Pressemitteilung upm

Von Spionen, Abzocke, Stars und Sternchen

JuraForum 2010 "Wirtschaft und Recht“ am 16. November wartet mit aktuellen Themen und renommierten Experten auf

Münster (upm), 11. November 2010

Die Finanzkrise gilt im Großen und Ganzen als überwunden - viele Fragen aber bleiben: etwa nach der Verantwortung Einzelner, nach der Macht von Unternehmen oder nach den Folgen für den Menschen im Strudel einer ökonomisierten Welt. Einige Antworten darauf gibt das diesjährige JuraForum an der Universität Münster: am Dienstag, 16. November, von 9 bis 19 Uhr im Schloss, Schlossplatz 2.

Auf Einladung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät beleuchten in vier Themenkreisen Experten aus Uni, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft die heutzutage wichtigen, mitunter aber auch fragwürdigen Verknüpfungen von Wirtschaft und Recht. Im Anschluss an die Fachvorträge gibt es Diskussionsrunden. Erwartet werden wieder rund 500 Teilnehmer. Das Symposium startet mit einem Grußwort der Juristin und Rektorin der Universität Münster, Prof. Dr. Ursula Nelles. Den Eröffnungsvortrag hält der frühere Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Prof. Dr. Norbert Walter, zum Thema "Die Welt sucht - Europa antwortet".

Der Themenkreis 1 "White-Collar-Crime - B(l)ackground. Wirtschaftskriminalität - ein facettenreiches Phänomen" behandelt den Aspekt der strafrechtlichen Bewertung von Wirtschaftsdelikten. Zur Einführung spricht der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, über "Wirtschaftskriminalität in Deutschland - Aktuelle Entwicklungen und Bekämpfungsstrategien". Im Weiteren soll erörtert werden, inwieweit organisierte Kriminalität in der Verflechtung von Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung eine Rolle spielt. Zu Gast ist zum Beispiel Brigitte Koppenhöfer, die Vorsitzende Richterin im öffentlichkeitswirksamen "Mannesmann-Prozess" - sie stellt Wirtschaftsstrafprozesse aus richterlicher Sicht dar.

Im Themenkreis 2 "Nichts ist unmöglich?! - Der Mensch im Wirtschaftsleben zwischen Chancen und Ausbeutung" befasst sich mit dem Einfluss des Jobs und gesellschaftlicher Zwänge auf das Leben: Dazu referiert Dr. med. Bernd Sprenger über "Burnout - der Preis für ein erfolgreiches Wirtschaftssystem". Auch der Sportpsychologe Lothar Linz nimmt an der Vortragsreihe teil.

Im Themenkreis 3 "Die fetten Jahre sind vorbei?! - Musik in Wirtschaft und Recht" wird die Kreativwirtschaft am Beispiel der Musikindustrie näher betrachtet. Zentral wird dabei die Frage sein, ob Künstler reine Wirtschaftsobjekte sind und auch, ob die Industrie noch gegen sinkende Umsatzzahlen ankommt, die Folge der sogenannten digitalen Revolution waren. Referent ist unter anderem Dr. Florian Drücke, der seit November die Geschäftsführung des Bundesverbandes Musikindustrie übernommen hat - das JuraForum ist einer seiner ersten öffentlichen Auftritte in dieser Position. Ebenfalls zu Wort kommt Medienrechtler Prof. Dr. Ralf Höcker: Er ist durch die Veröffentlichung der "Lexika der Rechtsirrtümer", etliche TV-Auftritte und auch als Anwalt von Prominenten wie Heidi Klum und Jörg Kachelmann nicht nur unter Juristen sehr bekannt.

Der Themenkreises 4 "Von Milchquoten und Abwrackprämien - Staatliche Regulierung als Hemmschuh oder Wachstumsmotor" beschäftigt sich mit Eingriffen des Staates ins moderne Wirtschaftsleben. Mit Aufkommen der sogenannten Konjunkturpakete wurde zuletzt wieder kontrovers über die Rolle des Staates als Marktteilnehmer diskutiert. Diskutiert wird auch, ob sich die dabei handelnden Politiker lediglich von populistischen, im Wahlkampf gegebenen Versprechen leiten lassen. Des Weiteren referiert der Leiter des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, über die Rolle seiner Behörde beim Schutz der Wettbewerbsordnung. Sascha Vogt, Bundesvorsitzender der Jusos, redet über die komplexen politischen Zusammenhänge bezüglich der staatlichen Rolle im Wirtschaftsleben.

Das JuraForum bietet seit 1998 Studierenden aller Fachrichtungen die Möglichkeit, sich fächerübergreifend mit gesellschaftlich bedeutsamen Nebengebieten des Rechts zu befassen.

Themen und Zeitplan des Juraforums