Altertumswissenschaftler in Stiftungs-Vorstand gewählt

Prof. Dr. Engelbert Winter in Lebenswerk-Förderung des Entdeckers Carl Humann aktiv

News Carl Humann-stiftung

Prof. Dr. Engelbert Winter

© Julia Holtkötter

Der Altertumswissenschaftler Prof. Dr. Engelbert Winter vom Exzellenzcluster ist in den Vorstand der Carl-Humann-Stiftung gewählt worden. Ziel der 1958 gegründeten Stiftung ist es, das Lebenswerk des Forschers Carl Humann (1839-1896) zu sichern und seine archäologischen Leistungen einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln. Die Stiftung unterstützt darüber hinaus Publikationen über die Kulturen des antiken Mittelmeerraumes, öffentliche Sammlungen antiker Kunst sowie Ausgrabungen und Forschungsvorhaben in den Altertumswissenschaften. Der fünfköpfige Vorstand ist verantwortlich für die Umsetzung dieser satzungsgemäßen Aufgaben.

Carl Humann ist als Entdecker des berühmten Zeus-Altars von Pergamon bekannt geworden, der heute als eines der bedeutendsten Monumente der hellenistischen Kunst zählt. Er war zunächst als Kaufmann, Landvermesser und Straßenbauingenieur in der Türkei tätig. Seine archäologischen Interessen führten 1865 zur Entdeckung des Pergamon-Altars. Mit Humanns Namen ist auch der Beginn der ersten systematischen Untersuchungen in der antiken Kulturlandschaft Kommagene 1883 eng verknüpft, in der auch Prof. Winter arbeitet. Als Leiter verschiedener Ausgrabungen in Kleinasien, zuerst in Pergamon, dann in Magnesia am Mäander und Priene, gilt Humann als einer der Pioniere der deutschen Archäologie in Kleinasien.

Prof. Winter forscht schwerpunktmäßig über die Geschichte und Kultur Kleinasiens in hellenistisch-römischer Zeit sowie die antike Religionsgeschichte. Er leitet seit Jahren mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Grabungen im Südosten der Türkei, wo er aktuell in Doliche das Heiligtum des Gottes Iuppiter Dolichenus freilegt. Das Projekt B2-20 des Exzellenzclusters Mediale Repräsentation und „religiöser Markt“: Sichtbarkeit, Selbstdarstellung und Rezeption syrischer Kulte im Westen des Imperium Romanum ist eng mit der Grabung vernetzt. (exc/han/vvm)