Pressemitteilung upm

Übermäßige und unkontrollierbare Sorgen

Psychologen der Universität Münster bieten neue Therapie an

Münster (upm), 19. April 2011

Übermäßige und unkontrollierbare Sorgen sind für viele Menschen ein großes Problem. Die Betroffenen sorgen sich oft viele Stunden am Tag, zum Beispiel über ihre eigene Gesundheit oder die Gesundheit ihrer Angehörigen, über den Beruf, ihre finanzielle Situation, ihre Partnerschaft. Aber auch alltägliche Belastungen wie Termine oder der Einkauf können zu Ängsten führen. Um diese Sorgen in den Griff zu bekommen, bieten Psychologen der Universität Münster eine neue, für die Testpersonen kostenlose Therapie an.

Besonders schlimm ist für die Leidtragenden das Gefühl, ihre Sorgen nicht kontrollieren zu können und von diesen immer wieder überwältigt zu werden. Mögliche Folgen sind ein dauerhaftes Gefühl von Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen oder auch körperliche  Beschwerden wie Verspannungen und Verdauungsstörungen. All diese Beschwerden sind äußerst belastend und schränken die Betroffenen im Beruf und im Privatleben ein.

Etwa fünf Prozent der Menschen leiden irgendwann im Laufe ihres Lebens an solchen Symptomen. Häufig suchen die Betroffenen aufgrund der körperlichen Folgeerscheinungen zuerst ihren Hausarzt auf. Von den unkontrollierbaren Sorgen wird dabei nur selten erzählt, so dass es in vielen Fällen schwer ist, das Problem richtig zu erkennen und eine angemessene Therapie einzuleiten.

Psychologen der Psychotherapie-Ambulanz der WWU führen jetzt eine Studie durch, um die Ursachen der außer Kontrolle geratenen Sorgen besser zu verstehen und bestehende Behandlungsmethoden weiter zu verbessern. Dazu wird eine therapeutische Übung aus dem Bereich der kognitiven Verhaltenstherapie angewandt, die den Betroffenen in kurzer Zeit helfen soll, die Belastung durch ihre übermäßigen Sorgen zu verringern.

Nach der Erarbeitung eines Verständnisses für die Prozesse, die das Sorgenproblem aufrechterhalten, wird daraus die therapeutische Strategie abgeleitet. Die Betroffenen erhalten dann Gelegenheit, diese für die Dauer einer Woche zu erproben. In einem weiteren, therapeutischen Gespräch werden die Erfahrungen ausgewertet.

Teilnehmer erhalten eine ausführliche und kostenlose diagnostische Einschätzung ihrer Symptome, eine kurze, therapeutische Behandlung und auf Wunsch eine Beratung hinsichtlich weiterer Therapiemöglichkeiten. Ausführliche Informationen zum Projekt sind auch im Internet unter www.sorgenambulanz.de zu finden. Anmeldungen und Fragen werden unter dem Stichwort "Sorgenambulanz" in der Psychotherapie-Ambulanz der Universität Münster, Telefon 0251 8334140 oder unter info@sorgenambulanz.de entgegen genommen.

Sorgenambulanz