Siegerprojekt beim beim WWU-Citizen-Science-Wettbewerb 2019
Siegerprojekt beim beim WWU-Citizen-Science-Wettbewerb 2019

Lateralität, Emotionen & Persönlichkeit beim Hund.

Die objektive Erfassung von Emotionen spielt eine wichtige Rolle in der Forschung zum Wohlergehen von Tieren. Da wir die Tiere nicht einfach fragen können, wie sie sich fühlen oder wie es ihnen geht, ist diese Forschungsrichtung derzeit sehr stark geprägt von der Suche nach geeigneten Indikatoren, die einen Rückschluss auf das Wohlergehen erlauben. Ein vielversprechender Ansatz in diesem Zusammenhang ist die Analyse von sogenanntem „lateralisierten Verhalten“. Wie beim Menschen gibt es auch bei Tieren Seitenpräferenzen. So lassen sich z.B. links- und rechts-„händige“ Mäuse unterscheiden, wenn diese nach Futter greifen. Interessanterweise gibt es erste Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen lateralisiertem Verhalten und Emotionen. So deuten erste Studien darauf hin, dass kurzfristige Seitenpräferenzen Aufschluss über die Stimmung eines Individuums geben könnten, langfristige Seitenpräferenzen wiederum eher mit der Persönlichkeit eines Tiers zu korrelieren scheinen.

Vor diesem Hintergrund soll in unserem Projekt das Zusammenspiel von lateralisiertem Verhalten, Emotionen und Persönlichkeit bei Hunden untersucht werden. Die Datenaufnahme wird dabei durch Citizen Scientists mittels einer Smartphone-App erfolgen. Zunächst werden generelle Informationen zum Tier und dessen Persönlichkeit erfasst. Anschließend wird von den Citizen Scientists lateralisiertes Verhalten im Alltag aufgenommen (z.B.: welches Bein hebt der Hund beim Urinieren?), gekoppelt an eine Einschätzung des jeweiligen emotionalen Zustands des Tiers. Die Daten sollen anschließend auf folgende Fragen hin untersucht werden:

Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen emotionalen Zustand eines Hundes und seiner kurzfristigen Seitenpräferenz?

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Persönlichkeit eines Hundes und seiner langfristigen Seitenpräferenz?

Kontakt: Dr. Niklas Kästner (n_kaes03@uni-muenster.de)

© Dr. Kaestner,Uni MS