Münster (upm), 29. August 2012
Gute Lyrik erschafft mit wenigen Worten Welten. In ein paar Zeilen kann sich ein ganzes Universum vor einem ausbreiten und oft sind es winzige Details, die einem diese Welten erschließen. Diese Erfahrung möchten Studierende des Germanistischen Instituts der Universität Münster im öffentlichen Raum sichtbar machen. Unter der Leitung von Dr. Jürgen Gunia präsentieren die angehenden Germanisten von Freitag, 31. August, bis zum 31. Oktober ihr Projekt "FensterGedichte".
Auf großformatigen Plakaten werden insgesamt 24 Gedichte in den Schaufenstern verschiedener Geschäfte im Bahnhofs- und Kuhviertel der münsterschen Innenstadt ausgestellt. Die thematische Zusammenführung von Fenstern und Gedichten ist nicht zufällig: Beide präsentieren eine nur ausschnitthafte Darstellung vom großen Ganzen. In jedem der ausgewählten Gedichte, von mittelhochdeutscher Lyrik über Klassiker wie Goethe, Schiller und Heine bis hin zur Gegenwartsliteratur von Nico Bleutge oder Nadja Küchenmeister, lässt sich das große Fenster-Thema des Projekts in vielfältiger Weise wiederfinden.
Die FensterGedichte warten darauf, von zufällig Vorübergehenden entdeckt oder von Interessierten gezielt aufgesucht zu werden. Lyrikinteressierte finden dazu nähere Informationen in einem Faltblatt, das in den Geschäften des Bahnhofs- und Kuhviertels sowie in der Touristeninformation im Stadthaus 1 ausliegt. Und zu gewinnen gibt es auch etwas: Die wohl bedeutendste Lyrikerin Münsters, Annette von Droste-Hülshoff, ist natürlich auch mit einem Gedicht vertreten – nur mit welchem Gedicht und in welchem Geschäft? Wer das herausfindet, dem winken mit etwas Glück ein Übernachtungswochenende mit Überraschungen im Hotel Kaiserhof in Münster oder weitere Sachpreise.