„Religiöse Konflikte haben eine lange Tradition“

Religionshistoriker Prof. Dr. Hugh McLeod über Englands Religionsgeschichte seit 1870

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Prof. Dr. Hugh McLeod

dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal F2 Fürstenberghaus am Domplatz 20-22

Über die Vielfalt der Religionen in England spricht Religionshistoriker Prof. Dr. Hugh McLeod am Dienstag, dem 20. November, in der Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. „In England haben religiöse Vielfalt und religiös motivierte Konflikte eine lange Tradition“, so der Wissenschaftler der Universität Birmingham. Ab dem späten 19. Jahrhundert seien religiöse Minderheiten zwar nicht mehr verfolgt und die meisten rechtlichen Benachteiligungen abgeschafft worden. „Doch Vorurteile und Diskriminierung religiöser Minderheiten blieben bestehen“, erläutert der Forscher, der zu den besten Kennern der neuen Religionsgeschichte Europas gehört.

Der englischsprachige Vortrag trägt den Titel „The Pluralism of everyday life: England since 1870“. Er ist öffentlich und beginnt um 18.15 Uhr im Hörsaal F2 im Fürstenberghaus am Domplatz 20-22. Der Vortrag beleuchtet, wie die Mitglieder verschiedener Religionsgemeinschaften und säkularer Gruppen im Alltag – bei der Arbeit, in der Schule und in der Nachbarschaft – miteinander auskamen. Untersucht wird auch, wie sich dieses Verhältnis veränderte, nachdem nicht-christliche Gemeinschaften anwuchsen, säkulare Religionskritik lauter wurde und die christlichen Kirchen zusammenrückten. Prof. Mc Leod will zudem darlegen, warum sich anstelle eines offenen Konflikts eine gewisse Akzeptanz bis zum gegenseitigen Respekt durchsetzte. Der Forscher lehrte im vergangenen Sommersemester als Gast an der Universität Münster.

Die Ringvorlesung „Religiöse Vielfalt“ des Exzellenzclusters und des neuen „Centrums für Religion und Moderne“ (CRM) analysiert Beispiele religiöser Pluralität von der Antike über das Mittelalter und die Frühneuzeit bis zu Deutschland, England, China und den USA heute. Zu Wort kommen unterschiedliche Disziplinen: Religions-, Geschichts-, Islam- und Rechtswissenschaft genauso wie Theologie, Sinologie, Soziologie und Politikwissenschaft. Die Vorträge mit anschließender Diskussion sind dienstags ab 18.15 Uhr im Hörsaal F2 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22 in Münster zu hören. (bhe)