Tagungen in Damaskus und Münster

Exzellenzcluster will Nahostforschung stärken

News Tagung Damaskus

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Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ will länderübergreifend die interdisziplinäre Nahostforschung stärken. Er organisiert 2010 gemeinsam mit der dänischen Aarhus University in Damaskus und Münster zwei internationale Tagungen. Darin geht es um die Wechselspiele religiösen Lebens und die Beziehung zwischen Religionsgemeinschaften im Nahen Osten im hellenistischen und römischen Zeitalter und deren Kontinuität bis in frühislamische Zeit. Die erste Konferenz findet unter dem Titel „Kontinuität und Wandel – Religiöse Identitäten in der Levante von Alexander bis Muhammad“ vom 25. bis 27. März in Damaskus statt. Anfang Dezember folgt in Münster die Tagung „Kontinuität, Diskontinuität und Wandel – Nachleben und Transformation nahöstlicher Religionen in hellenistischer und römischer Zeit“.

Ziel der Konferenz in Damaskus ist es, Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Fachbereichen zusammenzubringen, die sich mit dem Nahen Osten beschäftigen. So tauschen sich in Syriens Hauptstadt Archäologen, Geschichtswissenschaftler, Epigraphiker und Linguisten aus, um dem Thema der religiösen Identität in den einzelnen Disziplinen frische Impulse zu geben und neue Fragestellungen anzustoßen. Die vor dem Hintergrund aktueller Forschungen beleuchteten Phänomene reichen von der Götterwelt Palmyras im Spannungsfeld indigener und hellenistischer Tradition bis zur gemeinsamen Verehrung von christlichen Heiligen durch Muslime und Christen in Resafa. Vom Exzellenzcluster nehmen der Althistoriker Prof. Dr. Engelbert Winter sowie die Klassischen Archäologen Dr. Michael Blömer und PD Dr. Achim Lichtenberger an dem internationalen Dialog teil.

Insbesondere untersucht die Damaszener Konferenz, die Lichtenberger gemeinsam mit Prof. Dr. Rubina Raja von der Aarhus University organisiert, die Kontinuität und den Wandel religiösen Lebens im Nahen Osten von der Zeit der Eroberung durch Alexander bis zur Übernahme der Herrschaft durch die Araber. Gegenstand der Untersuchungen ist, inwiefern sich kulturelle, politische und religiöse Verhaltensweisen in antiker Architektur, Inschriften, Textquellen, Dekorationen und Skulpturen dieser Zeit wiederfinden lassen. Ebenfalls geht es um die Frage, wie dynamisch sich religiöses Leben und das Verhältnis zwischen religiösen Gruppen im hellenistischen und römischen Nahen Osten entwickelt hat. (han)