„Critical Rationalism and the Development of Human Society“

Soziologe Masoud Alamuti erhält Stipendium der Alexander von Humboldt Stiftung

Dr. Masoud Mohammadi Alamuti
Dr. Masoud Mohammadi Alamuti
© privat

Der iranische Soziologe Dr. Masoud Mohammadi Alamuti hat das „Georg Forster-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler“ der Alexander von Humboldt Stiftung verliehen bekommen. Damit wird der Sozialtheoretiker drei Jahre am Exzellenzcluster im Projekt A2-7 „Pluralismus und Normenbegründung in der Moderne“ von Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Thomas Gutmann arbeiten. Das auf mehrere Bände angelegte Forschungsvorhaben Alamutis trägt den Titel „Critical Rationalism and the Development of Human Society“.

„Dr. Alamutis Forschungsprojekt verbindet eine weiterentwickelte Philosophie des Kritischen Rationalismus und eine Theorie rationalen Handelns mit soziologischen und historischen Analysen“, erläutert Prof. Gutmann. „Im Zentrum steht die Idee, dass sich der – auch im ‚Westen‘ – unabgeschlossene und multidimensionale Prozess sozialer Modernisierung und Säkularisierung als die Herausbildung einer ‚offenen Gesellschaft‘ analysieren lässt.“ Das Augenmerk von Masoud Alamuti gilt der Untersuchung von Modernisierungsblockaden. Darin trifft sich die Forschung des iranischen Soziologen mit den Überlegungen zu einer Theorie der „Normativen Moderne“ im gastgebenden Projekt des Exzellenzclusters, wie Thomas Gutmann erläutert. „Der Fokus von Masoud Alamuti auf die Frage, welche Form der Kritik dazu führt, dass sich tradierte Lebensformen und Institutionen, Deutungsmuster und Weltbilder, Rechtfertigungsnarrative und Normen verändern, weil sich ihre Geltungsansprüche nicht mehr einlösen lassen, verspricht damit auch einen Beitrag zur neuen Untersuchungsperspektive des Exzellenzclusters, der Frage ‚Normativer Dynamik‘ auf dem Feld von Religion und Politik.“

Dritter Gastaufenthalt am Exzellenzcluster

Dr. Masoud Mohammadi Alamuti ist Wissenschaftler des „Institute for Management and Planning Studies“ (IMPS) in Teheran und war bereits von Juli 2013 bis August 2014 sowie im Sommer 2015 Gastwissenschaftler am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ in Münster. Er vollendete hier sein Buch „Critical Rationalism and Globalisation. Towards the Sociology of the Open Global Society“, das im März 2015 im Verlag Routledge erschienen ist. Die Publikation fügt sich in die Forschungen des Exzellenzclusters zur Modernisierungs- und Säkularisierungstheorie sowie zu transkulturellen Verflechtungen ein.

Der an der englischen Newcastle University promovierte Alamuti war seit 1997 für zwei entwicklungssoziologische Forschungsprogramme in Kooperation mit dem United Nations Development Programme (UNDP) verantwortlich, die in den ersten nationalen Entwicklungsbericht Irans 1999 und den iranischen „First Millennium Development Goals Report“ 2004 eingeflossen sind. (dak/vvm)

Georg Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung

Mit dem Georg Forster-Forschungsstipendium fördert die Alexander von Humboldt-Stiftung langfristige Forschungsvorhaben herausragender Wissenschaftler aus Entwicklungs- oder Schwellenländern an deutschen Forschungseinrichtungen. Das Stipendium richtet sich an Postdoktoranden, deren Promotion nicht länger als vier Jahre zurückliegt. Sogenannte „erfahrene Wissenschaftler“, deren Promotion nicht länger als zwölf Jahre zurückliegt, erhalten ein höher dotiertes Stipendium. In diesem Jahr verleiht die Stiftung bis zu 80 Georg-Forster-Forschungsstipendien. In den zurückliegenden Jahren war etwa ein Drittel der Bewerbungen erfolgreich. (dak)