Archiv für den Monat: Juni 2012

Die neuen Impact Faktoren 2011 sind da

Pünktlich am 29. Juni – genau am gleichen Tag wie letztes Jahr – stehen die neuen Impact Faktoren 2011 unter http://isiknowledge.com/JCR/ zur Verfügung. Es werden gut 12.000 Titel aus Sciences Citation und Social Sciences Citation erfaßt. Zusätzlich zu den Impact Faktoren werden der „5-Jahres-Impact Faktor“, der „Eigenfactor Score“, der „Article Impact Score“, „Journal Self Cites“ und „Rank-in-Category“ jeder Zeitschrift angezeigt.

Unter den neu aufgenommenen Titeln, die erstmals einen IF bekommen haben, sind drei Titel aus Deutschland zu finden (International Journal of Computer Assisted Radiology and Surgery, Journal of Clinical Monitoring and Computing, Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform) sowie sieben neue BMC-Titel (BMC Biochemistry IF 1,988; BMC Endocrine Disorders 2,163; BMC International Health and Human Rights; BMC Medical Ethics 1,737; BMC Ophthalmology 1,000; BMC Pregnancy and Childbirth 2,834; BMC Surgery 1,333).

Alle 12.000 Titel, die einen Impact Faktor haben, finden sie hier als PDF- (langsam) bzw. HTML-Datei.

Die Liste der titel changes finden Sie hier. Titeländerungen führen in der Übergangszeit meist zu reduzierten Impact Faktoren.

Unter den 20 Zeitschriften mit dem höchsten Impact Faktor sind 8 von Nature (Vorjahr: 9), 6 von diversen Fachgesellschaften (5) – darunter eine türkische(!) auf Rang 17, je 2 von Annual Reviews (2) und Elsevier (2), je 1 von Wiley (2) und T&F (0). Auffallend wie wenig Artikel die meisten haben, das fängt bei 9 Artikelchen für Advances in Physics an und hört bei 19 für den Spitzenreiter CA auf (erstmals ein IF > 100 !). Die ganzen Annual Reviews-Zeitschriften (7 unter den obersten 40) haben ja auch nur um die 20 Paperchen. Die beste deutsche Zeitschrift liegt auf Rang 54. Es handelt sich um die Open Access-Zeitschrift Living Reviews in Relativity vom stolzen Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam mit neun(!) Artikeln.

Unter der Rekordzahl an Zeitschriften, die ein „anomalous citation pattern“ aufweisen, die zu einer signifikanten Störung des Journal Impact Factor führen würden, sind mit der Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie (zum zweitenmal nach 2010) und der Zeitschrift für pädagogische Psychologie auch zwei deutschsprachige Zeitschriften. Beide wurden wegen „exceptionally high self citation rate“ aus der Impact Faktor-Liste ausgeschlossen und gelten damit als „suppressed titles“. (Dagegen haben wohl 24% self cites genügt, um die Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin wieder zu rehabilitieren).

Achtung: Unter der gewohnten Adresse https://www.uni-muenster.de/ZBMed/zeitschriften/impact/ finden Sie zur Zeit nur die Impact Faktoren 1994-2010. Wir werden die 2011er IFs einarbeiten, sobald wir die Daten vom Datenbankanbieter Thomson Reuters bekommen haben.

med – Das Magazin der Zweigbibliothek: Ausgabe 2-2012

Inhaltsverzeichnis:

 
Die neue Ausgabe der Bibliothekszeitung med finden Sie sowohl bei issuu (siehe oben) als auch in Westfalica Electronica (PDF). Die gedruckten Exemplare finden sie ab Mittwoch in der Bibliothek und in der Personalkantine. Darüber hinaus werden allen Instituten und Kliniken Exemplare zugeschickt.

Zahl der Volltexte in PubMed überschreitet die Marke von 8 Millionen

Mit heutigem Datum stehen Ihnen erstmals mehr als 8 Mio. Volltextartikel in PubMed zur Verfügung. Von diesen Artikeln wurden 6,1 Mio. von der Zweigbibliothek Medizin lizenziert (als Universitäts- oder National-Lizenz) und weitere 2 Mio. stehen als Open Access oder Embargo-Zeitschrift frei zur Verfügung. Dies entspricht ca. 38% aller PubMed-Zitate.

