„Leitlinien zur guten Wissenschafts-PR“

Qualitätskriterien für die Wissenschaftskommunikation unter Beteiligung des Exzellenzclusters vorgelegt

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Leitlinien zur guten Wissenschafts-PR

Im Rahmen der bundesweiten Debatte um Qualitätskriterien für die Wissenschaftskommunikation und um gesellschaftliche Anfragen an die Forschung haben Kommunikatoren, Wissenschaftler und Journalisten aus Hochschulen und Stiftungen „Leitlinien zur guten Wissenschafts-PR “ entwickelt. Der überinstitutionelle Arbeitskreis, organisiert vom Dachverband „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) und dem Bundesverband Hochschulkommunikation, erarbeitete die Leitlinien über mehrere Monate und präsentiert sie am 15. April in Berlin. An dem Prozess war auch der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster beteiligt. Die Leiterin des Zentrums für Wissenschaftskommunikation, Viola van Melis, brachte Erfahrungen und Analysen aus der Forschungsvermittlung für die Geistes- und Sozialwissenschaften ein, für die das Zentrum 2009 als Pilotprojekt gegründet wurde. Philosoph Prof. Dr. Michael Quante nahm die Leitlinien aus ethischer Sicht unter die Lupe.

„Die Debatte um die Krise des Wissenschaftsjournalismus hat dazu geführt, dass die Ursachen der Veränderungen in der gesamten Wissenschaftskommunikation schärfer ins Auge gefasst und genauer bestimmt werden. Dabei wurde auch deutlich, dass die Gesellschaft heute höhere Ansprüche an die Kommunikation von Wissenschaft stellt“, so Dr. Elisabeth Hoffmann vom Vorstand des Bundesverbandes Hochschulkommunikation und Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog. Diese Veränderung treffe alle Akteure und Akteursgruppen in der Wissenschaftskommunikation: Journalisten, Wissenschaftler und die Vertreter der institutionellen Wissenschafts-PR. Um eine qualitätsgesteuerte Wissenschaftskommunikation zu sichern, bedürfe es besonderer Anstrengungen aller Beteiligten. Sie müssten mehr Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit ihrer Arbeit übernehmen.

In der Präambel der Leitlinien heißt es „Wissenschaft prägt weite Bereiche des privaten und gesellschaftlichen Lebens. Sie ist Grundlage für politische, wirtschaftliche und persönliche Entwicklungen und Entscheidungen. […] Damit kommt verlässlichen Informationen von und über Wissenschaft eine immer größere Bedeutung zu. Entsprechend groß ist die Verantwortung der vielfältigen Akteurinnen und Akteure, die Wissenschaft kommunizieren.“ Die Rahmenbedingungen hätten sich durch vielfältige innerwissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen, auch gravierende Umwälzungen in Journalismus und digitaler Kommunikation, verändert. „Damit wachsen die Ansprüche an die Verständlichkeit und Qualität der bereitgestellten Informationen und Dienstleistungen.“ Den Leitlinien ist eine detaillierte „Checkliste“ angefügt, die bei der praktischen Umsetzung der Leitlinien, wie Transparenz und Vollständigkeit der Information über Forschungen und Hochschulleben, unterstützen sollen.

Podium zur praktischen Umsetzung der Leitlinien

An die öffentliche Präsentation der „Leitlinien zur guten Wissenschafts-PR“ in Berlin schließt sich eine Podiumsdiskussion über die Frage an, wie sie sich in der Praxis der Wissenschaftskommunikation umsetzen lassen. Es debattieren Prof. Dr. Ulrike Beisiegel vom Präsidium der Hochschulrektorenkonferenz und Präsidentin der Universität Göttingen, Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl, Präsident acatech, Prof. Dr. Antje Boetius, Vorsitzende des Lenkungsausschusses von Wissenschaft im Dialog, sowie Manuel J. Hartung, Ressortleitung von „ZEIT Chancen“. Die Leitlinien basieren auf dem Positionspapier „Siggener Aufruf“ und auf Arbeiten von PR-Verantwortlichen der Helmholtz-Gemeinschaft. (WiD/ska/vvm)