Pressemitteilung upm

Go Girls!

Girls Day und Boys Day an der WWU Münster/ 150 Teilnehmer nutzen die elf Angebote für Schülerinnen und Schüler

Münster (upm), 26. April 2013

Physikerinnen, Mechanikerinnen und Mathematikerinnen sind derzeit eher noch eine Seltenheit in unserer Gesellschaft. Der Girls Day bietet Schülerinnen deshalb die Möglichkeit, in Berufszweige hinein zu schnuppern, die bislang eher von Männern dominiert werden. An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) nutzten rund 150 Schülerinnen von 30 weiterführenden Schulen am Donnerstag, 25. April, dieses Angebot.

Im Botanischen Garten erklärte Herbert Voigt den Teilnehmerinnen zum Beispiel den Unterschied von Gift- und Heilpflanzen und erstellte mit ihnen ein Herbarium - eine Sammlung von verschiedenen Kräutern. Die Linde lindere laut ihrem Namen Schmerzen, erklärte der Biologe den Mädchen zudem und gab ihnen eine Blüte zum Probieren. "Da habe ich lieber Schmerzen, das schmeckt ja ekelhaft", meinte die 13-jährige Anna Lena daraufhin. In der Angewandten Physik im Expermantierlabor "MExLab" zeigte Sybille Niemeier den Mädchen, wie man aus einer selbstgelöteten Schaltung und einer Leuchtdiode ein Nachtlicht bastelt. Die 30 Teilnehmerinnen nahmen außerdem Kontakt zu Studentinnen und Wissenschaftlerinnen aus dem Fach Physik auf, um sich über den Beruf der Physikerin zu informieren. "Die Jungs in der Schule sind sicher neidisch auf unsere selbstgebauten Nachtlichter", glaubt die 13-jährige Kira Thenert vom Gymnasium Nottuln.

Im Fachbereich Mathematik erfuhren die Schülerinnen, wie man aus geometrischen Bauklötzen eine Pyramide baut und wie man mithilfe eines Computertomographen herausfindet, was in einem Überraschungs-Ei steckt. Nele Taubert (11) von der Karl-Wagenfeld-Realschule zeigte sich begeistert: "Ich war sehr aufgeregt heute, aber es war ein Spitzen-Tag für mich", sagte sie. Sogar Uni-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles empfing ein Mädchen, das ihr für einen Tag über die Schulter schauen durfte. "Mein Tag im Rektoratsbüro war das komplette Gegenteil von einem Schultag. Ich hatte mir den Alltag viel steifer vorgestellt! Besonders gut hat mir gefallen, dass ich auch alleine Aufgaben erledigen durfte", erzählte die 12-jährige Laura Röhrs aus Beckum.

Damit die Jungs nicht zu kurz kommen, findet zeitgleich zum Girls Days seit einigen Jahren auch ein Boys Day statt. Jungs können sich in Berufsfeldern ausprobieren, die eher von Frauen dominiert werden. Julia Hamann von der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Münster erklärte vier Interessierten, was es bedeutet, als Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste der Fachrichtung Bibliothek zu arbeiten. Fragen wie 'Was unterscheidet eine wissenschaftliche Bibliothek von einer Stadtbücherei? Wie finde ich ein Buch? Wozu sind Datenbanken gut?' erklärte die Auszubildende den Teilnehmern, die zum Boys Day gekommen waren. Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Fachmitarbeiter, die vor allem Frauen aufnehmen.

Insgesamt bildet die WWU übrigens in 22 verschiedenen Berufen aus und ist damit einer der größten Ausbilder im Münsterland.

 

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