Byzantinische Freundschaft

Tagung in Washington mit Beteiligung von Clusterwissenschaftlern

News Tagung Washington

Prof. Dr. Michael Grünbart und Prof. Dr. Gerd Althoff aus Münster (mittlere Reihe, v.l.) haben an der Tagung „The Boundaries of Byzantine Friendship“ in Washington teilgenommen.

Freundschaft und Freundschaftsnetzwerke sind laut Byzantinist Prof. Dr. Michael Grünbart wichtige soziale Werkzeuge. „Das gilt für das europäische Mittelalter, nicht nur in Religion und Politik, sondern auch im gelehrten Austausch und in individuellen Lebenswelten.“ Freundschaft und ihre Grenzen im byzantinischen Reich wie im lateinischen Westen standen im Zentrum der internationalen Tagung „The Boundaries of Byzantine Friendship“ am renommierten byzantinistischen Forschungszentrum Dumbarton Oaks (Washington DC), an der auch Wissenschaftler des Exzellenzclusters teilnahmen.

Die Konferenz fand im März als Teil einer Reihe von Tagungen des von der British Academy geförderten Forschungsnetzwerks „Medieval Friendship Networks“ statt. In dieser internationalen Forschergruppe untersuchen Mittelalter-Historiker soziale Beziehungen, Interaktionen und Netzwerke, die im Zeichen der Freundschaft standen.

„Hervorragende Bibliothek und ideale Forschungsbedingungen“


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Ausschnitt aus dem Programm der Tagung.

Prof. Dr. Michael Grünbart sprach in Washington DC über die freundschaftlichen Beziehungen von byzantinischen Kaisern in ihren privaten Netzwerken. Prof. Dr. Gerd Althoff, Mittelalter-Historiker und Sprecher des Exzellenzclusters, stellte in seinem Beitrag die Rolle der Ironie und des Scherzens in Freundschaften und Feindschaften des mittelalterlichen Europa in den Vordergrund. Historikerin Dr. Sita Steckel übernahm den Abschlusskommentar der Tagung.

Elf Treffen der Forschergruppe haben mit wechselnden Gastreferenten seit 2002 stattgefunden, unter anderem in Oslo, Leeds, Brüssel und unter dem Titel „Geschenke erhalten die Freundschaft“ im November auch in Münster. Die Tagung in Washington war laut Prof. Grünbart etwas besonderes, denn die Dumbarton Oaks Research Library and Collection, Teil der Harvard University, gilt als eine der wichtigsten Einrichtungen für byzantinische Studien in den USA. „Neben der hervorragenden Bibliothek und den idealen Forschungsbedingungen im Rahmen von Fellowships gibt es dort eine einzigartige Sammlung byzantinischer Denkmäler“, so der Wissenschaftler. Veranstalter der Tagung waren Prof. Dr. Margaret Mullett, Director of Byzantine Studies, Dumbarton Oaks, und Prof. Dr. Eustratios Papaioannou von der Brown University, Providence, RI. (bhe)