Pressemitteilung upm

Jungen optimal fördern

Sportwissenschaftler bieten Beratung auf neuer Internet-Seite

Münster (upm), 11. Mai 2012

Mit speziellen Übungen sollen Jungen gefördert werden.
Mit speziellen Übungen sollen Jungen gefördert werden. Foto: WWU/Nils Eden

Foto: WWU/Nils Eden

Foto: WWU/Nils Eden

"Sport ist einer der gesellschaftlichen Bereiche, in der die Geschlechterrollen besonders deutlich werden", unterstreicht die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Münster, Prof. Dr. Maike Tietjens. "Fußball oder Boxen gelten weiterhin als typische Jungen-Sportarten, in denen Mädchen fehl am Platze sind, und umgekehrt gilt das Gleiche fürs Tanzen." Doch für Mädchen ist es heutzutage deutlich einfacher, sich in klassischen Jungen-Sportarten zu behaupten als umgekehrt. Prof. Dr. Nils Neuber vom Institut für Sportwissenschaft ist es deshalb ein Anliegen, spezifische Programme zur Jungenförderung zu entwickeln. Zu finden sind sie auf der jetzt frei geschalteten Internet-Seite www.jungenfoerderung-im-sport.de.

"Wir wollen damit der Förderung von Mädchen keine Konkurrenz machen", erklärt Nils Neuber. "Im Gegenteil, auch die Mädchen profitieren davon, wenn die Jungen neue Handlungsmuster eröffnet bekommen." Der Sportunterricht sei dafür ideal, da die meisten Kinder gerne Sport treiben. Außerdem sei der Sport sehr authentisch, so dass Lerngelegenheiten nicht künstlich inszeniert werden müssten. "Männer und Jungs müssen erkennen, dass es in Ordnung ist, auch sozial und weich zu sein", sagt Maike Tietjens.

Der Ansatz der Sportwissenschaftler setzt auf das "Variablenmodell". Dazu wurden spezielle Spieleinheiten entwickelt, die anschließend reflektiert werden. Auf der Internet-Seite werden sie mit Bildern und kurzen Filmen vorgestellt, so dass Sportlehrer nicht nur theoretisch fit gemacht werden, sondern auch alltagstaugliche Beispiele aus der Praxis finden. "Wir setzen darauf, dass die Seite nicht nur von uns gefüllt wird, sondern dass Sportlehrer sie mit ihren eigenen Erfahrungen ergänzen", betont Nils Neubert.

Jungenförderung im Sport