Zusätzlich sind hundertausende weitere Volltext-Artikel von der Bibliothek lizenziert, aber aus folgenden Gründen nicht in PubMed nachgewiesen:

  • Die Zeitschrift wird nicht von PubMed indexiert (deutschsprachige oder ältere als 1945)
  • Die Zeitschrift liefert PubMed keine Volltext-Links
  • Die Volltext-Links in PubMed zeigen auf eine nicht lizenzierte Version der Zeitschrift

Denken Sie also immer daran, dass Sie sich nicht nur auf den orangen Volltext-Button in PubMed verlassen können, sondern zusätzlich noch unser Zeitschriftenverzeichnis konsultieren!


PubMed umfasst über 21 Millionen Zitate für biomedizinische Literatur aus Medline, biowissenschaftlichen Zeitschriften und Online-Büchern. Die Zitate und Abstracts aus PubMed erfassen die Bereiche Medizin, Krankenpflege, Zahnmedizin, Veterinärmedizin, Gesundheitswesen und vorklinische Fachgebiete. PubMed bietet auch Links zu relevanten Websites und zu den anderen NCBI-Ressourcen wie z.B. Gen- oder Proteindatenbanken. PubMed ist eine kostenfreie Datenbank, die vom National Center for Biotechnology Information (NCBI) der US National Library of Medicine (National Institutes of Health) betrieben wird.

Foto: S-Charly at fotolia.com

ZB Med präsentierte sich beim 3. Alumni-Tag 2012


Der Stand der Bibliothek war Anlaufstelle für viele Fragen rund um die wissenschaftliche Fachinformation.

Heute, am 23. Juni 2012, präsentierte sich die Zweigbibliothek Medizin bereits zum dritten Mal nach 2008 und 2009 auf dem Welcome [back]!-Tag der Medizinischen Fakultät und ihres Alumni-Vereins MedAlum. Über 150 Mediziner und Medizinerinnen vom Ausbildungsjahr 1961 bis 2012 besuchten ihre alte Ausbildungsstätte auf Einladung der Medizinischen Fakultät.

An Stand der ZB Med wurden Fragen rund um die Informationsvermittlung im Allgemeinen und die Dienstleistungen der Bibliothek im Speziellen fachkundig beantwortet. Insbesondere die Bücher von Alumnis aus den Beständen der Bibliothek zogen viel Interesse auf sich. Immer wieder hieß es: „Welchen Nutzen hätte ich persönlich von der Nutzung ihrer Bibliothek?“ – Alumni können vor Ort, in der Zweigbibliothek Medizin, auf Datenbanken, zigtausend elektronische und gedruckte Bücher und 8 Mio. Onlineartikel zugreifen. Literaturrecherchen werden – nach Absprache – durchgeführt und Dokumente geliefert, hier gibt es für MedAlum-Mitglieder 50% Rabatt.

Durch den Um- und Neubau der Anatomie hatte sich das Ambiente sehr zum Positiven verändert, auch das schöne Wetter und die hervorragenden Vorträge ließ keine Wünsche offen.



Die Mitarbeiterinnen Frau Boruszewski, Frau Schulenborg, Bibliotheksleiter Dr. Obst und Frau Dr. Williamson (Dekanat) am Stand der ZB Medizin.

Bibliotheks-iPads: 200ter Ausleiher

Die ZB Med konnte heute den 200. Ausleiher eines iPads begrüssen! David Schwarzmeier ist Medizinstudent im 9. Semester (Foto) und hat bei seinen Kommilitionen beobachtet, wie sie in Vorlesungen mit dem iPad die Skripte bearbeiten und annotieren. Er möchte gerne einmal ausprobieren, ob dies auch für ihn einen möglichen Weg darstellen könnte, die Vorlesungsinhalte mitzuverfolgen.

Ein bisschen wundert er sich allerdings darüber, dass es erst 200 Ausleiher sein sollen und nicht wesentlich mehr. Immerhin läuft die iPad-Ausleihe ja schon seit dem 17. August 2010 und ist damit eine der ältesten iPad-Angebote für Studierende weltweit. Eine kurze Rechnung zeigt: 94 Wochen Projektzeit, davon 38 Wochen drei iPads je 1 Woche und 56 Wochen drei bis zehn iPads je 2 Wochen ausleihbar. Berücksichtigt man noch Verlängerungen und die Überziehung der Leihfrist kommt man auf eine Auslastung von über 80%. Sehr viel mehr Ausleiher wären also gar nicht möglich gewesen in den knapp zwei Jahren.

