News - CS-Konferenz
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"ver.suchen – ver.einen – ver.antworten“

Citizen-Science-Koordinatorin der AFO berichtet von der Österreichischen CS-Konferenz 2023 in Linz
© Nina Nolte

Die Österreichische Citizen Science Konferenz (OECSK) fand vom 19. bis zum 21. April 2023 in Linz an der Johannes Kepler Universität (JKU) in deren LIT Open Innovation Center statt. Organisiert wurde sie von „Österreich forscht“ zusammen dem Orga-Team der JKU und in Kooperation mit dem Ars Electronika Center sowie der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Das Konferenzmotto „ver.suchen – ver.einen – ver.antworten“ griffen alle Beteiligten inhaltlich auf im vielfältigen Programm mit abwechslungsreichen, zum Teil auch neuen Formaten. Dabei wurden Innovationen, Chancen und Möglichkeiten in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft zur Diskussion gestellt.

Die Keynote der Konferenz hielt Margret Gold, Koordinatorin des Citizen Science Lab der Rijksuniversiteit Leiden (Niederlande). Unter dem Titel "Riding four waves of Citizen Science: a global to local view of a field in motion" gab sie Einblicke in ihre langjährige Arbeit auf unterschiedlichen Ebenen von Theorie und Praxis. Zudem teilte sie ihre Erfahrungen bei der Mitarbeit an Strategien für die Implementierung von Citizen Science. Sie verdeutlichte sehr anschaulich und eindrücklich, welche Wechselwirkungen, Stellschrauben und Steuerungsmöglichkeiten es gibt, um lokal, national, europäisch und international CS-förderliche Strukturen zu schaffen - das Auditorium bezog Margret Gold immer wieder aktiv mit in ihre Keynote ein.

In den Lightning Talks wurden Projekte zu thematischen Schwerpunkten und „Best practice“-Beispiele vorgestellt. Im "Zirkus des Wissens", einem  Transferraum der JKU, wurden Besonderheiten von Citizen Science (CS) in und mit Schulen thematisiert. Schweizerische, österreichische und deutsche Projekte fokussierten CS als Ansatz von Schulentwicklung. Vorgestellt wurden zum Beispiel das Gewinner-Schulprojekt „Die Sprach-Checker“ des deutschlandweiten Citizen-Science-Wettbewerbs 2022 und Ergebnisse des von nationaler Seite initiierten österreichischen Programms für Schulen „Sparkling Science“.

Am Nachmittag des ersten Tages schlossen sich drei parallele Workshop-Sessions an mit den Stichworten Versuchen, Vereinen und Verantworten. Workshop I widmete sich der Fragestellung, wie offen soziale Innovationsprozesse sein müssen oder können. Workshop II ging der Frage nach, was Citizen Science exzellent macht – den Hintergrund bildete ein konkreter Auftrag des BMBF, eine deutschlandweite Auszeichnung in Form eines CS-Preises zu schaffen. Dieser wird im Sommer 2023 zum ersten Mal ausgeschrieben. Ziel ist es, die Bedeutung des bürgerwissenschaftlichen Forschungsansatzes mit anerkannten Maßnahmen des Wissenschaftsbetriebes zu stärken. Die münsterschen Erfahrungen bei der Etablierung des Citizen Science Wettbewerbs waren sehr gefragt (Workshopbericht). Workshop III schließlich suchte Antworten darauf, wie partizipative Forschung gefördert werden kann, und hielt diese in einem „How to fund“ Guide fest.

Im Anschluss folgte eine Postersession in der außergewöhnlichen Umgebung der Factory des LIT Open Innovation Centers. Die Factory ist eine integrierte und vernetzte Lehr-, Lern- und Forschungsfabrik für Smart Polymer Processing und Digitalisierung auf dem JKU Campus. Insgesamt wurden 25 Projekte aus der deutschsprachigen CS-Community vorgestellt – diese lieferten ein buntes Abbild der Forschungsmöglichkeiten mit Bürger*innen. Darunter waren Vorhaben zur Quartiersforschung über Apps und Kommunikationskanäle, über Biodiversität und Postkolonialismus bis hin zu scientific literacy und Freiwilligenmanagement. Den Abschluss des ersten Tages bildete die Präsentation im Deep Space des Ars Electronica Centers, das sich bereits seit seiner Gründung in engem Austausch mit seinem Publikum befindet und die Bürgerschaft immer wieder zu gemeinsamen Projekten und der Partizipation an den Schnittstellen von Technik, Kunst und Gesellschaft einlädt,

Weitere Eindrücke, Berichte und Fotos der Konferenz finden sich hier:

JKU-Nachbericht zur Konferenz

Konferenz-Bericht von "Bürger schaffen Wissen"