Abgeschlossen
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InnoSI: Innovative Social Investment - Strengthening communities in Europe.

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Das im Rahmen des Horizon 2020 Programms der Europäischen Union von Mai 2015 bis Dezember 2017 geförderte Projekt untersuchte soziale Investitionsstrategien, die im Nachgang zur Finanzkrise in zahlreichen europäischen Staaten entwickelt worden sind und suchte nach Best Practice Beispielen, die sich für einen Policy-Transfer eignen. Unter sozialen Investitionen versteht man Maßnahmen in der Sozial-, Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik, die darauf abzielen, Humankapital aufzubauen und Menschen zu befähigen, Lebensrisiken und Problemlagen künftig selbst zu bewältigen. Auch präventive Sozialpolitik kann als soziales Investment betrachtet werden. Solche Maßnahmen werden in ganz Europa in den vergangenen Jahren verstärkt eingesetzt und ergänzen die klassisch dekommodifizierenden Leistungen des Wohlfahrtsstaates. Das Projekt, das unter Leitung der Manchester Metropolitan University (Großbritannien) steht, führte in zehn europäischen Ländern aufwändige Evaluationsstudien in den Politikfeldern Familienpolitik, aktive Arbeitsmarktpolitik sowie Integrationspolitik durch. Schwerpunkt der Analyse waren die rechtlichen Rahmenbedingungen einerseits und die Rolle des Dritten Sektors bei der Implementierung der Sozialprogramme andererseits. Fokussiert wurde dabei vor allem die kommunale und regionale Ebene.

In der Durchführung des Projektes wurde maßgeblich mit sogenannten „Impact Partnern“ zusammengearbeitet. Das sind zivilgesellschaftliche Organisationen, die durch ihre Nähe zu den Projekten und über ihre Kontakte zu ihren Mitgliedern eine vermittelnde Position zwischen Forschung und Praxis einnehmen. Sie sammeln einerseits die Probleme und Wünsche in Gesellschaft und Politik und übersetzen andererseits die Forschungsergebnisse für die Anwendung in der Praxis. Auf deutscher Seite fungierten die Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender (GGUA), das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP) und das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) als Impact Partner.

Kernelement des InnoSI-Projektes war die Einbeziehung von Nutzer*innenstimmen. Dafür sammelte die in Manchester situierte gemeinnützige Organisation Peoples Voice Media (PVM) „User Voices“ zu den verschiedenen sozial investiven und innovativen Programmen, die im Rahmen der Fallstudien in den 10 InnoSI Ländern evaluiert wurden. Rund 100 Menschen wurden in diesem Rahmen im Umgang mit Medientechnologie sowie im Geschichten-Erzählen geschult und zu sogenannten „Community Reportern“ ausgebildet. Sie erzählen und illustrieren Geschichten zu den Themen Familie, Arbeitslosigkeit, Bildung und Gesellschaft. Mit diesen Geschichten konnte nicht nur gezeigt werden wie Sozialpolitik wirkt, sondern auch welche persönlichen Kontexte, Herausforderungen und Wünsche dabei eine Rolle spielen. Gleichzeitig erhielten Menschen in herausfordernden Situationen die Möglichkeit mithilfe spezieller Techniken und Kompetenzen ihre Lebenssituation zu reflektieren und mitzuteilen.