Unterseminar: Was bringt die 'neue Bürgergesellschaft' Zum Verhältnis von Staatsaufgaben und Bürgerengagement. (zus. mit Dr. Hermann-Josef Große Kracht) (SS 2003)

ergänzende Informationen und Materialien

Teilgebiete:
D; P C3; SI C3; SII/I C4
Zeit:
Mi., 14–16h
Ort:
Hü 1.50
Beginn:
Voranmeldungen sind ab sofort im Büro von Frau Fitze (Hü 1.74) möglich.
Alle reden heute von der 'Bürgergesellschaft': sie soll die erstarrte Demokratie mit neuem Leben erfüllen, soziales Engagement vor Ort beleben, das Gemeinschaftsleben und den Gemeinsinn der Menschen neu entfachen und insgesamt "den Spaß am Politischen" erhöhen. Sogar der Deutsche Bundestag hat sich vor kurzem ausführlich mit der Idee der Bürgergesellschaft beschäftigt und einen umfangreichen Bericht zum 'neuen bürgerschaftlichen Engagement' vorgelegt. Wie sollen sich nun die Kirchen und die christliche Sozialethik zum den Konzepten der neuen Bürgergesellschaft verhalten? Wie liegen ihre Chancen und Potentiale? Gibt es auch spezifische Schwächen und Gefahren dieses Konzepts? Und wie verhält sich die Begeisterung über bürgerschaftliches Engagement zu den bisherigen Aufgaben und Pflichten des Staates? Kann sich der Staatsapparat am Ende gar bequem aus seiner politischen Verantwortung für Arbeitsplätze, Altenheime, Kinderspielplätze und Freibäder herausnehmen, weil ab jetzt 'die Bürgergesellschaft' für alles zuständig ist? Mit diesen Fragen will sich das Seminar auf dem Hintergrund der christlichen Sozialethik und der aktuellen politischen Debatten um die Zukunft von Demokratie, Staat und Gesellschaft kritisch auseinandersetzen. Ein Seminarplan wird zu Beginn des Semesters ausgestellt.

Einführende Literatur

  • AB. van den Brink/W. van Reijen (Hg.), Bürgergesellschaft, Recht und Demokratie, Suhrkamp-Verlag 1995
  • G. Breit/P. Massing (Hg.) Bürgergesellschaft ? Zivilgesellschaft ? Dritter Sektor, Wochenschau-Verlag 2002