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Münster (upm/nor).
© WWU - Peter Grewer
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Gemeinsam das Beste geben: Förderer treffen Studierende

Rund 250 Gäste nehmen am 2. Stipendientag im Schloss teil

Interessante Gespräche, viele Informationen und mitreißende Musik: Rund 250 Stipendiengeber und Stipendiaten nutzten am Donnerstagabend die Einladung der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster zum 2. Stipendientag in die Aula des Schlosses, um einander kennenzulernen und sich über die Möglichkeiten und Vorzüge der WWU-Initiative "ProTalent" zu informieren. "Verstehen und nutzen Sie das Programm als Chance", betonte Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein. "Es bietet unzählige Möglichkeiten für die Stipendiaten und für die Förderer. Wenn beide Seiten dazu bereit sind, kann es viel mehr sein, als ein reiner Geldtransfer von A nach B."

Als eine der ersten deutschen Hochschulen hat die WWU zum Sommersemester 2011 ein eigenes Stipendienprogramm gestartet: "ProTalent". Ziel ist es, herausragende Studierende frühzeitig zu fördern und auf diesem Weg die Ausbildung qualifizierter Nachwuchskräfte zu unterstützen. Das Prinzip ist einfach: Sofern ein privater Förderer, ein Unternehmen oder eine Stiftung bereit ist, einen talentierten Studierenden mit 150 Euro monatlich zu unterstützen, verdoppelt der Staat im Rahmen des "Deutschland-Stipendiums" die Summe auf 300 Euro im Monat.  Mehrere prominente Münsteraner unterstützen das WWU-Programm, beispielsweise der Großhändler Lutz Stroetmann, Skater-Pionier Titus Dittmann sowie das Verleger-Ehepaar Siggi Spiegelburg und Wolfgang Hölker.

Derzeit vergibt die WWU rund 200 Stipendien. Die Stipendiaten kommen aus allen 15 Fachbereichen. Die Fördersummen der Stipendiengeber reichen von 500 bis 100.000 Euro, zahlreiche Förderer haben eine Unterstützung über mehrere Jahre zugesagt.

"Endlich ist es kein Luxus mehr für mich, bestimmte Bücher zu kaufen", berichtete Stipendiat Matthias Nienaber von den Vorzügen der Förderung. Der Student der Betriebswirtschaftslehre spart zudem für ein Auslandssemester. "Ohne das Stipendium wäre das aussichtslos." Physik-Student Daniel Ritterskamp wies darauf hin, dass die Unterstützung häufig auch immaterielle Vorteile beinhaltet. So war er beispielsweise mehrfach Gast der Deutschen Telekom in Bonn, einem der engagiertesten WWU-Förderer. Das Unternehmen stellte Daniel Ritterskamp zudem zwei Mentoren an die Seite, die ihm reichlich praktische Berufstipps auf den Weg geben.

Und warum engagieren sich Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen für "ProTalent"? Stellvertretend für die Förderer hob Franz-Josef Rosemeyer die "Leistungsbereitschaft und frühzeitige Zielorientierung" der Stipendiaten hervor, die es sich zu unterstützen lohne. Der Vorstandvorsitzende der münsterschen "A.S.I. Wirtschaftsberatungs AG" und WWU-Alumnus wies zudem auf den sich abzeichnenden Fachkräftemangel und die demographischen Perspektiven für Deutschland insgesamt hin. "Wir dürfen nicht passiv bleiben", hob er hervor. "Wir müssen Verantwortung für die Ausbildung übernehmen, jedes Unternehmen muss Flagge zeigen - auch in Münster und im Münsterland."

Prorektorin Marianne Ravenstein beließ es nicht dabei, den Förderern zu danken. Sie alle bekamen ein Zertifikat - je nach Engagement in Gold, Silber oder Bronze. Entsprechend dem Motto des WWU-Stipendienprogramms: "Gemeinsam das Beste geben".

 

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