Promovenden scheuen Publikation im Internet

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Wie die obige Grafik zeigt (klicken zum Vergrössern), sinkt die Zahl der an der Medizinischen Fakultät Münster abgelegten Dissertationen seit den 90er Jahren mehr oder weniger kontinuierlich. Mit einer Rate von -7 Diss/Jahr (r2=0,63) wird sich in 30 Jahren die Zahl der Dissertationen halbiert haben.

Des weiteren ist der Prozentsatz der in digitaler Form abgegebenen Dissertationen interessant. Mit dem Launch des Hochschulschriftenservers Miami 2002 wurde es Universitätsangehörigen möglich, ihre Publikationen dauerhaft in elektronischer Form zu archivieren.

Mit Änderung der Promotionsordnung vom 3.2.2003 wurde die Ablieferung der Doktorarbeit in digitaler Form erlaubt, was schnell dazu führte, dass zeitweise über zwei Drittel aller Promovenden ihre Arbeit in digitaler Form ablieferten. Ab 2010 (und verstärkt ab 2011) bricht die Ablieferungsquote jedoch von durchschnittlich 57% auf 23% ein – eine Tendenz, die an der übrigen Universität nicht festzustellen ist, wie die Abbildung unten zeigt.

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Über die Gründe kann nur spekuliert werden: Was ist in den Jahren 2008-2011 passiert, dass Medizinstudierende ihre Doktorarbeit nicht mehr so gerne digital abgeben? Eine Untersuchung wie z.B. eine Umfrage unter Doktoranden wäre hier sicher hilfreich.