„Neu und ungewöhnlich erzählt“

Maria-Theresia-Biographie von Historikerin Stollberg-Rilinger für Leipziger Buchmessen-Preis nominiert

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Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger
© Richard Rilinger

Die neue Biographie „Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit” der Frühneuzeit-Historikerin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der WWU ist für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert worden. Das Buch über die Habsburger Regentin Maria Theresia (1717-1780) ist neben vier weiteren Büchern in der Kategorie „Sachbuch/Essayistik“ nominiert und erscheint im März 2017 im Verlag C.H. Beck. Wie die Leipziger Buchmesse mitteilt, begründet die Jury ihre Entscheidung damit, dass sich in dem Werk eine ganze Epoche spiegelt. Barbara Stollberg-Rilinger erzähle „auf neue und ungewöhnliche Weise“ das Leben einer der mächtigsten Frauen der Geschichte, „die als Regentin weibliche und männliche Rollen, die Welt der Symbole und der Tagespolitik virtuos beherrschte.“ Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Preis der Leipziger Buchmesse, der auch in den Kategorien „Belletristik“ und „Übersetzung“ vergeben wird, wird am 23. März 2017 in einem Festakt überreicht.

Eine „Weiberherrschaft“ war im 18. Jahrhundert nicht ungewöhnlich, neu aber ist, dass die Regentin das Geschäft des Regierens als ihre persönliche Aufgabe ernst nahm, so die Leipziger Buchmesse. Damit habe sie sich von vielen europäischen Monarchen unterschieden, die lieber ihren Neigungen nachgingen und die Amtsgeschäfte anderen überließen. Gestützt auf zahllose, mitunter kaum bekannte Quellen lasse Barbara Stollberg-Rilinger in ihrer Biographie die Verhältnisse am Habsburger Hof lebendig werden. Die Wissenschaftlerin ordne die Kaiserin in die Traditionen ihrer Zeit ein und reflektiere dabei das Geschlecht ihrer „Heldin“ immer mit, ohne es zum Zentrum zu machen.

Die Historikerin leitet am Exzellenzcluster das Projekt B2-22 „Jenseits konfessioneller Eindeutigkeit. Zur diskursiven Formierung religiös devianter Gruppen in der Frühen Neuzeit“. Sie ist stellvertretende Sprecherin des Forschungsverbundes. Sie hat seit 1997 den Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Münster inne. 2005 erhielt sie den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 2013 wurde sie mit dem deutschen Historikerpreis des Historischen Kollegs München ausgezeichnet. Die Biographie über Maria Theresia ist unter anderem im Rahmen eines Fellowships am Wissenschaftskolleg zu Berlin entstanden, an dem die Historikerin von 2015 bis 2016 geforscht hat. (maz/vvm)

Hinweis: Stollberg-Rilinger, Barbara: Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit. München: Verlag C.H. Beck 2017, 1092 Seiten, ISBN 978-3406697487, 34,00 Euro.