Tagung: Denkmuster christlicher Legitimation von Gewalt

Ihre Herkunft und ihr Wandel von der Spätantike zur Moderne

Religiös motivierte Gewalt stellt einen der Forschungsschwerpunkte des Exzellenzclusters dar. Eine Tagung untersucht vom 21. bis 23. Oktober die Argumente, mit denen Gewalt im Dienste der christlichen Religion und der christlichen Kirchen von der Spätantike bis zur Moderne gerechtfertigt wurde.

Ort:

Wenn nicht anders angegeben, finden alle Vorträge im Raum J 119 (ehemals J 122) im Hauptgebäude des Exzellenzclusters "Religion und Politik" an der Johannisstraße 1-4 statt.

Programm:

Mittwoch, 21. Oktober, 15 Uhr:

  • Johannes Schnocks (Münster): "Sie haben deinen Tempel entweiht, Blut vergossen und deinen Namen geschmäht!" Von der Feindklage der Asafpsalmen zur Legitimation militärischer Gewalt bei den Makkabäern
  • Gerd Althoff (Münster): Was hat Papst Urban II. mit dem Massaker von Jerusalem (1099) zu tun?
  • Arnold Angenendt (Münster): "Reinigung vom Schmutz der Heiden" Innozenz III. umstrittene Kreuzzugsmotivik

17–18 Uhr:

  • Andreas Holzem (Tübingen): Religiöse Gewalttheorien in der Kriesgerfahrung des Westens

20 Uhr: Friedrich Wilhelm Graf (München), Abendvortrag: Der christliche Gott als Gewaltsubjekt (Hörsaal F2 im Fürstenberghaus am Domplatz 20-22)


Donnerstag, 22. Oktober, ab 9 Uhr:

  • Dieter Mertens (Freiburg): Türkenabwehr und biblische Legitimation in der Zeit Kaiser Maximilians
  • Penny Roberts (Warwick): Rereading the Confessional Violence of the French Religious Wars
  • Theo Riches (Münster): Zwischen Strenge und Demut: Die Ausübung der Gewalt in den Responsa ad consulta Bulgarorum des Papstes Nikolaus I. (858-867)
  • Stefanie Ruether (Münster): Der Krieg der Bibeln - Zur visuellen Legitimation von Gewalt in spätmittelalterlichen Historienbibeln.
  • Rüdiger Schmitt (Münster): Der "Heilige Krieg" in der deutschen alttestamentlichen Forschung von der Reichsgründung bis 1918
  • Christian Schmidt (Münster) zu „For God and Ulster – Gewalt und Religion im Nordirlandkonflikt“

18 Uhr: In thematischem Zusammenhang mit der Tagung: Vortrag von Johannes Schnocks als Auftakt der Reihe "Gewalt – Bedrohung – Krieg: Georg Friedrich Händels Judas Maccabeus" (Festsaal des Liudgerhauses, Überwasserkirchplatz 3).

Freitag, 23. Oktober, ab 9 Uhr:

  • Thomas Scharff (Braunschweig): Von Füchsen im Weinberg und Unkraut im Weizenfeld. Religiös fundierte Gewalt gegen Häretiker
  • Daniel Steinke (Münster): Muslimische Sklaven unter christlichen Herren. Die Rechtfertigung der christlichen Praxis der Sklaverei bei Francisco de Vitoria
  • Klaus Schreiner (München): Alttestamentliche Kriegshelden in der politischen Theologie des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit
  • Matthias Bähr (Münster): Liebe, Friede, Einigkeit - Recht und Unrecht in den "Zwölf Artikeln" von 1525
  • Andreas Pietsch (Münster): Propheten der Letzten Dinge. Zur Bedeutung eschatologischer Szenarien im politischen Diskurs des 17. Jahrhunderts

17–18 Uhr: Schlussdiskussion

Eine vorherige Anmeldung wird empfohlen.

Kooperationspartner

Die Tagung ist Teil der Reihe "Dialoge zum Frieden" der Stadt Münster.

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