Odernichtoderdoch - vom persönlichen Blog zur Social Commerce Welt

© Niklas Heinen

Influencermarketing – ein Phänomen, das sich erst innerhalb der letzten Jahre mit dem Boom der Sozialen Netzwerke entwickelt hat. Dementsprechend wenig Literatur ist zum Thema zu finden, auf einem Markt, der sich stetig weiterentwickelt. Richtige Insiderinformationen und wertvolle Tipps gibt es dabei nur von Involvierten: den Influencern selbst. Einer von ihnen ist Niklas Heinen, Chief Executive Officer der 100TAUSENDLUX Group, einer erfolgreichen E-Commerce-Unternehmensgruppe. Doch diesen Berufsweg verfolgte der 28-Jährige nicht immer. Niklas Heinen ist eigentlich Jurist, suchte aber schon während seines Studiums nach weiteren Herausforderungen. Nach einem einjährigen Ausflug in die internationale Modewelt fasste er den Entschluss mit seiner Partnerin Joana Heinen die 100TAUSENDLUX Group aufzubauen. Die Aufteilung war schnell klar: Niklas war für die strategische Ausrichtung verantwortlich, Joana wollte die kreativen Ideen liefern. Ihre erste Herausforderung: aus dem Online-Tagebuch „Odernichtoderdoch“ von Joana ein Social Commerce Business aufzubauen. Das ist ihnen gelungen. Rund 250 Produkte werden über die Website heute vertrieben. In seinem Vortrag „Odernichtoderdoch - vom persönlichen Blog zur Social Commerce Welt“ am Freitag, 9. November verrät er, wie auch ihr ein erfolgreiches E-Commerce-Unternehmen aufbauen könnt!

Vom persönlichen Blog zur Social Commerce Welt

© AFO Uni MS

„Manche Sachen muss man einfach machen - ohne darüber nachzudenken.“ Das ist das Erfolgsgeheimnis von Niklas Heinen, Chief Executive Officer des E-Commerce-Unternehmens 100TAUSENDLUX Group, das er bei seinem Vortrag „Odernichtoderdoch - vom persönlichen Blog zur Social Commerce Welt“ am Freitag, 9. November verriet. Wenn er und seine Frau Joana alles genau hinterfragt und geplant hätten, stünden sie heute nicht so erfolgreich da, erzählte er weiter. Erfolgreich bedeutet: die Social Commerce Welt „Odernichtoderdoch“, auf deren Website rund 250 Produkte vertrieben werden und die Design- und Lifestylemarke „Jo & Judy“.

Tatsächlich war der Weg dorthin für die beiden sehr turbulent. Begonnen hatte alles im Jahr 2013 mit Joana Heinens Schulabbruch. Statt Abi begann sie eine Ausbildung als Fotografin und erstellte nebenbei ihren ersten eigenen Blog. Die Geburtsstunde von „Odernichtoderdoch“.  Was für sie nur als Online-Tagebuch diente, erregte schon bald die Aufmerksamkeit vieler Leser und sogar einiger Firmen. Damit hatte Joana nicht gerechnet. Um der hohen Reichweite des Blogs gerecht zu werden, schloss sich Niklas Heinen 2014 –  nach seinem ersten Staatsexamen in Jura – seiner Frau an. Er kümmerte sich um die strategische Ausrichtung, sie konzentrierte sich auf den Inhalt.

Und „Odernichtoderdoch“ wuchs weiter. Immer mehr Unternehmen fragten Produktplatzierungen an und auch die Leserzahl stieg stetig. Die perfekte Plattform also, um Joana Heinens Ideen Raum zu geben. In einer Nacht- und Nebelaktion designte sie – eher aus Spaß – eine Schreibtischunterlage. Diese sollte das erste Produkt von „Odernichtoderdoch“ werden. Aus dem Blog entstand ein Shop. Es folgten Karten mit witzigen Sprüchen und für das Jahr 2016 sogar ein Kalender – mit handgemalten Elementen und kreativen Listen. Diesen Kalender hatten Joana und Niklas Heinen, nachdem die Produktion in Auftrag gegeben wurde, bereits 1200 Mal vorverkauft, ohne ihn jemals in der Hand gehabt zu haben. Das rächte sich. Die erste Produktion der Kalender lief, so Niklas Heinen: „derbe scheiße“. Das Papier war zu dünn, das Cover Hochglanz statt matt. So konnten sie ihn nicht verkaufen. Trotzdem warteten 1200 Leute auf ihren Kalender, den sie auch schon im Voraus bezahlt hatten. Joanas Lösung: handgeschriebene Entschuldigungsbriefe – an jeden einzelnen Käufer. „Wir haben 20 Freunde eingeladen und zwei Tage lang Briefe geschrieben“, erzählt Niklas Heinen. Womit die beiden nicht gerechnet hatten: die Briefe wurden zum Instagram-Hit. „Und das wäre nicht passiert, wenn wir genau geplant hätten“, grinst Niklas Heinen. Solche Aktionen mit der Community seien essenziell. „Content braucht jede gute Website. Was aber mindestens genauso wichtig ist, sind Interaktionen mit der Community. Wir lassen sie bei unserer Produktentwicklung mitbestimmen oder geben ihnen die Möglichkeit Sprüche für die nächste Postkarte auszuwählen. Die größte Aktion war aber unser Community-Kochbuch Heldenküche“, erklärt Niklas Heinen.

Doch das ist nicht sein einziger Tipp. Durch „Odernichtoderdoch“ und seine Mitgliedschaft in dem Bundesverband für Influencer-Marketing, hat er viel über dieses Marketinginstrument gelernt. Deren verschiedene Varianten und Vor- und Nachteile konnte er an die Studierenden weitergeben. Niklas Heinen war jedoch nicht der Einzige, der bei seinem Vortrag zu Wort kam. In einer aktiven Diskussion konnte jeder seine Meinung zu Influencer-Marketing, Sozialen Netzwerken oder Werbeanzeigen einbringen. Auch für individuelle Fragen zu eigenen YouTube-Kanälen oder Blogs war Niklas Heinen jederzeit offen. Sogar seine Telefonnummer und E-Mail-Adresse gab er den Studierenden für weitere Nachfragen. Das hat besonders Martin Plath gefreut. Der Lehramt-Student für Sozialwissenschaften und Philosophie betreibt seit einem halben Jahr den YouTube-Kanal „Top Gadgets“, auf dem er die besten Technikneuheiten vorstellt. Ein Instagram-Experte ist er allerdings überhaupt nicht, doch dafür hatte Niklas Heinen einige Tipps für ihn. „Niklas Heinens Mindset und Message sind beeindruckend. Seine Tipps haben mir sehr geholfen und ich werde mich auf jeden Fall nochmal bei ihm melden“, erzählt Martin Plath.