Sino-German Forum of Youth Football Research and Development 

Shanghai, 23.-25. November 2017

Nach der Gründung der "International Football Academy” an der Tongji Universität in Shanghai im Juni 2017, die auf eine gemeinsame Initiative des dortigen Departments of Sport Science und des Willibald Gebhardt Instituts e.V. (WGI)  aus dem Jahr 2016 zurück geht (wir berichteten darüber), fand nun das erste deutsch-chinesische Forum unter Beteiligung der beiden Partner statt. Das WGI war mit einer dreiköpfigen Delegation vertreten. Das Forum wurde in Anwesenheit von mehr als 150 Personen aus Wissenschaft und Fußballsport vom Vizepräsidenten der Tongji-Universität. Prof. Wu Jiang und dem Leiter des dortigen deutsch-chinesischen Zentrums für Kulturaustausch, Prof. Qi Dong, eröffnet. Hermann Korfmacher, Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) und zugleich Präsidiumsmitglied im WGI referierte anschließend zum Thema „Aufbau und Entwicklung des Fördersystems des Juniorenfußballs im Westdeutschen Fußballverband (WDFV)“ und gab einen detaillierten Überblick über Ziele, Inhalte und Strukturen des organisierten Fußballsports in Deutschland am Beispiel des WDFV.

Roland Naul und David Niehues stellten eine innovative Re-Analyse der Ergebnisse der Juniorkaderuntersuchungen des WDFV (U13-U15) zur fußballspezifischen Fitness und zu psycho-mentalen Persönlichkeitsmerkmalen aus den Jahren 2004 bis 2006 vor mit dem aktuellen Abgleich (2017), welche Fußballtalente damals mit ihren Merkmalen heute als Senioren im internationalen (Premier-League) und nationalen Profifußball (Bundesliga) „angekommen“ sind. Psycho-mentale Eigenschaften, so ein Ergebnis,  spielten dabei eine größere Rolle als körperlich-konditionelle Spitzenwerte im Fitnessbereich. Zu den Highlights des Forums zählten Beiträge über die aktuelle Entwicklung des Schul- und College-Fußballs in China und der Aufbau von zwei Football-Colleges des FC Bayern München in Shenzhen und Qingdao sowie zwei ausgezeichnet besetzte workshops, in denen der Dialog über Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Fußballsport zwischen Deutschland und China diskutiert wurden. Man war sich abschließend einig, dass es einen eigenen, chinesischen Weg zum Erfolg im Spitzenfußball geben müsse, der als Grundlage eine weitere, fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China im Junioren- und Amateurbereich haben sollte.