Die iPad-Ausleihe der ZB Med wurde inzwischen in einer Umfrage sehr positiv evaluiert. Die Ausleihe von iPads ist kein Randservice, sondern trifft auf einen großen Bedarf und eine noch größere Zufriedenheit. 92% aller Antwortenden wünschen sich, dass ihre Vorlesungen auf den iPads zur Verfügung stehen sollten. Über die Hälfte arbeitete mit Vorlesungsskripten und -Folien auf dem iPad. Dies scheint sich zunehmend als effizienter Weg etabliert zu haben, um Vorlesungsinhalte zeitnah aufzuarbeiten.

Diese Bedürfnisse hat die Bibliothek antizipiert und beim Dekanat bereits im März einen Antrag auf Qualitätsverbesserungsmittel gestellt, um in Zukunft iPads für ein ganzes Semester ausleihen zu können.

David Schwarzmeier findet dies eine ganz hervorragende Idee…

Ruheraum gegen Stress

Eine aktuelle Forsa-Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse (PDF) unter 1000 Studenten in Nordrhein-Westfalen kommt zu erschreckenden Ergebnissen, wie der Spiegel am 13. Juni berichtete: 75 Prozent der Befragten fühlen sich nervös und unruhig, 23 Prozent haben Phasen tiefster Verzweiflung, und 15 Prozent leiden unter Panikattacken. Als Folge greift jeder zehnte der Befragten zu Psychopharmaka. Für die vergangenen vier Jahre errechnete die Krankenkasse einen Anstieg von 55 Prozent. Noch eher als zu Tabletten greifen Studenten zur Stressbewältigung verstärkt zu Alkohol (15 Prozent) und Zigaretten (18 Prozent).

Als Ursachen werden von den Betroffenen Prüfungsstress und Leistungsdruck durch verschärfte Studienbedingungen genannt. Jeden vierten bis dritten Studierenden plagen Zukunftsangst und Geldsorgen. Viele beschweren sich über kurze Studienzeiten und wenig Freiräume.

Die im Wahlkreis 3 (Philosophische Fakultät, FB 6 – 9) für den Senat kandidierende Bunte Liste hat dies nun zum Anlaß genommen, ein Ruheraum-Konzept zu fordern:

Dieser Entwicklung wollen wir ein Ruheraum-Konzept entgegensetzen. Wenn ihr uns wählt und wir in den Senat einziehen, werden wir auf die Hochschulleitung, aber auch auf interessierten Studierenden, Angestellten und ProfessorInnen, zuzugehen, um Räume, die als Ruheorte in Frage kommen, zu suchen und einzurichten.

Unterstrichen wurde obige Aussage durch einen Hinweis auf den Ruheraum der Zweigbibliothek Medizin, den wir vor genau drei Jahren eingeweiht hatten. Ihr findet ihn neben dem Lesesaal.

Dieser Blogeintrag blieb auch in der Münsteraner Presselandschaft nicht unbeachtet, wie gestern in der WN nachzulesen war:

Die TK hat übrigens eine Konsequenz aus den Ergebnissen gezogen und bietet in Kooperation mit Universitäten und Hochschulen eine „Stressless Academy“ an. Studierenden sollen dabei Strategien und Maßnahmen an die Hand gegeben werden, wie sie besser mit Stress und den Folgen umgehen können. Zum Auftakt wird die TU Dortmund besucht, weitere Termine gibt es an den Hochschulen Bielefeld, Münster, Paderborn, Duisburg, Mülheim und mittelfristig an allen NRW-Hochschulen.

Foto: Bunte Liste Münster

mediscript: Integriertes Lernmaterial freischalten

Mit dem mediscript Lernsystem (wir berichteten) haben Sie den Zugriff auf die Online-Bücher „Das Physikum“ und „Das Hammerexamen“ von Elsevier. Von mediscript gibt es einen direkten Link auf die entsprechenden Stellen in diesen Büchern, die darum auch als „integrierte Lermaterialien“ bezeichnet werden. Um den Zugang zu aktivieren, bitte schreiben Sie eine E-mail an support@mediscript.de und geben Sie an, für welches Buch Sie sich interessieren. Sie erhalten dann einen Pin-Code für das gewünschte Buch und können es unter „Lernmaterialien“ freischalten.

Die freigeschalteten Bücher können direkt unter „Lernmaterialien“ aufgerufen werden:

Alternativ schlägt mediscript geeignete Kapitel vor, wenn es aufgrund von falsch beantworteten Fragen (Flops) einen Nachholbedarf erkennt. Gehen Sie dazu auf den Menüpunkt „Statistik“:

Die Wiki-Seite MediScript Registrierung verrät Ihnen genau, wie Sie Bücher freischalten können.

