Strukturen der Stadt

Das Leben in einer Stadt wird durch eine Vielzahl eng miteinander verknüpfter politischer, sozialer, wirtschaftlicher und städtebaulicher Strukturen geprägt. Ergänzend zur chronologischen Entwicklung können diese Merkmale und Akteure städtischer Entwicklung im Idealfall als diachrone Aspekte beschrieben werden. Zu den politischen Strukturen gehören der Rat oder die Zünfte, die jedoch nicht nur auf ihre politische Entscheidungsgewalt, sondern auch hinsichtlich ihrer Bedeutung/Funktion in der Gesellschaft untersucht werden können. Dies leitet zu den sozialen Strukturen über, mit denen v.a. die in der Stadt lebenden Gruppen sowie deren Rechte und Pflichten beschrieben werden, also Bürger, Patrizier, Arme und Randgruppen oder auch Kleriker und Juden. Wirtschaftliche Strukturen werden im Kontext des Marktes beschrieben, der sowohl abstrakte Handelsbeziehungen als auch einen konkreten Ort in der Stadt bedeutet. Die städtebaulichen Gegebenheiten sind also eng mit den wirtschaftlichen, aber ebenso mit den politischen und sozialen Merkmalen verbunden und prägen das äußere Erscheinungsbild der Stadt. So lässt sich das Rathaus nicht vom Rat – und als mittelalterliches Kauf- und Gasthaus nicht vom Markt – trennen, die Kirche oder der Kirchhof nicht vom Klerus und das Hospital nicht von den Armen und Kranken. Der Begriff Zünfte zeigt dieses enge Beziehungsgeflecht: Zünfte waren in erster Linie wirtschaftliche und soziale Organisationen, sie waren in vielen Städten zudem an der politischen Herrschaft beteiligt und prägten durch Ihre Versammlungshäuser das städtische Erscheinungsbild.

Arme und Randgruppen

Arme und Randgruppen

Bürger

Bürger

Hospital

Hospital

Juden

Jüdisches Leben
© IStG

Kirche

Kirche

Kirchhof

Kirchhof

Klerus / Geistlichkeit

Klerus / Geistlichkeit

Markt

Markt

Patrizier

Patrizier

Rat

Rat

Rathaus

Rathaus

Stadtmauer

Stadtmauer

Zünfte

Zünfte