Gewalt und Geschlecht

Indische Historikerin Jyoti Atwal als Gastwissenschaftlerin am Exzellenzcluster

News Gastwissenschaftler Jyoti Atwal
Prof. Dr. Jyoti Atwal
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Über das Verhältnis von Gender und Gewalt im postkolonialen Indien forscht die Historikerin und Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Jyoti Atwal aus Neu-Delhi als Gast am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Die Forscherin von der Jawaharlal Nehru University ist auf Einladung der Historikerin Dr. Iris Fleßenkämper vom 4. bis 10. Juni als Gastwissenschaftlerin in Münster. Die beiden Wissenschaftlerinnen sind Teil einer Kooperation indischer und deutscher Gender-Expertinnen, die mittelfristig in ein internationales Netzwerk übergehen soll, das sich aus kulturübergreifender und vergleichender Perspektive mit geschlechtsspezifischen Ungleichheits- und Gewaltverhältnissen auseinandersetzten soll. Gemeinsam arbeiteten sie zuletzt auf einem internationalen Workshop über geschlechtsspezifische Gewalt in Indien und Mitteleuropa, den der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ in Neu-Delhi ausrichtete.

Zu Prof. Atwals Forschungsschwerpunkten gehören indische Frauen aus reformistischer, nationalistischer und zeitgenössischer Perspektive, soziokulturelle und religiöse Aspekte des Lebens von Frauen in Indien während und nach der Kolonialzeit. Sie ist darüber hinaus Expertin für die intellektuelle Geschichte Indiens, insbesondere des 19. Jahrhunderts. Zurzeit forscht sie zu theosophischen Gesellschaften in Indien. Ende Juni wird Prof. Atwal an der Vortragsreihe in englischer Sprache „Cultural Contexts of Gender-based Violence“ („Der kulturelle Kontext geschlechterbasierter Gewalt“) am Exzellenzcluster teilnehmen. Sie spricht am 13. Juni über Geschlecht, Kaste und Gewalt in Indien. Der Vortrag „Gender, Caste and Violence in Contemporary India“ ist von 18:30 bis 19:30 Uhr im Hörsaalgebäude des Forschungsverbundes, Raum JO 101, zu hören. Jyoti Atwal war 2013 bereits als Gastwissenschaftlerin am Forschungsverbund in Münster tätig. (ska)