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Münster (upm/bn)
Botschafter Dan Muhall, Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein, Dr. Peter te Boekhorst von der ULB Münster, Prof. Dr. Hermann Josef Real (Ehrenpreis Centre for Swift Studies), Prof. Dr. Mark Stein vom Englischen Seminar<address>© WWU</address>
Botschafter Dan Muhall, Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein, Dr. Peter te Boekhorst von der ULB Münster, Prof. Dr. Hermann Josef Real (Ehrenpreis Centre for Swift Studies), Prof. Dr. Mark Stein vom Englischen Seminar
© WWU

"Seine Biografie ist die Geschichte seiner Zeit"

Irischer Botschafter eröffnet Ausstellung über irischen Nationaldichter William Butler Yeats

Für T. S. Eliot war William Butler Yeats "einer dieser wenigen Dichter, deren Biographie die Geschichte ihrer Zeit ist, die Teil sind des Bewusstseins ihrer Epoche, die ohne sie nicht verstanden werden kann." Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster widmet dem irischen Nationaldichter und Literaturnobelpreisträger, der von 1865 bis 1939 lebte, jetzt eine Ausstellung. Eröffnet wurde sie am Freitag, 16. September, durch den irischen Botschafter in Deutschland, Dan Mulhall.

Zu Beginn seines Eröffnungsvortrags über den Dichter Yeats stellte der Botschafter mit einem Augenzwinkern seine ganz persönliche Beziehung zum Ausstellungort Münster dar: Er selbst stamme nämlich aus der irischen Provinz "Munster" und hoffe auf Annäherung der besonderen Art. Seine Ausführungen machten aber deutlich, dass es aus gutem Grund nicht die großen Wirtschaftsmetropolen und Hauptstädte sind, die sich für eine Yeats-Ausstellung eignen. Es gebe nur wenige Orte und Universitäten, wo die Forschung über die anglo-irische Literaturtradition so lebendig sei wie an der Universität Münster.

"We are not just making things, we’re making things up" – Wir stellen Dinge nicht einfach her, wir denken uns die Dinge aus. So charakterisierte Dan Mulhall die von Kulturbewusstsein und Kreativität bestimmte irische Lebensart, die bis in die Wirtschaft und Politik hinein deutlich spürbar sei. Auch Yeats stehe für diese Verschmelzung, indem er wie kaum ein anderer aus der romantischen Tradition komme und später zum politischen Kämpfer für die irische Unabhängigkeit in der Literatur wurde. Der in Dublin geborene Yeats lebte von 1865 bis 1939 und gilt als einer der Wegbereiter der Moderne und als Verfechter der Unabhängigkeitsbestrebungen Irlands. Er war Mitbegründer des Abbey Theatre in Dublin und erhielt im Jahr 1923 den Nobelpreis für Literatur.

Nach Stationen in Berlin, Wuppertal, Freiburg und Marburg wird diese Wanderausstellung, die einen Teilabschnitt der erfolgreichen, mehrfach ausgezeichneten, multimedialen Yeats-Ausstellung der National Library of Ireland, Dublin, darstellt, bis zum 29. Oktober freitags bis dienstags jeweils von 14 bis 17 Uhr zu sehen sein. Auf 15 Stellwänden wird das Leben und Werk des berühmten Dichters und Dramatikers dokumentiert. Einige Bestände des Ehrenpreis-Instituts für Swift-Studien an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wie das Autograph eines Briefes sowie eine bibliophile Ausgabe von "Words upon the Window Pane" von 1934, ergänzen die Ausstellung.

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