Reliquientransfer im Mittelalter

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Über den Transfer von Reliquien zwischen dem katholischen und orthodoxen Christentum des Mittelalters hat Byzantinist Prof. Dr. Michael Grünbart vom Exzellenzcluster in der Ringvorlesung „Transfer zwischen Religionen“ gesprochen. „Trotz vielfältiger Auseinandersetzungen in der Entwicklung und des Auseinanderlebens des Christentums bis ins Spätmittelalter war das Interesse an Reliquien ungebrochen“, sagte der Wissenschaftler. Die Sprache dieser Objekte der religiösen Verehrung, bei denen es sich nach christlicher Vorstellung um einen Körperteil oder ein persönliches Besitzstück eines Heiligen handelt, hätten katholische wie orthodoxe Christen gleichermaßen verstanden. „So kam es zum intensiven Austausch von Reliquien.“

Vortrag „Reliquientransfer – Verbindendes zwischen den christlichen Welten des Mittelalters?“

Die Themen der öffentlichen Reihe, die der Exzellenzcluster und das Centrum für religionsbezogene Studien (CRS) im Sommersemester 2015 organisiert, reichen von multi-religiösen Identitäten in modernen pluralen Gesellschaften über den Transfer in der regulierten Religionsvielfalt Chinas bis zum christlich-muslimischen Dialog im Nahen Osten. Erörtert werden auch die christliche Kabbala, Wechselwirkungen zwischen dem Buddhismus und anderen indischen Religionen sowie die Rezeption hinduistischer Konzepte im Westen und umgekehrt. Vertreten sind die Fächer Religionswissenschaft, Byzantinistik, Indologie, Islamwissenschaft, Judaistik, Sinologie, Theologie und Philosophie.Am Exzellenzcluster werden Transfer-Phänomene seit 2012 im Forschungsfeld „Integration“ untersucht.

Mehr Informationen zum Vortrag vom 30. Juni 2015 finden sich auf der Website des Exzellenzclusters. Journalisten können sich bei Interesse an sendefähigen O-Tönen an das Zentrum für Wissenschaftskommunikation unter der Telefonnummer +49 251/83-23376 oder per E-Mail an religionundpolitik@uni-muenster.de wenden.