Dr. Ayrat Gubaev Foto: privat
Münster (upm), 29. Oktober 2012
Dr. Ayrat Gubaev vom Institut für Physikalische Chemie hat den mit 500 Euro dotierten Klaus-Arnold-Publikationspreis 2012 der Deutschen Gesellschaft für Biophysik erhalten. Damit wurde er für eine Forschungsarbeit über eine spezielle bei Bakterien vorkommende "molekulare Maschine", die sogenannte Gyrase, ausgezeichnet.
Die Gyrase ist ein Enzym, das die Voraussetzung dafür schafft, dass die Erbsubstanz DNA bei der Zellteilung verdoppelt werden kann. Dazu entspannt es die auf spezielle Weise verdrillte Struktur der DNA, die sogenannte Superspiralisierung, bevor die Erbsubstanz kopiert wird. Ayrat Gubaev hat den Mechanismus der strukturellen Umorganisation der DNA mit einer sensiblen biophysikalisch-mikroskopischen Methode im Arbeitskreis von Prof. Dr. Dagmar Klostermeier maßgeblich aufgeklärt. Dazu hat der 33-Jährige die beteiligten Gyrasen mit leuchtenden Sonden markiert. Damit konnte er molekulare Abstände im Bereich von millionstel Millimetern messen und daraus die Form der Proteine ermitteln. Diese Studien sind wichtig, da die Gyrasen mögliche Angriffspunkte zur Bekämpfung bakterieller Infektionen darstellen. Die Untersuchungen des Wissenschaftlers liefern so auch eine Grundlage zur Entwicklung neuer Antibiotika.
Der Klaus-Arnold-Preis soll an den kürzlich verstorbenen Pionier der Biophysik, Prof. Dr. Klaus Arnold aus Leipzig, erinnern und seine Ziele zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses weiter verfolgen.
Die ausgezeichnete Publikation:
Gubaev, A., Klostermeier, D. (2011). DNA-induced narrowing of the gyrase N-gate coordinates T-segment capture and strand passage, Proc. Nat. Acad. Sci. 108(34), 14085-14090