Tagung "Staat Macht Uniform-Uniformen als Zeichen staatlicher Macht im Umbruch?"


Antragsteller:
Sandro Wiggerich, Steven Kensy

Projektbeteiligte:
Sandro Wiggerich, Steven Kensy

Fachbreich, Studienrichtung:
Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Rechtsgeschichte, Germanistische und Kanonische Abteilung

Projekttitel:
Tagung "Staat Macht Uniform-Uniformen als Zeichen staatlicher Macht im Umbruch?"

Fördersumme:
4.941 €

Kontakt:
Sandro Wiggerich
Institut für Rechtsgeschichte
Germanistische und Kanonische Abteilung (Prof. Dr. Oestmann)
Universitätsstraße 14-16
48143 Münster

wiggerichATuni-muensterDOTde

Projektbeschreibung:
Aufbauend auf jüngeren Forschungen zu Ziviluniformen sollte sich die geförderte Tagung unter dem Titel „Staat Macht Uniform-Uniformen als Zeichen staatlicher Macht im Wandel?“ mit ca. 10 Beiträgen den Erscheinungsweisen und sozialen Funktionen staatlicher Uniformen widmen. Dem lag die Wahrnehmung zugrunde, dass in den letzten Jahren die Eigenarten solcher Uniformen gegenüber nicht-staatlichen Formen (etwa betrieblicher Corporate Fashion) aus dem Fokus der Forschung gerückt waren. Durch die Aufnahme als Lehrveranstaltung in die Allgemeinen Studien der Rechtswissenschaftlichen Fakultät war eine Verzahnung mit der Lehre beabsichtigt. Abschließend sollten die Ergebnisse in einem Tagungsband dokumentiert werden.

Auf den Call for Papers in deutscher und englischer Sprache waren insgesamt 19 Bewerbungen eingegangen. Wegen der absehbar hohen Qualität wurden zur Finanzierung zusätzlicher Beiträge weitere Mittel vom Freundeskreis Rechtswissenschaft – Verein zur Förderung der juristischen Ausbildung an der Universität Münster e.V. eingeworben. Dadurch konnten schließlich 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Kanada und den USA eingeladen werden. Aufgrund der Witterungsbedingungen mussten drei Referenten ihre Teilnahme kurzfristig absagen; diese beteiligten sich jedoch an der nachfolgenden Publikation. Ein Referent aus den USA konnte wegen mangelnder Reisekostenzuschüsse nicht teilnehmen.

Inhaltlich wiesen die Beiträge überwiegend enge Bezüge zum Rahmenthema und untereinander auf, was insbesondere für die anschließenden Diskussionen förderlich war. Zugleich erfüllte sich der Wunsch nach einer interdisziplinären Betrachtung. Zwar hatte die Mehrzahl der Vorträge eine historische Ausrichtung, jedoch waren auch soziologische, philosophische und textilwissenschaftliche Beiträge vertreten. Insbesondere der Vortrag von Prof. Elisabeth Hackspiel-Mikosch (Düsseldorf) setzte sich auch mit aktuellen Uniformentwicklungen auseinander. Insgesamt eröffneten die Beiträge verschiedene neue Perspektiven auf die besondere Rolle von Uniformen bei Militär, Polizei und anderen Beamten, die Anknüpfungspunkte für den weiteren Diskurs bieten.

An der Tagung nahmen rund 25 Gäste teil, u.a. von der Helmut-Schmidt-Universität (Universität der Bundeswehr Hamburg) und dem Deutschen Historischen Museum Berlin. Die anschließende Berichterstattung der Westfälischen Nachrichten und des WDR Hörfunk machte das Thema einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Einen Studiennachweis erwarben lediglich zwei Studierende, so dass die Verzahnung mit der Lehre eher kritisch zu beurteilen ist; dies dürfte vor allem auf die ungewohnte Veranstaltungsform zurückzuführen sein.

Der Tagungsband umfasst zwölf Beiträge, darunter auch zwei, die kurzfristig aus dem Tagungsprogramm genommen werden mussten (s.o.). Das nach Prüfung des Konzeptes und der Beiträge erfolgte Angebot von Prof. Stefan Haas (Göttingen) und Prof. Clemens Wischermann (Konstanz), den Band in die Reihe "Studien zur Geschichte des Alltags" (Franz Steiner Verlag, Stuttgart) aufzunehmen, nahmen die Herausgeber gerne an. Der Tagungsband erscheint im November: Sandro Wiggerich, Steven Kensy (Hg.), Staat Macht Uniform. Uniformen als Zeichen staatlicher Macht im Wandel? (= Studien zur Geschichte des Alltags, 29), Stuttgart 2011.