Zeitschriftensuche

Wie Sie vielleicht schon gemerkt haben, hat die ZB Med die Zeitschriftensuche auf der Homepage umgestellt. Statt zunächst in unserer lokalen Datenbank der Zeitschriften zu suchen und dann bei Nicht-Finden auf die Elektronische Zeitschriftendatenbank Regensburg (EZB) weitergeleitet zu werden, recherchieren Sie nun direkt in der EZB.

Die EZB ist ein kooperativer Service von 581 Bibliotheken mit dem Ziel, ihren Nutzern einen einfachen und komfortablen Zugang zu elektronisch erscheinenden wissenschaftlichen Zeitschriften zu bieten. Aufgenommen werden alle Zeitschriften, die Artikel im Volltext anbieten. Sie haben die Möglichkeit sich auch anzeigen zu lassen, welche Hochschule eine bestimmte Zeitschrift abonniert hat.

Die EZB bietet eine Vielzahl an Informationen zu der jeweiligen Zeitschrift an, vor allem Links zu den verschiedenenen Zugriffsorten und Jahrgängen, aber auch ob die Zeitschrift an einem Institut in Münster in gedruckter Form vorhanden ist.

Wichtig ist insbesondere die so genannte AMPEL:

OXX
Der Volltext der Zeitschrift ist frei zugänglich.

XOX
Die Zeitschrift ist an einer Teilnehmerbibliothek lizenziert und für die Benutzer dieser Institution im Volltext zugänglich.

XXO
Die Zeitschrift ist nicht abonniert und daher nicht im Volltext nutzbar.

OXX
Für die Zeitschrift ist an der Teilnehmerbibliothek keine fortlaufende Lizenz vorhanden. Daher ist nur ein Teil der erschienenen Jahrgänge im Volltext zugänglich.

Wenn Sie unsere Zeitschriftensuche vermissen, können Sie diese jederzeit unter dem Menüpunkt Zeitschriften/Recherche aufrufen.

Uni-Postfach nicht verwaisen lassen!

Wie die Unizeitung in ihrer aktuellen Ausgabe mitteilt, sollen die Studierenden dazu verpflichtet werden, regelmäßig die Nachrichten ihres Uni-Postfachs @uni-muenster.de abzurufen.

Eine Uni-Muenster-Emailadresse ist für viele Dienste notwendige Voraussetzung, wie z.B. für die Literaturverwaltung mit Refworks, die Artikelbestellung mit Rapidoc, das Einloggen an den Bibliotheks-PCs, den Scan2Mail-Service an zwei Kopiereren der ZB Med, Anmeldung bei VPN/eduroam, zum Aktivieren der Studierendenkarte usw.

In machen Fällen (Rapidoc) kann allerdings auch auch die UKMuenster-Emailadresse benutzt werden.

Die Bibliothek hatte vor kurzem ebenfalls darauf hingewiesen, dass Email-Erinnerungsschreiben – wie z.B. vor Ablauf der Leihfrist – zwar auch an private Emailadressen verschickt werden, die Sie im Ausleihsystem eingetragen haben, dass aber eine Weiterleitung von der Uni-Muenster-Adresse auf Ihre private Emailadresse sehr ratsam ist, um auch wirklich alle wichtigen Mails zu bekommen. Diese Weiterleitung kann problemlos im Nutzerportal Mein ZIV eingerichtet werden.

Eine dauerhafte E-Mail-Adresse der Universität erhalten auch Mitglieder des Alumni Clubs der Universität.

Neues E-Book-Portal für Bücherwünsche

Die ZB Med bietet zusammen mit der ULB über 6.400 Online-Bücher im Hochschulnetz an. Manchem ist dies nicht genug, denn es gibt viele Verlage und Fachgebiete, die nicht oder nur unzureichend erfasst sind.

Zur Abdeckung dieser „blinden Flecken“ bieten wir nun eine Möglichkeit an, – neben gedruckten Büchern – auch elektronische Bücher einfach und komfortabel zu desiderieren. Dazu hat die ZB Med gemeinsam mit Lehmanns Media ein E-Book-Portal entwickelt, das es Ärzten und Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät Münster erlaubt, nach lieferbaren E-Books zu recherchieren und sie zur Anschaffung vorzuschlagen. Dazu muss man sich innerhalb des Hochschulnetzes befinden.

