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Münster (upm/ja)
Wie müssen neue Formen der Mobilität technisch und wirtschaftlich gestaltet werden?<address>© malp - fotolia.com</address>
Wie müssen neue Formen der Mobilität technisch und wirtschaftlich gestaltet werden?
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Forschung zu nachhaltiger Mobilität

Wissenschaftler wollen wissen, wie Bürger "grüne" Verkehrsangebote bewerten

Die Energiewende erfasst viele Bereiche des Lebens. Die Mobilitätswende dagegen hat bisher kaum Fahrt aufgenommen. Anhaltende Staus und Treibhausgase beeinträchtigen das Leben in Städten und Ballungsräumen. Zugleich erzeugen Schadstoff-Emissionen enormen Handlungsdruck in der Politik. Welche Optionen haben Städte hinsichtlich solcher Herausforderungen? Dem wollen Nachwuchswissenschaftler unter anderem der Universität Münster in einem interdisziplinären Team auf den Grund gehen. Über fünf Jahre erhalten die jungen Forscher insgesamt 2,1 Millionen Euro aus dem Topf "Sozial-ökologische Forschung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Die Nachwuchsgruppe "DynaMo – Mobilitäts-Energie-Dynamiken in urbanen Räumen" sucht nach Wegen, um städtische Mobilitätssysteme wirtschaftlich sinnvoll, sozial verträglich und ökologisch tragfähig zu gestalten. Die Forscher untersuchen dabei, wie die Gesellschaft auf nachhaltige Mobilitätsinnovationen in städtischen Räumen reagiert. Wie müssen zum Beispiel neue Formen der Mobilität technisch und wirtschaftlich gestaltet werden, damit sie auf Zuspruch bei den Bürgern stoßen?

"Elektro-Busse oder E-Autos zum Beispiel sind im Allgemeinen wenig umstritten. Wir aber wollen wissen, wie man mit konfliktträchtigeren Mobilitätsinnovationen punkten kann", erläutert Politikwissenschaftlerin Dr. Antonia Graf aus Münster. Sie und ihr Kollege, Soziologe Dr. Marco Sonnberger (Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart), denken dabei etwa an datenschutzrechtliche Fragen zunehmender Digitalisierung oder den Verzicht auf das eigene Auto. "Inwiefern können und wollen Bürger einen Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität leisten? So etwas wird plötzlich sehr relevant, wenn es direkt das eigene Leben berührt", betont Marco Sonnberger.

In der Nachwuchsgruppe unter Leitung der beiden Wissenschaftler arbeiten Soziologen, Politik- und Medienwissenschaftler sowie Stadtplaner eng zusammen. An dem Vorhaben sind zudem das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (Stuttgart) sowie das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement der Universität Stuttgart beteiligt.

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