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Münster (upm/ja)
Vertreter der Universität, der Stadt Münster und zahlreiche Förderlehrkräfte gaben jetzt den Startschuss für das Modellprojekt zugunsten von Flüchtlingskindern.<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Vertreter der Universität, der Stadt Münster und zahlreiche Förderlehrkräfte gaben jetzt den Startschuss für das Modellprojekt zugunsten von Flüchtlingskindern.
© WWU - Peter Grewer

Studierende unterrichten Flüchtlingskinder

WWU startet Modellprojekt mit münsterschem Schulamt

Studierende der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) bringen ab dem kommenden Schuljahr Flüchtlingskindern und -jugendlichen in Münster Deutsch bei. Sie unterstützen zunächst ein Jahr lang stundenweise die Lehrer an münsterschen Grundschulen und Berufskollegs. Den offiziellen Startschuss für das Pilotprojekt gaben jetzt Vertreter der WWU und des städtischen Schulamts im münsterschen Schloss im Beisein zahlreicher Nachwuchslehrkräfte.

Mit dem Vorhaben werden einerseits die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien und andererseits die praxisnahe Ausbildung der künftigen Lehrerinnen und Lehrer verbessert. Die Vertreter beider Projektpartner waren sich darin einig, dass die Kooperation eine "echte Win-Win-Situation" für die Stadt und die Universität bedeute. "Die Universität weist eine hohe Kompetenz bei der Lehrerausbildung auf. Deswegen sind wir sehr dankbar für die Unterstützung der WWU", betonte Aud Riegel vom Amt für Schule und Weiterbildung. "Die Studierenden profitieren davon, dass sie bereits während des Studiums praktische Erfahrungen bei der Sprachförderung von Schülern sammeln, was auch die Lehramtsausbildung der Universität im Umgang mit Schülerheterogenität insgesamt stärkt", fügte Dr. Marianne Ravenstein, WWU-Prorektorin für Lehre und studentische Angelegenheiten, hinzu.

Der Einsatz umfasst für jeden Studierenden vier Unterrichtsstunden pro Woche in einer Kleingruppe. Die Studierenden organisieren den Unterricht eigenverantwortlich und erhalten dafür von der Stadt ein Honorar von 15 Euro pro Unterrichtsstunde sowie ein Zertifikat. Der Einsatz wird zudem als Studienleistung angerechnet. "Mit Blick auf den späteren Job ist es eine sehr gute Möglichkeit, Berufserfahrungen zu sammeln", sagte Studentin Rike Knüver, die Deutsch- und Biologielehrerin werden will.

Das "Centrum für Mehrsprachigkeit  und Spracherwerb" (CEMES) des Germanistischen Instituts der WWU und das städtische Schulamt koordinieren den Einsatz der jungen Leute. In einem Vorbereitungskurs wurden bereits 22 Lehramtsstudierende auf ihren Job als "Förderlehrkraft für Deutsch als Fremdsprache" vorbereitet - mehr als 50 hatten ihr Interesse an dem Projekt bekundet. Bedingung war, dass sie das dritte Semester in Studiengängen wie "Bachelor Germanistik" oder "Lehramt Deutsch" abgeschlossen haben.

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