Das E-Book-Portal beinhaltet zigtausend deutsch- und englischsprachige Bücher von hunderten Verlagen weltweit. Bei vielen Titel (meist die mit „Ebrary“ gekennzeichneten) können Sie sich eine Vorschau des Buches anzeigen lassen und schon einmal in das Buch hineinschnuppern.

Mit einem Klick auf den obigen Button öffnet sich ein Formular (s.u.), in das Sie bitte Ihren Namen, Ihr Institut/Klinik und Ihre Email eintragen, damit wir Sie benachrichtigen können, sobald das Buch zur Verfügung steht. Sollte dieses Projekt erfolgreich verlaufen, wird darüber nachgedacht, die Freischaltung zu automatisieren: Ihnen würde dann das gewünschte Buch sofort zur Verfügung stehen, Sie bräuchten nicht mehr zu warten.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir diese komfortable Möglichkeit, elektronische Bücher zu beschaffen, vorerst nur für Ärzte und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät Münster anbieten.


Zugänglich ist dieses Portal nur im Hochschulnetz der Universität.

Klinikleitfäden-App: Gutscheine für Notarzt-Leitfaden

Seit kurzem hat der Elsevier-Urban & Fischer-Verlag seine Buchserie Klinikleitfäden auch als App für iPhone und Android zur Verfügung gestellt.

Bei den Klinikleitfäden handelt es sich um praxisnahe und alltagerprobte Reference Works, die unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinien erstellt werden – also eine ideale Informationsquelle für das schnelle Nachschlagen unterwegs.

Die App kann gratis heruntergeladen werden und enthält Testkapitel aus 11 Fachgebieten. Sie wurde zunächst für das iPhone/Android programmiert, soll aber bald auch für das iPad zur Verfügung stehen. Die iPhone-Version ist bereits sehr ausgereift und läßt kaum Wünsche offen, was für das iPad höchsten Lesegenuß und damit eine echte Alternative zum gedruckten Buch verspricht: Der gesamte Index aller – gekauften – Titel ist durchsuchbar, Notizen können hinzugefügt, Favoriten gespeichert und besuchte Kapitel wieder aufgerufen werden.

Angehörige der Uni Münster können sich das Buch Notarzt-Leitfaden, 6. Auflage 2010, von Hintzenstern, Ulrich von (Hrsg.), 784 Seiten, kostenfrei in der Klinikleitfäden-App herunterladen. Den Gutschein dafür gibt es bei der ZB Med. Bitte Anfragen per Email mit Namen und Semester an info@zbmed.ms richten.

Einfach in der Klinikleitfäden-App auf „Shop“ gehen, ganz nach unten scrollen und den sechsstelligen Code bei „Gutschein einlösen“ eingeben. Der Download des Notarzt-Leitfaden beginnt dann automatisch. (wenn nicht, einfach Prozedur wiederholen und den Code nochmal eingeben).

Elsevier’s Klinikleitfäden steht in direkter Konkurrenz zu Thieme’s Kittelcoach.

Preisgestaltung

Im Gegensatz zu der Klinikleitfäden-App kostet die Kittelcoach-App 4,99 Euro, wofür man aber die „Checkliste Neurologie“ in der 4. Auflage gratis dazu bekommt.

Wie aus den Kommentaren bei iTunes deutlich wird, ist der Preis für das Buch selber (via In-App-Kauf) ein wichtiges Entscheidungskriterium. Das App-Buch wird – wie vermutet – nur dann gekauft, wenn es preiswerter ist als das gedruckte Pendant, da man sich – so ein viel geäußertes Argument – „bei Preisgleichheit doch direkt das gedruckte Buch kaufen könne“.

Während Elsevier diese Erwartungshaltung zumindest ansatzweise bedient, da die App-Bücher 5 bis 15 Euro günstiger sind als das gedruckte Buch, setzt Thieme auf das Konzept, das App-Buch kostenlos zum Print-Buch mitzuliefern (die umgekehrte Idee, das Print-Buch zum App-Buch kostenlos hinzu zu liefern, ist gescheitert und wurde heute von Thieme eingestellt). Das Geschäftsmodell „gedrucktes Buch“ verspricht in den Augen des traditionsreichen Familienverlags wohl noch immer am meisten Stabilität, Umsatz und Rendite. Auch wenn inzwischen viele Nutzer ein E-Buch aus Praktikabilitätsgründen gegenüber dem Print-Buch bevorzugen würden, wenn es denn nur (etwas) preiswerter wäre!

