aus den zur Verfügung gestellten Mitteln werden unter anderem kontinuierlich aufzeichnende Messgeräte erworben, die den Wasserstand, die Temperatur und den Sauerstoffgehalt der Gräfte ermitteln und gegenüber den bisherigen punktuellen Messungen im Monatsabstand eine deutliche Verbesserung der Datenerfassung ermöglichen. Dadurch wird eine Beurteilung des ökologischen sowie hydraulischen Zustands der Schlossgräfte wesentlich erleichtert. Verantwortlich für die Untersuchungen im Rahmen von Praktika und Abschlussarbeiten an der WWU sind Privat-Dozentin Patricia Göbel vom Institut für Geologie und Paläontologie, Seniorprofessorin Elisabeth Meyer vom Institut für Evolution und Biodiversität und Professorin Bettina Zeis vom Institut für Integrative Zellbiologie und Physiologie als Koordinatorin. Darüber hinaus erfolgt eine Kooperation mit Professor Rainer Mohn und Professorin Nina Altensell vom Fachbereich Bauingenieurwesen der Fachhochschule Münster.      

Kontakt: zeis@uni-muenster.de