Interessant bis verwunderlich ist dagegen die iTunes-Erklärung von Thieme, wieso man das App-Buch nicht günstiger als das Print-Buch anbieten könne:

Mal ehrlich – eine Checkliste kostet einfach, was sie immer kostet. Denn der Preis hängt nicht am Format, sondern an den Inhalten – die sorgfältig und aufwändig überlegt, erfasst, aufbereitet und redigiert werden müssen. Dieser Aufwand und diese Sorgfalt werden immer das meiste Geld kosten – egal ob für eine App oder ein Buch oder sonst ein Format. Es kann also keine Checklisten-App für den halben Preis (oder noch weniger) geben.

Kein Satz über den Zwischenhandel (Buchhandlungen oder Apple), Preisbindung oder eingesparte Kosten wie Druck oder Distribution.

Ich bin mal gespannt, welches Geschäftsmodell sich durchsetzen wird und ob die 10-20% Einsparungen, die Elsevier bei App-Büchern anbietet, ausreichen, um einen signifikanten Kundenstamm anzuziehen.

Trial: mediscript Prüfungsfragen zugänglich

Seit heute bietet die Bibliothek einen freien Trial-Zugang für das medizinische Prüfungstool mediscript des Elsevier-Verlags an. Der Zugang läuft zunächst bis Ende des Jahres und soll bei Erfolg verlängert werden.

Sie müssen sich für die Nutzung einmalig bei mediscript registrieren.
Hier finden Sie die Anleitung dazu.

mediscript vs. examen online

mediscript stellt eine direkte Konkurrenz zu Thieme examen online dar. Beide Tools waren bereits in der Vor-Internet-Ära dominierend bei der Prüfungsvorbereitung, wobei Elsevier mit der gelben mediscript-Reihe (egal als Heft oder als CD/DVD) gegenüber Thieme’s „Schwarzer Reihe“ immer die Nase vorn hatte.

1. Beide bieten über 20.000 IMPP-Prüfungsfragen aus den Examina der letzten Jahre an. Beide sind aber unterschiedlich schnell, was die Integration neuer Prüfungsfragen angeht: So wirbt mediscript damit, dass die Frühjahrsexamina für Physikum und Hammerexamen bereits online sind, während bei Thieme das 2. Examen noch nicht freigeschaltet ist.

2. Die Zugänge zu Thieme examen online sind (auf 250 pro Examen) limitiert, was in der Vergangenheit schon mal häufiger Probleme machte.

3. Elsevier wirbt mit einem integrierten Lernsystem, das a) mit einem Lernorganizer eine individuelle Stärken- und Schwächenanalyse betreibt und optimale Lernzeiten und Trainingsmaterialien erstellt, und b) Lernmaterialien integriert, wie z.B. die beiden Buchta, und so direkt zur entsprechenden Textstelle führt.

4. Ansonsten tun sich die beiden Kontrahenten nichts: Beide ermöglichen die Zusammenstellung individueller Fragen, bieten aber auch vorgefertigte Fragensammlungen an. Es gibt einen Lern- und einem Prüfungsmodus, jede Menge Statistiken, auch Thieme hat einen Lernplaner, der ausrechnet wieviele Stunden man jeden Tag üben muss und dies nach Outlook exportiert, des weiteren können Notizen und Markierungen angelegt, die Fragenreihenfolge und Kommentar/Lösungsanzeige beliebig verändert werden – der Einstellungen sind viele und kein Wunsch bleibt unerfüllt.

Kosten

Wieso bieten wir eigentlich seit zweieinhalb Jahren mit examen online ausgerechnet das Prüfungstool des Anbieters Thieme an? Ganz einfach: Beim damaligen Vergleichstest hatte sich Thieme gegen den einzigen Konkurrenten – Springer’s DasErste – durchgesetzt. mediscript kam erst 2011 auf dem Markt.

Die Bezahlung von Thieme examen online erfolgt aus Studienbeiträgen, läuft aber Ende 2012 aus. Die Bibliothek hat rechtzeitig einen Antrag auf Verlängerung gestellt – diesmal allerdings aus Qualitätsverbesserungsmitteln.

Werden die Mittel genehmigt, steht Anfang 2013 die Entscheidung darüber an, welches der beiden vorherrschenden Systeme lizenziert werden soll: Das bewährte examen online von Thieme oder der Platzhirsch mediscript von Elsevier. Wir werden diese Entscheidung gemeinsam mit unseren Nutzern treffen.